Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Umwelthilfe e.V. mehr verpassen.

Deutsche Umwelthilfe e.V.

Deutsche Umwelthilfe deckt auf: Bundesnetzagentur rechnet in eigenen Szenarien nicht mit Inbetriebnahme des LNG-Terminal Rügen im kommenden Winter

Berlin (ots)

  • Bundesnetzagentur rechnet in eigenen Szenarien zu möglichem Gasmangel nicht mit Gasversorgung durch LNG-Terminal Rügen in diesem Winter
  • Versorgungsssicherheit in Deutschland ist selbst in Extremszenarien auch ohne LNG-Terminal Rügen gegeben
  • DUH fordert Bundesnetzagentur auf, ihre Stellungnahmen in laufenden Klageverfahren der DUH auf dieser Basis zu aktualisieren

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) rechnet in neu veröffentlichten Szenarien zu einer möglichen Gasmangellage im kommenden Winter nicht mit einer rechtzeitigen Inbetriebnahme des LNG-Terminals Rügen. Dies deckt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nach Analyse der Szenarien auf. Aus den Daten der BNetzA geht eindeutig hervor, dass die Gasversorgung selbst in Extremszenarien auch ohne das zusätzliche Terminal auf Rügen gesichert wäre. Wenn vor dem Winter die beiden weiteren Terminalschiffe in Stade und Wilhelmshaven wie geplant den Betrieb aufnehmen, besteht sogar bereits jetzt eine deutliche Überkapazität.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die Gasversorgung in Deutschland und Europa ist für den kommenden Winter mit den bestehenden LNG-Projekten gesichert. Das geht eindeutig aus den Analysen der von der Bundesnetzagentur vorgelegten Daten hervor. Für das LNG-Terminal auf Rügen und den Bau der naturzerstörenden Anschluss-Pipeline kann dies nur eines bedeuten: Dieses Projekt muss abgesagt werden. Hier hat die Bundesnetzagentur eine besondere Verantwortung, denn ihre Stellungnahme hat maßgeblich dafür gesorgt, dass das Bundesverwaltungsgericht unseren Eilantrag gegen den Bau der Pipeline abgelehnt hat. Dies muss die Bundesnetzagentur nun richtig stellen und ihre Stellungnahme gegenüber dem Bundesverwaltungsgericht revidieren."

In ihren bereits in der vergangenen Woche veröffentlichten Szenarien listet die BNetzA nicht direkt auf, mit welchen Terminals für den kommenden Winter gerechnet wird. Die veröffentlichten Daten zu notwendigen Kapazitäten lassen jedoch den eindeutigen Rückschluss zu, dass die Inbetriebnahme des Terminals auf Rügen für die Versorgungssicherheit nicht notwendig ist und die BNetzA davon offenbar auch nicht ausgeht.

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: "Die Bundesnetzagentur lässt deutlich an Transparenz zu wünschen übrig, wenn es um ihre Szenarien zu einer möglichen Gasmangellage geht. Dabei ist offensichtlich, dass ihre Annahmen teilweise fehlerhaft sind. Mehr Transparenz wäre gerade wichtig, um eine bessere Datenbasis zu schaffen. Mit der jüngsten Analyse ist jedoch klar, dass die Bundesnetzagentur in unserem Klageverfahren gegen die LNG-Pipeline für das Terminal auf Rügen nicht weiter an der Behauptung festhalten kann, das Terminal sei für die Versorgungssicherheit im kommenden Winter notwendig."

Hintergrund:

In ihren Szenarien für eine mögliche Gasmangellage im kommenden Winter geht die BNetzA für den Zeitraum bis März 2024 nur mit einer Einspeisung von stündlich neun Gigawatt aus den deutschen LNG-Terminals aus. Dabei rechnet sie mit einer Auslastung von 50 Prozent. Die BNetzA kommt dabei selber zu dem Ergbnis, dass lediglich eine Erhöhung der Auslastung ausreicht, um auch in Extremszenarien (kalter Winter mit bis zu -30 Grad, Mitversorgung der Ukraine, geringere Lieferungen per Pipeline) Versorgungssicherheit zu garantieren. Allein mit den drei LNG-Terminals in Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Lubmin sowie den beiden weiteren Terminalschiffen in Wilhelmshaven und Stade, die vor dem Winter den Betrieb aufnehmen sollen, beträgt die stündliche Einspeisung aus den Terminals bei 50 Prozent Auslastung jedoch bereits 14 Gigawatt. Dies liegt deutlich über dem Wert der BNetzA, obwohl ein weiteres Terminal auf Rügen nicht mitgerechnet ist. Dies zeigt, dass auch nach Rechnung der BNetzA kein Terminal auf Rügen für die Versorgungssicherheit notwendig ist, sondern vielmehr bereits eine deutliche Überkapazität für die Abdeckung aller denkbaren Szenarien geschaffen wurde. All diese Daten lagen auch schon vor, als der Bau der umstrittenen Anschlusspipeline für das LNG-Terminal Rügen genehmigt wurde.

Link:

Szenarien der BNetzA zu einer möglichen Gasmangellage im kommenden Winter: https://ots.de/VSXm9O

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 4334014, zerger@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe,
www.linkedin.com/company/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Weitere Storys: Deutsche Umwelthilfe e.V.