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Börsen-Zeitung: Kalte Dusche von GM, Kommentar von Peter Olsen zum gebuchten Rekordverlust von 39 Mrd. Dollar bei General Motors

Frankfurt (ots)

Dass die Folgen der Subprime-Krise auf die
Realwirtschaft in den USA negativ ausstrahlen würden, war seit 
längerem klar. So rechneten viele Beobachter schon damit, dass sich 
die angeschlagenen amerikanischen Automobilkonzerne bei ihren gerade 
erst angelaufenen Restrukturierungsprogrammen noch schwerer tun 
würden, wenn sich das Konsumklima eintrübt. Die deutliche Talfahrt 
des US-Automarktes in Richtung eines Jahresabsatzes von 16 Millionen 
Fahrzeugen gab klare Hinweise, wohin die Reise geht.
Dennoch hat das 39-Mrd.-Dollar-Ding des noch weltgrößten 
Automobilkonzerns General Motors den Investoren eine schaurig kalte 
Dusche verpasst, lässt es doch auch für Ford und Chrysler Schlimmes 
befürchten. Vorbörslich schon um fast 9% gedrückt, zog die GM-Aktie 
nach Bekanntwerden des riesigen Verlustes im frühen New Yorker 
Geschäft den Markt nach unten. Denn es sind ja nicht nur die 
papiernen 39 Mrd. Dollar an latenten Steuervorteilen, die sich im 
dritten Quartal in Luft auflösten, sondern auch die im normalen 
Geschäft enttäuschend schwachen Zahlen, die alle Hoffnungen, bei GM 
könnte allmählich Land in Sicht sein, zerstörten. Finanzchef Fritz 
Henderson ließ sich folgerichtig auch zu keiner Aussage bewegen, wann
GM konzernweit wieder Gewinn schreiben wird.
GM mutet den Investoren ein Wechselbad der Gefühle zu. Noch für 
das erste Halbjahr hatte der Konzern mit einer scharfen Ergebniswende
ins Positive die Anleger verzückt. Jetzt aber wird festgestellt, dass
sich binnen weniger Monate das Umfeld für GM nachhaltig 
verschlechtert hat. Eine realistische Chance, die steuerlichen 
Verlustvorträge in naher Zukunft mit Gewinnen nutzen zu können, wird 
nicht mehr gesehen. Denn nicht nur operativ kommt GM in Nordamerika 
und in Europa nicht so voran wie erhofft. Auch die mehrheitlich 
verkaufte Finanzsparte GMAC hat den Nimbus einer Gelddruckmaschine 
verloren und beschert GM - anteilig - hohe Verluste. Und die 
Aufwertung des kanadischen Dollar zum US-Dollar um 28% in diesem Jahr
schlägt auch ins Kontor.
Schon in den Jahren 2005 und 2006 hatte GM Verluste von insgesamt 
12 Mrd. Dollar geschrieben. Der für dieses Jahr absehbare und um ein 
Vielfaches höhere Rekordverlust 2007 festigt zumindest in dieser 
Hinsicht die führende Branchenstellung von General Motors.
(Börsen-Zeitung, 8.11.2007)

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