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EU-Agrarpolitik jetzt reformieren!
Warum wir uns keine weiteren verlorenen sieben Jahre leisten können

Berlin (ots)

Anlässlich der morgigen Großdemonstration "Wir haben es satt!" für eine andere Agrarpolitik hat der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner zu einem klaren Bekenntnis für eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik aufgefordert. "Düngemittel und Pestizide im Grundwasser, dramatischer Verlust der Artenvielfalt, unübersehbarer Klimawandel und anhaltendes Höfesterben machen deutlich, dass es ein 'Weiter so' in der Agrarpolitik nicht geben kann", sagte DNR-Generalsekretär Florian Schöne. Seit Jahren fordere die Gesellschaft ein Umsteuern in der Agrarpolitik. Seit Jahren bleibe die Agrarpolitik diesen Wandel schuldig. Die laufenden Verhandlungen zur künftigen EU-Agrarpolitik müssten daher für eine echte Reform nach dem Prinzip "Geld gegen Leistung" genutzt werden. Hierfür müssen etwa die Ziele der GAP auf EU-Ebene konkret definiert und mit nachprüfbaren Indikatoren verknüpft werden. Zudem braucht es einen starken Steuerungs- und Rechenschaftsrahmen, um eine erfolgreiche Umsetzung dieser Ziele sicherzustellen.

Nach Überzeugung des DNR haben es immer mehr Menschen satt, dass die Brüsseler Agrarmilliarden gießkannenartig in die Landwirtschaft fließen und damit immer noch Betriebe gefördert würden, die durch großflächigen Maisanbau, Pestizideinsatz und Massentierhaltung der Umwelt schaden. Verspiele das Bundeslandwirtschaftsministerium als Verhandlungsführer der GAP-Reform erneut die Chance, die gesellschaftlichen Anforderungen in Realpolitik umzusetzen, trage Bundesministerin Klöckner die Verantwortung für die von ihr beklagte wachsende Kluft zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Der DNR appellierte in diesem Zusammenhang an Klöckner, ihr Haus gesellschaftlich breiter aufzustellen, anstatt es den Lobbyinteressen der Agrarindustrie zu überlassen. "Wer die Landwirtschaft auf die Massenproduktion von Lebensmitteln für den Weltmarkt konzentrieren möchte, setzt die natürlichen Lebensgrundlagen für künftige Generationen aufs Spiel und gefährdet die gesellschaftliche Akzeptanz der Agrarzahlungen", sagte Schöne.

Ein ausführliches DNR-Hintergrundpapier zum Thema "Europas Agrarpolitik - Warum wir uns keine weiteren verlorenen sieben Jahre leisten können" ist hier https://www.dnr.de/fileadmin/Positionen/201901-GAP-Hintergrund.pdf erhältlich.

Pressekontakt:

Lavinia Roveran, Referentin Naturschutz und Agrarpolitik,
lavinia.roveran@dnr.de, 030-6781775-901

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