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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Deutsche Umwelthilfe fordert CDU/CSU und FDP zur Übertragung des Bombodroms als Nationales Naturerbe auf

Berlin (ots)

Zukünftige Bundesregierung muss die "Nationale
Strategie zur biologischen Vielfalt" umsetzen - Ex-Bombenabwurfplatz 
in der Kyritz-Ruppiner Heide soll in das Nationale Naturerbe 
übergehen - artenreiches und ökologisch wertvolles Gebiet muss für 
den Naturschutz gesichert werden
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. fordert CDU/CSU auf, die von der 
Union mit verabschiedeten Pläne für den Schutz der biologischen 
Vielfalt in praktisches Regierungshandeln umzusetzen. Kanzlerin 
Angela Merkel und ihr Kabinett hatten 2007 die "Nationale Strategie 
zur biologischen Vielfalt" beschlossen. "Die neue Bundesregierung 
steht in der Verantwortung, den Verlust der Artenvielfalt in 
Deutschland endlich zu stoppen. Deutschland hat sich verpflichtet, 
dieses Ziel spätestens 2010 zu erreichen", sagte 
DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Der Koalitionsvertrag müsse 
diesen Ansprüchen gerecht werden. Am Beispiel der 
Kyritz-Ruppiner-Heide ("Bombodrom") werde sich zeigen, ob die neue 
Bundesregierung ihre Verantwortung für den Naturschutz ernst nehme.
Der Bund besitzt eine Vielzahl ökologisch wertvoller Gebiete, 
insbesondere auf ehemaligen Militärflächen. 2005 hatten CDU/CSU mit 
ihrem damaligen Koalitionspartner SPD beschlossen, bis zu 125.000 
Hektar Naturschutzflächen als "Nationales Naturerbe" von der 
Vermarktung auszunehmen und unentgeltlich an die Länder sowie an 
Naturschutzorganisationen zu übergeben. Auf den Flächen sollen 
besonders anspruchsvolle Naturschutzkonzepte umgesetzt werden. Bisher
hat der Bund 100.000 Hektar in das Nationale Naturerbe übertragen - 
25.000 Hektar stehen noch aus.
"Neben den bereits beschlossenen, aber noch fehlenden 25.000 
Hektar muss auch die Kyritz-Ruppiner-Heide in Brandenburg zum 
Nationalen Naturerbe werden", sagte Baake. Sie stehe bereits unter 
dem Schutz der europäischen FFH-Richtlinie und eigne sich 
hervorragend, Naturschutz und naturnahes Wirtschaften und Tourismus 
miteinander zu verbinden.
Mit der Sicherung als Nationales Naturerbe hätte der künftige 
Eigentümer eine Haftungsbegrenzung von 200.000 Euro. Zusätzliche 
Risiken bzw. Kosten durch Munitionsreste oder Altlasten verblieben 
beim Bund. "Mit der Aufnahme der Flächen ins Nationale Naturerbe 
würde endlich eine tragfähige Zukunftsperspektive für die Menschen 
der Region geschaffen und ein Ausgleich für die langen Jahre, die das
Gelände der Entwicklung in der Region vorenthalten wurde", sagte 
Ulrich Stöcker, Leiter der Abteilung Naturschutz bei der DUH.
Die Bürgerinitiativen vor Ort und die Umweltverbände in 
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die 
Anliegergemeinden haben seit Jahren Konzepte entwickelt, die den 
Schutz dieser wertvollen Naturflächen mit nachhaltiger Heidenutzung 
und sanftem Tourismus vereinbaren. "Die offenen Heideflächen und die 
seltenen Atlantischen Heiden sind für den Erhalt der biologischen 
Vielfalt besonders wichtig", sagte Stöcker.
Er forderte eine konsequente Umsetzung der Nationalen 
Biodiversitätsstrategie und erinnerte an die 15 Eckpunkte für ein 
Biodiversitätsgesetz, das die DUH am 21. September vorgestellt hat.  
Die DUH schlägt u. a. vor, dass der Bund eine Verpflichtung 
festschreibt, ehemalige  Truppenübungsplätze und  
Bergbaufolgelandschaften ab 500 Hektar Größe überwiegend der 
natürlichen Entwicklung zu überlassen. Zudem sollten alle Flächen, 
die sich im Besitz des Bundes befinden und einen besonders hohen 
ökologischen Wert haben - "auch und insbesondere ... die 
Kyritz-Ruppiner Heide" dem Nationalen Naturerbe zugeführt und 
Naturschutz-Stiftungen und Verbänden übertragen werden.

Pressekontakt:

Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 24 00 867-15,
0151 55 01 69 43, baake@duh.de

Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-81,
0160 895 05 56, stoecker@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-86,
0151 55017009, fokken@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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