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Der Tagesspiegel: Ballack lobt Klinsmanns neue Linie beim FC Bayern - Kampf gegen Spaßgesellschaft im Fußball auch nach Versöhnung mit Bierhoff: "Blick für das Wesentliche nicht verlieren"

Berlin (ots)

Michael Ballack lobt Jürgen Klinsmann und seine
neue Politik der Abschottung der Spieler beim FC Bayern. "Was Jürgen 
Klinsmann ja jetzt auch bei den Bayern macht, das ist in England 
völlig normal", sagte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft im
Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". Es solle schon auch 
öffentliches Training geben, aber nicht ständig, sagte Ballack. "Klar
ist das schwierig bei populären Vereinen. Da kommen die Leute mit 
Bussen, um sich das Training anzuschauen. Das macht den Verein 
transparent und beliebt. Uli Hoeneß würde das wahrscheinlich jeden 
Tag so machen."  Aber als Spieler oder Trainer hätte der 
Bayern-Manager das vielleicht auch anders gesehen, sagte Ballack. 
"Als Spieler finde ich die Situation in England gut und jeder, der 
neu nach England kommt, findet das super. Es ist sehr angenehm, wenn 
man die Woche über in Ruhe arbeiten kann und für sich ist", sagte der
Mittelfeldstar des FC Chelsea.
Auch nach dem Friedensgespräch mit Teammanager Oliver Bierhoff 
kämpft Ballack gegen Auswüchse der Spaßgesellschaft im Fußball. Im 
"Tagesspiegel"-Interview warnte er davor, "den Blick für das 
Wesentliche zu verlieren" und forderte eine Rückbesinnung auf das 
"Fundament" des Fußballs. "Ich bin schon für Spaß, aber der Fußball 
muss immer an erster Stelle stehen", sagte Ballack. "Es ist wichtig, 
dass man sich auf das Wesentliche konzentriert und sich nicht zu sehr
ablenken lässt. Es wird da oft ein Bild von der Spaßgesellschaft 
vermittelt, das so nicht zutrifft." Ballack weiter: "Es gibt ein 
Fundament, an dem orientiert man sich und davon will man auch nicht 
weggehen. Damit bist du groß geworden und es hat dich stark gemacht. 
Deswegen gibt es ab und zu Reizpunkte. Da muss und will  ich als 
Kapitän und erfahrener Spieler meine Meinung dazu sagen."
Mit Bierhoff hatte sich Ballack einen Streit geliefert, der nach 
dem letzten EM-Spiel anhand eines Dank-Transparents für die Fans 
eskalierte. "Der Grund war nicht dieses Transparent, das war ja nur 
der Auslöser", sagte Ballack dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Wir 
geraten doch nicht aneinander, weil er sagt: Trag mal das Transparent
in die Fankurve. Das ist doch für mich noch lange kein Grund. Da 
waren schon ein paar andere Dinge vorgefallen. Aber das ist 
überstanden und für mich abgehakt."
Die Entwicklung in seiner Wahlheimat England sieht Ballack 
allerdings nicht nur positiv. Kritisch äußert er sich zum Beispiel 
zum Robinho-Transfer von Real Madrid zu Manchester City, dem durch 
arabische Investoren zu viel Geld gekommenen nordenglischen Klub. "Da
kauft dann jetzt ein Verein wie Manchester City so einfach Robinho 
von Real Madrid weg", sagte Ballack. Es hänge aber von jedem 
einzelnen Spieler ab, ob er so etwas macht oder nicht. "Ich wäre an 
seiner Stelle nicht zu Manchester City gegangen", sagte Ballack. 
"Einen Wechsel von Real Madrid zu Manchester City kann man sportlich 
schwer begründen."
Im Folgenden finden Sie eine redaktionelle Fassung unseres 
Interviews mit Michael Ballack.  Es ist frei zu Ihrer Verwendung bei 
Nennung der Quelle "Der Tagesspiegel am Sonntag".
Mit freundlichen Grüßen und bei Rückfragen:
Markus Hesselmann, Tel. 0172/3827745

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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