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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Trauriger Rekord für deutsche Autohersteller - Mercedes-Benz, Volkswagen, BMW und Audi belegen Spitzenwerte auf der Liste der Klimaschutz-Ignoranten

Berlin (ots)

Die großen deutschen Autohersteller fallen durch
überdurchschnittlichen Spritverbrauch und damit Klimabelastung auf - 
Deutsche Umwelthilfe fordert ab 2008 die Einführung von 
Kraftstoff-Höchstverbräuchen für alle Neuwagen - Deutsche Hersteller 
gehören zu den Hauptverantwortlichen, wenn 2008 europaweit die 
EU-Klimavorgaben deutlich verfehlt werden
"Die deutsche Automobilindustrie steht durch eine falsche 
Modellpolitik vor der größten Existenzkrise ihrer Geschichte" 
bewertet die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) das ernüchternde 
Ergebnis der heute veröffentlichten Untersuchung im Auftrag des 
Europäischen Verbandes für Verkehr und Umwelt "Transport & 
Environment" (T&E) über den Stand der Klimaschutzanstrengungen der 
Autohersteller in Europa. Die Studie des britischen Institute for 
European Environmental Policy (IEEP) untersucht erstmals die 
Fortschritte bzw. Defizite einzelner Automarken bei der Verringerung 
der CO2-Emissionen gemessen an ihren Ende der 90er Jahre gegenüber 
der EU eingegangenen Verpflichtungen. Danach belegen deutsche 
Autohersteller beim durchschnittlichen Spritverbrauch der 
zugelassenen Neufahrzeugen unter den 20 meistverkauften Automarken in
Europa ausschließlich schlechte Werte: Die Plätze 12 (Mercedes-Benz),
14 (Volkswagen), 15 (BMW) und 17 (Audi) gehen an Deutschland.
"Diese Ergebnisse sind ein Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit 
der deutschen Automobilindustrie. Die Absatzkrise für Spritfresser in
Amerika und das wirtschaftliche Debakel bei Ford, General Motors und 
Chrysler wird in den nächsten Jahren auch den europäischen Markt 
erreichen", kommentierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch das 
katastrophale Abschneiden von VW, MercedesBenz, BMW und Audi. "Wir 
sehen heute die Folgen einer falsch verstandenen Industriepolitik der
EU wie ihrer Mitgliedsstaaten. Der Verzicht auf klare 
Effizienzvorschriften für Pkw führte pikanterweise gerade die 
deutschen Hersteller in die technologische Sackgasse. Wir warnen seit
Jahren davor, dass die deutschen Hersteller aus ökologischer Ignoranz
vor allem die Bleifuss-Fraktion unter den Autokunden bedienen und 
darüber die Entwicklung effizienter und gleichzeitig sauberer 
Fahrzeugen verschlafen".
Die Deutsche Umwelthilfe fordert die Bundesregierung dazu auf, im 
Rahmen der bevorstehenden deutschen EU-Präsidentschaft die 
"Hersteller ordnungsrechtlich zu mehr Klimaschutz zu veranlassen und 
feste Kraftstoff-Höchstverbräuche EU-weit ab 2008 vorzuschreiben", 
wie es alle verkehrspolitisch engagierten Umwelt- und 
Verkehrsverbände in Europa inzwischen vorschlagen. "Nur 
verbrauchsarme und saubere Pkw werden auf Dauer in Europa und auf den
wichtigsten Auslandsmärkten Erfolg haben", sagte Resch. In 
Deutschland sei darüber hinaus die lange angekündigte CO2-basierte 
Kfz-Steuer überfällig.
Die EU-Klimaziele sehen vor, dass bis 2008 der durchschnittliche 
Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid bei Neufahrzeugen auf 140 Gramm 
pro gefahrenem Kilometer (entsprechend 5,8 Liter Benzin oder 5,1 
Liter Diesel pro 100 Kilometer) sinkt. Dieses Ziel wird absehbar 
verfehlt, wofür die neue Untersuchung ein weiterer Beleg ist. Aus 
diesem Grund haben die EU-Kommission und in Deutschland auch 
Umweltminister Sigmar Gabriel verbindliche Vorgaben bei der CO2- und 
Verbrauchsreduktion angekündigt. Die Deutsche Umwelthilfe hatte 
bereits vor einem Jahr eigene Verbrauchs-Berechnungen für die 
Modellreihe 2006 (s. www.duh.de, PM vom 26.10.2005) vorgelegt, mit 
ähnlich deprimierenden Ergebnissen insbesondere für die deutschen 
Hersteller.
Der vollständige Bericht "How clean is your car brand" von T&E ist
abrufbar unter www.transportenvironment.org .
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 
Berlin, Mobil: 0171 3649170, Fax.: 030 258986-19, E-Mail:  
resch@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178 
Berlin, Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577,
E-Mail:  rosenkranz@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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