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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Zuspruch für Ökostrom wächst weiter

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Berlin (ots)

Nach einer Umfrage der Fachzeitung Energie & Management (E&M) 
werden Grünstrom-Anbieter in Deutschland immer beliebter - 
Imageprobleme der Stromkonzerne einerseits und die Initiative der 
Umweltverbände "Atomausstieg selber machen!" andererseits eröffnen 
neue Perspektiven für Ökostromer - Umwelthilfe: "Chancen auf 
Marktzuwachs waren nie größer"
Immer mehr Bundesbürger und Gewerbebetriebe beziehen ihren Strom 
von Anbietern, die auf die erneuerbaren Energien Sonne, Wind, Wasser 
und Biomasse setzen. Gleichzeitig stehen die dominierenden 
Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall Europe und Energie 
Baden-Württemberg (EnBW) wegen ihrer enormen Gewinne bei gleichzeitig
steigenden Strompreisen in der Kritik. Nach dem RWE-Antrag zur 
Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Biblis A beschleunigt die 
faktische Aufkündigung des Atomkonsenses die Bewegung hin zu den 
Grünstromanbietern.
Nach der bisher umfassendsten Erhebung des Ökostromsegments in 
Deutschland, die die Fachzeitung Energie & Management (E&M) in den 
vergangenen Wochen vornahm, haben im Jahr 2005 mehr als 625.000 
Privathaushalte und fast 42.500 Gewerbebetriebe Ökostrom geordert. 
Insgesamt betrug der Absatz mindestens 3,57 Milliarden 
Kilowattstunden an sauberem Strom. Gut 170 Energieversorger und 
Ökostrom-Anbieter hatten sich an der E&M-Umfrage beteiligt. Das 
entspricht rund 35 Prozent aller bekannten Anbieter in diesem 
Segment. Sie repräsentieren jedoch nach Einschätzung von E&M den weit
überwiegenden Teil des in Deutschland im vergangenen Jahr gehandelten
Grünstroms. "Das Ökostromgeschäft ist auf dem Vormarsch, zwar noch 
unspektakulär aber sehr kontinuierlich. Dieses Wachstum ist robust", 
resümiert der für die Umfrage verantwortliche E&M-Redakteur Ralf 
Köpke die Ergebnisse der nach 2004 zweiten Erhebung dieser Art.
Angesichts der Image-Einbrüche, die die dominierenden 
Energiekonzerne in jüngster Zeit - zuletzt nach dem im 
E.ON-Versorgungsgebiet ausgelösten spektakulären Stromausfall am 
ersten November-Wochenende - hinnehmen mussten, markierten die 
Umfrageergebnisse voraussichtlich nur den Anfang einer Entwicklung, 
betont Gerd Rosenkranz, der Leiter Politik und Öffentlichkeitsarbeit 
bei der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH). "Das Ansehen von RWE und 
Co. befindet sich im Allzeittief. Gleichzeitig verstehen immer mehr 
Menschen und Unternehmer, dass hierzulande niemand gezwungen ist, 
gefährlichen Atom- oder klimaschädlichen Kohlestrom bei den 
Marktführern zu beziehen", sagt Rosenkranz. Die unmittelbar nach dem 
Antrag des Essener RWE-Konzerns zur Laufzeitverlängerung für das 
Atomkraftwerk Biblis A von 14 Umweltorganisationen, 
Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atomkraft-Gruppen gestartete 
Stromwechsel-Initiative (www.atomausstieg-selber-machen.de) sickere 
in die Gesellschaft ein und werde die Wechselbereitschaft erheblich 
erhöhen.
"Mit ihrer demonstrativen Abkehr von dem von ihnen selbst 
ausgehandelten Atomkonsens verspielen die Konzerne weiteren Kredit 
bei vielen Stromkunden. Atomstrom wird zu einer immer schwerer 
