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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Abwrackprämie: "Die Geister, die ich rief ..."

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe weist Überlegungen zur
Aufstockung von Jahreswagen-Subventionen zurück - Kohlesubventionen 
des 21. Jahrhunderts nicht an die Automobilindustrie zahlen - 
DUH-Bundesgeschäftsführer schlägt stattdessen "aufkommensneutrales 
Bonus-Malus-System" vor, das den Kauf effizienter Pkw fördert und den
von Spritfressern bestraft - Ähnliches Anreizsystem funktioniert 
bereits in Frankreich
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat Überlegungen in der 
Großen Koalition, die erwartete Depression beim Automobilabsatz nach 
Auslaufen der Abwrackprämie mit einem weiteren Subventionsprogramm 
für deutsche Autohersteller scharf zurückgewiesen. "Wir erleben eine 
Art Neuaufführung von Goethes Zauberlehrling: Die Geister, die ich 
rief, werd ich nun nicht los", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen
Resch zu Diskussionen, wonach wegen der bevorstehenden Beendigung der
Abwrackregelung die Steuersubventionen für Jahreswagen massiv erhöht 
werden sollen, um insbesondere den Verkauf von in Deutschland 
hergestellten Luxuslimousinen anzukurbeln.
Weil nach dem Ende des Fünf-Milliarden-Programms eine umso tiefere
Absatzkrise drohe, verlangten Unternehmen wie BMW und Daimler nun 
neue Steuermilliarden, um weiter Autos absetzen zu können, die 
"diametral den ökologischen und ökonomischen Zukunftserfordernissen 
widersprechen und deshalb am Markt verlieren." Die Bundesregierung 
müsse aufpassen, dass sich "die Milliardensubventionen für die 
Automobilindustrie nicht zu den Kohlesubventionen des 21. 
Jahrhunderts entwickeln", erklärte Resch. Jede Subvention von 
Klimakillern und Vorstadtpanzern, von denen immer noch neue Modelle 
angeboten würden, verlängere nur die Misere der so genannten 
deutschen Premium-Hersteller. Wie bei der Kohlewirtschaft werde 
wieder eine Industrie gepäppelt, deren Hauptkennzeichen die 
Unwilligkeit sei, die Zeichen der Zeit zu erkennen.
Eingriffe des Staates seien dann sinnvoll, wenn sie die 
Automobilindustrie dazu veranlassen "künftig Autos zu bauen, die die 
Welt in Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit braucht". Nur 
so habe die deutsche Automobilindustrie angesichts massiver 
weltweiter Überkapazitäten in der Pkw-Produktion langfristig 
Überlebenschancen. Resch lehnte sowohl eine Verlängerung der 
Abwrackprämie ab, als auch die von BMW, Daimler und dem 
baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) 
ins Gespräch gebrachte Aufstockung der Steuersubventionen für 
Jahreswagen von Firmenangehörigen. Stattdessen schlug der 
DUH-Geschäftsführer ein "aufkommensneutrales 
Bonus-Malus-Fördersystem" vor, mit dem besonders effiziente Pkw 
technologieunabhängig mit bis zu 2.000 Euro gefördert und im Gegenzug
Spritfresser mit Strafzahlungen von bis zu 5.000 Euro belastet 
werden. Resch erinnerte daran, dass ein ähnlich konstruiertes 
Fördermodell in Frankreich bereits existiere und dort zu erheblichen 
ökologischen Lenkungswirkungen geführt habe.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Mobil.: 0171 3649170, Fax: 030 2400 867-19, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 01715660577, Tel.: 0302400867-0, Fax:
0302400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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