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Der Tagesspiegel: Sicherheitsexperten: Inzwischen 75 Anschläge pro Tag

Berlin (ots)

Berlin -  Mit wachsender Sorge beobachten deutsche
Sicherheitsexperten die Lage im Irak. Die Zahl der Anschläge pro Tag 
liege im Durchschnitt inzwischen bei 75, hieß es am Freitag im Umfeld
der Bundesregierung. Außerdem sei eine weitere Zunahme der Attentate 
zu erwarten. Und im Oktober gebe es gleich drei Anlässe für die 
Terrorszene, noch härter als bisher zuzuschlagen.
     Erstens: Mitte Oktober soll die Bevölkerung über den 
Verfassungsentwurf abstimmen, den ein Ausschuss des 
Übergangsparlaments im August fertiggestellt hat. Die Volksgruppe der
Sunniten lehnt das Papier ab, weil sie die Vorherrschaft von Schiiten
und Kurden befürchtet. Damit haben die Terroristen, die meist im so 
genannten sunnitischen Dreieck im Zentralirak agieren, zusätzlich 
Auftrieb.
    Zweitens: Ebenfalls im Oktober beginnt der Prozess gegen Saddam 
Hussein. Eine Zunahme der Anschläge, die aus den Reihen der 
militanten Anhänger des gestürzten Diktators verübt werden, sei 
nahezu unausweichlich, sagte ein Sicherheitsexperte. Aber auch 
islamistische Terroristen, die sich zumindest punktuell mit den 
Saddam-Leuten und anderen irakischen Nationalisten zusammentäten, 
würden vermutlich mit Attentaten den Prozessauftakt "begleiten".
    Dritter Anlass für eine Steigerung der terroristischen 
Aktivitäten sei der Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan 
Anfang Oktober, hieß es in Sicherheitskreisen. Im Ramadan, der für 
die muslimische Welt eine starke emotionale Bedeutung hat, würden 
schwere Anschläge vermeintlicher "Märtyrer" noch mehr Aufmerksamkeit 
erregen. Die Zahl der Attentate war im Irak nach den Ende Januar 
abgehaltenen Wahlen zum Übergangsparlament auf täglich 60 gesunken. 
Vor dem Urnengang hatten Terroristen jedoch bis zu 120 Anschläge pro 
Tag verübt. Eine ähnliche Eskalation sei für die kommenden Wochen zu 
befürchten, hieß es in Sicherheitskreisen.
    Die verheerenden Attentate der vergangenen Tage bestärken die 
Experten in ihren pessimistischen Prognosen. Allein bei einem 
Anschlag am Mittwoch in Bagdad starben mindestens 114 Menschen. Die 
zu erkennende Koordination der seit Mittwoch verübten Anschläge lasse
die Handschrift des Jordaniers Abu Mussab al Sarkawi erkennen, sagte 
ein Sicherheitsexperte. Sarkawi bombt im Irak im Namen von Al Qaida. 
In dieser Woche hatte mutmaßlich Sarkawi in einer Tonbandnachricht 
den "totalen Krieg" gegen die Schiiten erklärt.
Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel
zur Verfügung.
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an: DEr Tagesspiegel, Ressort
Politik, Tel: Tel.: 030 - 26009 - 430

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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