absetzbaren Ware, die Ökostromer hatten nie eine größere Chance, ihre
Kunden- und Absatzzahlen deutlich auszubauen", so Rosenkranz.
Der bundesweit größte unabhängige Ökostromanbieter "LichtBlick -  
die Zukunft der Energie" in Hamburg - hat dieses Jahr über 40.000 
neue Kunden gewinnen können und versorgt derzeit 215.000 Kunden. 
"Aufgrund unseres voll wettbewerbsfähigen Preises rechnen wir im 
nächsten Jahr mit einem noch stärkeren Wachstum. Wir profitieren 
dabei auch von den Imageveränderungen, die die großen Konzerne 
derzeit zu verkraften haben", erklärte Gero Lücking, Bereichsleiter 
Energiewirtschaft bei LichtBlick. Auch die Tatsache, dass die 
Regulierungsbehörden die weit überhöhten Netzdurchleitungsentgelte in
Deutschland absenken, helfe seinem Unternehmen, ebenso wie die 
Tatsache, dass LichtBlick zu den empfohlenen Ökostromanbietern der 
Initiative "Atomausstieg selber machen" gehöre.
Auch die mittlerweile 75 Stadtwerke, die Ökostrom unter dem 
gemeinsamen Markennamen "energreen" und unter dem Dach der 
Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserversorgung (ASEW)
im Verband kommunaler Unternehmen (VKU) anbieten, konnten ihren 
Anteil an Gewerbekunden im Jahr 2005 um etwa ein Drittel steigern. 
"Wir gehen davon aus, dass sich der Trend weiter verstärkt", sagt 
ASEW-Geschäftsführerin Vera Litzka. Dazu soll auch das im Oktober bei
der ASEW beschlossene, erweiterte Konzept beitragen: Neben dem 
Aufpreismodell "energreen" wird es nun auch ein Händlermodell geben. 
Bisher hatte ein Aufschlag von rund vier Cent pro Kilowattstunde mit 
dem Ziel der Finanzierung zusätzlicher regenerativer Kraftwerke viele
potenzielle Kunden vom Wechsel abgehalten. "Durch das umfangreichere 
Angebot erwarten wir nun einen erheblich größeren Zuspruch für unsere
Ökostrom-Produkte. Schon jetzt signalisieren immer mehr Stadtwerke, 
dass sie sich unserem Markenverbund anschließen und ebenfalls 
Ökostrom anbieten wollen", sieht sich Litzka auf dem richtigen Weg.
Die Mehrzahl der im Rahmen der E&M-Erhebung befragten 
Ökostrom-Lieferanten geht von wachsenden Kunden- und Absatzzahlen, 
teilweise in zweistelliger Höhe aus. "Ökostrom überzeugt immer mehr 
Bundesbürger nicht zuletzt, weil das Gerücht ´Öko´ sei unbezahlbar 
inzwischen durch die Realität widerlegt ist", erklärt Köpke. Unter 
den 40 preiswertesten Stromangeboten für einen durchschnittlichen 
bundesdeutschen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 
Kilowattstunden befänden sich bereits 18 Offerten von Ökostromern.
Die Ergebnisse der Ökostrom-Umfrage 2006, die in der aktuellen 
E&M-Ausgabe vom 15. November 2006 veröffentlicht wird, finden Sie 
anbei im pdf-Format.

Pressekontakt:

Dr. Ralf Köpke, Redakteur E&M, Tel.: 0201/402170; Fax: 0201/402780,
Mobil: 01703411367, E-Mail: r.koepke@emvg.de, www.emvg.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Öffentlichkeitsarbeit (DUH),
Tel.: 030/258986-15, Fax: 030/258986-19, Mobil: 01715660577, E-Mail:
rosenkranz@duh.de

Gero Lücking, Bereichsleiter Energiewirtschaft, LichtBlick GmbH & Co.
KG, Tel.: 040 / 6360 - 1201, Fax: 040 / 6360 - 2120, Mobil:
01732412840, E-Mail: luecking@lichtblick.de

Vera Litzka, ASEW-Geschäftsführerin (energreen-Koordinatorin), Tel:
0221/931819-16; Fax: 0221/931819-22; E-Mail: litzka@asew.de;
www.energreen.de

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