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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Inlandspresse/ Der Tagesspiegel kommentiert zur innenpolitischen Konstellation nach der Wahl von Sigmar Gabriel zum SPD-Chef:

Berlin (ots)

Es prallen zwei Welten in der Mitte aufeinander.
Von der Linken kommt Gabriel. Was er sagt, wie er es sagt: Es kommt 
leicht visionär daher, dazu bauchig-gefühlig, mit betonter Anlehnung 
an den Meister des Ungefähren, an Willy Brandt. Gabriel repolitisiert
auf seine Weise die Politik der SPD, indem er auf das hört, was er in
der Polis erfährt. Was er erfahren hat, zeigt sich an dem, was er 
will: Projektionsflächen erlauben, Entwicklungen anstoßen, an denen 
vieles sich selbst erfüllt, als Erstes die Mitglieder und 
Sympathisanten mit dem Gefühl der Teilhabe. Räume für Träume. Sie zu 
eröffnen, heißt einen Sehnsuchtsort zu zeigen: Wer, in dieser 
ansonsten hochindividualisierten Gesellschaft, will den Traum vom 
besseren Leben nicht träumen? Nicht leben?
Von der Rechten kommen Guttenberg und Rösler. Die kommen nicht nur, 
sie treten auf, alert und adrett, unaufgeregt und dominant. 
Lebendiges Florett. Sie haben die Fakten, und Zögern kostet, nicht 
nur Zeit. Rösler spricht ohne Zettel und ohne sich zu verzetteln über
die schwierigste sachpolitische Materie der vergangenen Jahre, die 
Gesundheit. Er provoziert, kalkuliert. Und Guttenberg: Er weiß, wie 
er sprechen muss, damit seine Botschaft ankommt. Sie kündet von 
Überlegenheit. Beide verkörpern Schneid und - Obrigkeit. Wer wünscht 
sich nicht manchmal jemanden, der sagt, was ist und wie es sein soll?
Wollen nicht auch heute noch viele Menschen Führung, um sich 
anzulehnen und Entscheidungen abzugeben an die Autorität, an die mit 
großer Entschiedenheit?

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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