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Börsen-Zeitung: Wert der Offenheit, Kommentar zu Josef Ackermann, der mit seinen Aussagen den Markt beruhigt und für einen Kursanstieg bei Banken sorgt, von Christina Rathmann

Frankfurt (ots)

Wie viel Einblick sollte eine Bank gewähren in
ihre Risiken? Die Antwort ist eine Gratwanderung zwischen der 
Information der Märkte und der Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen. 
Seit Montag ist klar, dass sich Transparenz bezahlt macht: Die Aktie 
der Deutschen Bank legte seit Wochenanfang um 4% zu, nachdem der 
Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann erstmals einige konkrete Angaben
zum Exposure seines Hauses gemacht hatte.
Seit die Subprime-Krise zuerst die IKB und dann die ganze Branche 
erschütterte, hatten sich die meisten Häuser misstrauisch 
zurückgehalten - misstrauisch und oft unsicher über die Höhe der 
eigenen Risiken. In dieser Zeit fielen die Kurse an den 
Aktienmärkten, was umgekehrt proportional die allgemeine 
Verunsicherung steigen ließ. Solange sie schwiegen, setzten sich die 
Banken dem Verdacht aus, ihre Risiken selbst nicht zu kennen. Das war
kein gutes Zeichen.
Commerzbank und Dresdner Bank haben gleich bei Ausbruch der Krise 
konkrete Angaben gemacht. Doch die Verunsicherung blieb, solange die 
größten Teile der Kreditwirtschaft schwiegen. Während sich die 
Landesbanken erklärten, trat Beruhigung ein. Wie viel dem Markt das 
wert ist, lässt sich jetzt beim börsennotierten Marktführer Deutsche 
Bank abmessen.
Was hat Ackermann gestern gesagt? Dass das Exposure der Deutschen 
Bank gegenüber US-Hypothekenbanken "weitgehend abgesichert" sei. Dass
sich eine weitere Verschlechterung bei US-Subprime-Hypotheken nicht 
in den Büchern der Bank auswirken werde. Dass die Zweckgesellschaften
der Deutschen Bank ein Volumen von 32 Mrd. Euro haben. Dass die 
Sparten Sales and Trading und Firmenkundengeschäft sowie Bewertungen 
beeinträchtigt sind.
Was hat er nicht gesagt? Wie hoch das Exposure der Bank gegenüber 
amerikanischen Hypothekenbanken ist. Wie stark sich die Krise bisher 
ausgewirkt hat. Welcher Anteil der in den Conduits der Bank liegenden
Werte in Subprime-Papieren gebunden ist. Welche konkreten 
Ergebnisauswirkungen zu erwarten sind.
Andere Banken haben schon genauere Angaben gemacht. Dennoch war 
das Ergebnis beeindruckend: Die Aktie der Deutschen Bank legte um 3% 
zu. In ihrem Gefolge zogen auch Commerzbank an (+2%). Schon am Montag
hatten die Bankwerte fester notiert, nachdem Ackermann sein Haus in 
einem Zeitungsbeitrag in einer Position der Stärke präsentiert hatte.
Addiert haben Deutsche Bank und Commerzbank am Montag und Dienstag 
2,5 Mrd. Euro an Marktwert gewonnen. So viel war dem Markt das Mehr 
an Offenheit wert, mit dem die Deutsche Bank das Thema Subprime 
behandelte. Wie gut, dass wir drüber geredet haben.

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