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Der Tagesspiegel: Wien attackiert Berlin und Paris/Finanzminister Grasser fordert strikten Kurs von Pedro Solbes

Berlin (ots)

Die kleinen Länder der Eurozone wollen die laxe
Finanzpolitik von Deutschland und Frankreich nicht mehr akzeptieren
und fordern von der Kommission einen strikten Kurs. "Es ist nicht
akzeptabel, dass Frankreich zum dritten Mal in Folge die Regeln
verletzt. Wenn Pedro Solbes nächste Woche vorschlägt, dass dies
toleriert werden soll, schädigt er die Glaubwürdigkeit des Paktes",
sagte der österreichische Finanzminister, Karl-Heinz Grasser, dem
Tagesspiegel (Donnerstagsausgabe). Auch der niederländische
Finanzminister Gerrit Zalm spricht sich gegen Solbes versöhnlichen
Kurs gegenüber Frankreich aus: "Wir werden dies nicht unterstützen",
sagte ein Ministeriumssprecher dem Tagesspiegel. Am Dienstag wird die
Europäische Kommission verbindliche Empfehlungen für die
Defizitverringerung in Frankreich vorlegen. Die Finanzminister müssen
dann Anfang November darüber abstimmen. Neben den Niederlanden und
Österreich haben auch die Finnen vor, sich Anfang November im
Ministerrat gegen die Akzeptanz der Sünder auszusprechen. "Die Regeln
gelten für alle, auch die Großen", sagte Anne Brunila,
Abteilungsleiterin im finnischen Finanzministerium. Die
Drei-Prozent-Grenze sei unabdingbar für die Zukunft das Paktes. Der
österreichische Finanzminister Grasser forderte auch die anderen
Mitgliedsländer der Währungsunion dazu auf, im Ministerrat auf den
Pakt zu bestehen. "Auch die anderen Finanzminister müssten in
logischer Konsequenz auf den Drei Prozent bestehen", sagte er. "Wenn
jetzt die anderen Finanzminister sagen: der verletzt ja ganz bewusst
die Spielregeln, und wir drücken beide Augen zu, dann sind die Regeln
wenig wert." Auch von Berlin erwartet der Österreicher, dass genügend
gespart wird. Hans Eichel habe beim letzten Treffen der
Finanzminister im Oktober versprochen, alles zu tun, um n ächstes
Jahr das Defizit unter die Drei-Prozent-Grenze zu drücken. "Ich nehme
ihm beim Wort und hoffe sehr, dass Deutschland das schafft. Der Pakt
ver-langt das auch von Berlin ganz eindeutig."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
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Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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