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Der Tagesspiegel: Hamburgs SPD-Spitzenkandidat Thomas Mirow warnt SPD wegen der Wahlen eigene Reformen jetzt aufs Spiel zu setzen

Berlin (ots)

Hamburgs SPD-Spitzenkandidat Thomas Mirow hat nach
dem Rücktritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder als Parteichef die
SPD davor gewarnt, wegen der anstehenden Wahlen die eigenen Reformen
aufs Spiel zu setzen. Mirow sagte im "Tagesspiegel am Sonntag": "Es
kann kein Ende von Reformen geben. Parteien müssen damit rechnen, für
langfristig richtige Entscheidungen und Reformen erst einmal
abgewählt zu werden. Aber politische Verantwortung reicht weiter als
bis zum n ächsten Wahltermin."
Es sei deshalb richtig, dass der Bundeskanzler mit seiner
Entscheidung klar gemacht habe, "dass die Zeit der Reformen nicht
zuende ist". Das sei "genau das richtige Zeichen" im Wahlkampf. Das
Vorhaben des Kanzlers, Franz Müntefering als Parteichef vorzuschlagen
und einen neuen SPD-Generalsekretär zu suchen, sieht Mirow als
"Entscheidung zur Kon-zentration der Kräfte". Zum scheidenden
Generalsekretär Olaf Scholz sagte Mirow: "Die Hamburger
Sozialdemokratie kann auf Olaf Scholz stolz sein." Er stehe in einer
Reihe der Sozialdemokraten aus Hamburg, die in der Bundesrepublik
gute Arbeit geleistet haben." Thomas Mirow tritt am 29. Januar bei
den vorgezogenen Neuwahlen gegen Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust
(CDU) an. Zur Arbeit der SPD in Hamburg sagte Mirow: "Wir haben alle
zusammen Fehler gemacht. Wir mussten lernen, dass die Gesellschaft
be-stimmte Auswüchse einfach nicht toleriert, die Drogenszene am
Hauptbahnhof zum Beispiel. Es gibt eine neue SPD in Hamburg."
Mirow kritisierte im "Tagesspiegel am Sonntag" aber auch die
Fehler der Bundesregierung. "Es geht nicht um Verkaufe", sagte Mirow.
"Ich kritisiere nicht hinreichend durchdachte Inhalte. Das Thema
Schwarzarbeit an den Putzfrauen aufzuhängen, hat nur geschadet. Das
gilt auch für die Elitendiskussion. Sie war nicht gut vorbereitet und
steht in der Wahrneh-mung zu vieler Menschen im krassen Gegensatz zu
ihrer Lebenswirklichkeit." Mit Schröders Personaltausch seien nun
"die Voraussetzungen geschaffen worden, dass es keine Fehler mehr
gibt oder sie zumindest weniger werden", sagte Mirow. Zu den
schlechten Umfragewerten der SPD bundesweit sagte Mirow: "Wir können
nicht mehr auf die klassische Weise Schutzmacht der kleinen Leute
sein. Denn die Realitäten, die ökonom sche Grundlage der
Gesellschaft, hat sich geändert." Trotzdem gebe es zu den begonnenen
Reformen "keine Alternative". Die SPD müsse aber darüber debattieren,
"wie man wettbewerbsfähige Volkswirtschaften sichern kann, ohne dass
eine wachsende Zahl von Menschen den Eindruck bekommt, sie hätten
darin keinen Platz mehr."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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