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Der Tagesspiegel: CSU-Chef Stoiber: 50-Stunden-Woche ist eine Übertreibung

Berlin (ots)

CSU-Chef Edmund Stoiber hat davor gewarnt, in der
Diskussion über längere Arbeitszeiten zu überziehen. "50 Stunden ohne
Lohnausgleich ist eine Übertreibung", sagte er dem "Tagesspiegel am
Sonntag". Er fügte aber hinzu: "Es stimmt, dass die Deutschen im
internationalen Vergleich zu wenig arbeiten. Das haben wir uns so
lange leisten können, wie unsere Pro-Kopf-Produktivität über jener
der anderen Industrieländer lag. Diese Zeiten sind vorbei." So hätten
etwa Amerikaner, Briten und Skandinavier gleichgezogen. "Wenn sie
dann noch länger arbeiten, erwirtschaften sie ein höheres
Bruttosozialprodukt." Die 40 Stunden-Woche, die Siemens und IG Metall
für die Handyfertigung vereinbart haben, nannte der CSU-Chef als ein
Beispiel für die "richtigen Antworten". Insgesamt bewertete der
bayerische Regierungschef den Arbeitsmarkt in Deutschland im Gespräch
mit dem "Tagesspiegel am Sonntag" als "total überreguliert".
"Genauer: Wir haben praktisch keinen Arbeitsmarkt", sagte er.
Stoiber äußerte sich in dem Gespräch auch wohlwollend zu den
Plänen von Regierungsberater Bert Rürup in der Gesundheitspolitik.
"Eine Bürgerprämie mit Bezug zum Einkommen der Menschen - woran
Rüttgers wie Rürup jetzt arbeiten - ist der richtige Weg", sagte er.
Beide Modelle, sowohl das von Rürup wie das des
nordrhein-westfälischen CDU-Vorsitzenden "gehen in die richtige
Richtung und können eine wichtige Grundlage für eine Verständigung in
dieser Frage sein".
Stoiber sagte dem "Tagesspiegel am Deutschland", er wünsche sich
eine "breite Intellektuellen-Diskussion, die Land und Leuten Mut in
Zeiten der Veränderung macht". Die intellektuelle Klasse habe sich
immer zu vielen Dingen geäußert, wo man bei ihr kaum Kompetenz
vermuten dürfe, von der Nachrüstung bis zur Atomenergie. "Doch zu der
eigentlich wichtigen Frage, wo Deutschland steht, und was wir tun
müssen, höre ich leider gar nichts. Die Eliten unseres Landes, alle,
nicht nur die politischen, müssen helfen, dass sich wieder Optimismus
in Deutschland ausbreitet."
Rückfragen: Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

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