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Fast 100.000 Stimmen gegen Werbemüll: Letzte Werbung und Deutsche Umwelthilfe fordern von Justizministerin Lambrecht ein Ende der ungewollten Werbepost

Berlin (ots)

  • Deutsche Umwelthilfe und Letzte Werbung überreichen über 97.033 Unterschriften gegen ungewollte Werbepost an das Bundesjustizministerium
  • Justizministerin Lambrecht soll "Opt-In-Verfahren" gesetzlich festlegen: unadressierte Werbepost nur in Briefkästen mit "Werbung - Ja bitte"-Schild erlauben
  • Erfolg für Aktion: Ministerium sagt zu, Umsetzung für Deutschland zu prüfen
  • Mehr als 28 Milliarden gedruckte Werbeprospekte pro Jahr verschwenden Ressourcen, heizen den Klimawandel an und tragen zur Zerstörung von Wäldern bei

Schluss mit dem Müll durch ungewollte Werbeprospekte. Das ist die Botschaft der Stimmen von 97.033 Petentinnen und Petenten, die Vertreter der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und des Vereins Letzte Werbung heute gemeinsam in Berlin an Verantwortliche des Bundesjustizministeriums (BMJV) überreichten. Mit den Stimmen senden die Verbraucherinnen und Verbraucher ein klares Signal an Justizministerin Christine Lambrecht, die Müllflut ungefragt zugestellter Werbepost durch eine gesetzliche Regelung zu beenden. Hierzu soll sie ein Opt-In-Verfahren für unadressierte Werbepost festlegen. Werbung dürfte dann nur noch in Briefkästen geworfen werden, wenn dies ausdrücklich erwünscht ist, etwa mit einem einfachen "Werbung - Ja bitte"-Schild. In einem Gespräch mit der DUH und Letzte Werbung hat sich die zuständige Abteilung des Ministeriums heute offen für das Opt-In-Verfahren gezeigt und zugesagt, eine Umsetzung für Deutschland zu prüfen.

"Mehr als eine Million Tonnen nicht adressierte Werbung landen pro Jahr in deutschen Briefkästen, wovon laut Expertenschätzungen bis zu 90 Prozent nicht einmal gelesen werden und direkt in den Müll wandern. Das ist eine immense Ressourcenverschwendung und Klimabelastung, die nicht hinnehmbar ist. Wir freuen uns, dass das Justizministerium die Einführung eines Opt-In-Verfahrens prüfen will, damit nur noch diejenigen Werbung erhalten, die das auch ausdrücklich wünschen. Wir werden das mit Nachdruck begleiten, weiter einfordern und erwarten, dass diese Lösung auch Eingang in die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr findet", sagt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.

"Händler dürfen nicht länger nach dem Gießkannenprinzip Werbeprospekte verteilen lassen. Knapp 100.000 Unterstützerinnen und Unterstützer unserer Petition für ein Opt-In-Verfahren senden eine klare Botschaft an Justizministerin Lambrecht, dass das bisherige Verteilungssystem von Werbepost umgekehrt werden muss. 'Werbung - Ja bitte' statt 'Werbung - Nein danke' . Jeder, der Werbepost haben möchte, soll diese auch erhalten, aber eben nur diese Personen und nicht Millionen weitere Haushalte. Nach aktuellen Zahlen lehnen 76 Prozent der Bevölkerung ungewollte Werbepost ab. Da jedoch nur rund ein Viertel 'Werbung - Nein danke' -Aufkleber auf ihrem Briefkasten haben, erhalten somit beim aktuellen Zustellungssystem die Hälfte aller Haushalte in Deutschland ungewollt Werbeprospekte. Damit muss Schluss sein", sagt der Mitinitiator der Petition und Vorstand des Vereins Letzte Werbung Sebastian Sielmann.

Pro Jahr werden mehr als 28 Milliarden gedruckte Werbeprospekte ungefragt in deutsche Briefkästen verteilt - mit verheerenden Folgen für Umwelt, Klima und Müllaufkommen. Die allermeisten dieser Broschüren, die teils auch noch mit Plastik umhüllt sind, landen ungelesen im Müll. Verstopfte Briefkästen, vermüllte Hausflure und die sinnlose Ressourcenverschwendung stoßen auf scharfe Kritik und Unverständnis bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dies ergaben viele Rückmeldungen von Petitionsteilnehmerinnen und -teilnehmern.

Dass ein Opt-In-System starke Effekte erzielt, zeigt etwa die niederländische Hauptstadt Amsterdam, die es schon 2018 eingeführt hat. Laut Stadtverwaltung werden dadurch pro Jahr 6.000 Tonnen Papier und zwischen 650 und 750 Fahrten der kommunalen Müllabfuhr eingespart. Wie notwendig Einsparungen in Deutschland wären, zeigen die Zahlen zur Herstellung der jährlich in Deutschland verteilten 28 Milliarden nicht adressierten Werbeprospekte. Für deren Produktion werden pro Jahr 42 Milliarden Liter Wasser, 4,3 Milliarden Kilowattstunden Energie und 1,6 Millionen Tonnen Holz verbraucht.

Links:

Zur Petition "Stoppt ungewollte Werbepost! Schluss mit der Ressourcenverschwendung und Klimabelastung": https://www.change.org/stoppt-ungewollte-werbepost

Zur repräsentativen Umfrage zu Postwurfsendungen im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe: http://l.duh.de/p200925

Initiative "Letzte Werbung": https://www.letzte-werbung.de/

Pressekontakt:

Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin DUH
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

Sebastian Sielmann, Vorstand Letzte Werbung e.V.
0179 9795325, sebastian@letzte-werbung.de

DUH-Pressestelle:

Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

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