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PRO BAHN zur Bahn-Agenda: Deutschlandtakt als Leitstrategie richtig – Fahrgäste müssen stärker einbezogen werden

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PRO BAHN zur Bahn-Agenda: Deutschlandtakt als Leitstrategie richtig

Fahrgäste müssen stärker einbezogen werden

Fahrgastverband begrüßt Evelyn Palla als beste interne Option – Kritik an fehlender Arbeitnehmerbeteiligung bei InfraGO-Neubesetzung

Der Fahrgastverband PRO BAHN bewertet die heute vorgestellte „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder als Schritt in die richtige Richtung, sieht aber erheblichen Nachbesserungsbedarf bei der Einbindung der Fahrgäste.

„Die Ernennung von Evelyn Palla zur ersten Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG ist die beste verfügbare interne Lösung“, erklärt Detlef Neuß, Bundesvorsitzender von PRO BAHN. „Mit ihrer erfolgreichen Führung der DB Regio und ihrer Lokführerlizenz bringt sie sowohl Managementerfahrung als auch Bodenhaftung mit. Dass nach 190 Jahren Bahngeschichte erstmals eine Frau an die Spitze rückt, war überfällig.“

Scharfe Kritik übt der Fahrgastverband jedoch an der geplanten Neubesetzung der DB InfraGO-Führung ohne angemessene Einbindung der Arbeitnehmerseite. „Es ist ein Fehlstart, wenn Prof. Dirk Rompf gegen den massiven Widerstand der EVG als Nachfolger von Philipp Nagl durchgedrückt werden soll“, so Neuß. „Nagl hat den jahrelangen Verfall des Schienennetzes gestoppt und das Generalsanierungskonzept maßgeblich entwickelt. Eine Ablösung ohne Einvernehmen mit den Arbeitnehmervertretern schadet dem proklamierten Neustart.“

Deutschlandtakt als Leitstrategie wird ausdrücklich begrüßt

Professor Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender, hebt positive Aspekte der Agenda hervor: „Der Deutschlandtakt als dauerhafte Leitstrategie ist absolut richtig. Auch die Übertragung des DB Navigators an die gemeinwohlorientierte InfraGO unterstützen wir nachdrücklich. Die drei Sofortprogramme für mehr Sicherheit und Sauberkeit an Bahnhöfen, bessere Kundenkommunikation und mehr Komfort im Fernverkehr adressieren drängende Probleme.“

Kritik an zu niedrigen Zielen und fehlender Fahrgastvertretung

Gleichzeitig kritisiert PRO BAHN die abgesenkten Pünktlichkeitsziele: „70 Prozent Pünktlichkeit bis 2029 mögen leider realistisch sein, aber sie sind für die Fahrgäste nicht akzeptabel“, betont Iffländer. „Die Tatsache, dass 2025 entschieden wird, welche Strecken mit ETCS ausgerüstet werden, während die Digitalisierungsstrategie erst 2027 kommt, zeigt die Widersprüchlichkeit vieler Prüfaufträge.“

Besonders kritisch sieht der Fahrgastverband die fehlende Endkundenvertretung in der neu einberufenen Taskforce „Zuverlässige Bahn“. „Verlader und Fahrgäste als diejenigen, für die das System eigentlich arbeitet, fehlen in diesem Gremium“, moniert Neuß. „Auch im gesetzlich zu verankernden Sektorbeirat sollten die Fahrgäste mit mindestens zwei Personen vertreten sein.“

Forderungen an die Politik

PRO BAHN fordert:

  • Nachverhandlungen bei der InfraGO-Führung unter Einbeziehung der Arbeitnehmerseite
  • Angemessene Vertretung der Fahrgäste in allen Gremien
  • Konkrete Maßnahmen statt weiterer Prüfaufträge
  • Realistische, aber ambitionierte Pünktlichkeitsziele von mindestens 80 Prozent bis 2029
  • Beschleunigte Digitalisierung mit klarem Fahrplan

„Ein ‚Weiter-so' ist keine Option – da stimmen wir dem Minister zu. Aber der Neustart darf nicht an den Fahrgästen vorbei geplant werden“, fasst Neuß zusammen. „Wir werden Minister Schnieder an der Umsetzung seiner Versprechen messen und dabei besonders darauf achten, dass die angekündigte ‚ehrliche und offene Fehlerkultur ohne Beschönigungen‘ tatsächlich der neue Maßstab ist.“

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