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Der Tagesspiegel: DGB: Honorarforderung der Ärzte ist unanständig

Berlin (ots)

Berlin - Mit heftiger Kritik hat der Deutsche
Gewerkschaftsbund auf die Forderung der niedergelassenen Ärzte nach 
einer Honorarerhöhung um 4,5 Milliarden Euro reagiert. Vor dem 
Hintergrund des Armuts- und Reichtumsberichtes sei es "geradezu 
unanständig, dass die Vertreter der ärztlichen Oberschicht auf höhere
Honorare drängen und die Versicherten weiter auspressen wollen", 
sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach dem Berliner 
"Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). Es sei "ein Trauerspiel, dass sich
die Ärztefunktionäre trotz des enormen Reformbedarfs im 
Gesundheitswesen wieder einmal nur mit sich selbst beschäftigen".
Die Arzthonorare seien in der Vergangenheit im Schnitt mehr als 
doppelt so stark gestiegen wie die Bruttolöhne der Versicherten, 
betonte Buntenbach. Es sei daher "unangemessen, wenn Ärztefunktionäre
den Versicherten erneut milliardenschwere Belastungen aufdrücken 
wollen, um die ohnehin üppigen Einkommen der Ärzte weiter 
aufzupeppen". Und "völlig bizarr" werde es, "wenn die Ärztevertreter 
gleichzeitig eine Rationierung von medizinischen Leistungen fordern, 
weil das Geld für eine umfassende medizinische Versorgung angeblich 
nicht reicht".
Das Problem bei den ärztlichen Vergütungen sei "in erster Linie 
die völlig
intransparente und ungerechte Verteilung", sagte Buntenbach. So sei 
es "nicht
einsichtig, warum ein niedergelassener Arzt in Baden-Württemberg ein 
Drittel
mehr für seine Leistungen bekommt als ein Mediziner in Berlin". Auch 
kämen
viele engagierte Haus- und Kinderärzte deutlich schlechter weg als 
etwa Radiologen oder andere Fachärzte, und die Honorierung der 
meisten Krankenhausärzte stehe "in keinem Verhältnis zu den bestens 
bezahlten Chefärzten. Diese Ungerechtigkeiten scheinen die 
Funktionäre aber nicht zu interessieren."
Bei Rückfragen: 030/7262626-12 (Rainer Woratschka) oder 
030/26009-389 (Politikredaktion).

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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