COP11 in Genf: Immer mehr Staaten wenden sich gegen ideologische Verbote - Consumer Choice Center fordert Kurswechsel hin zu Schadensminderung
Berlin (ots)
Auf der 11. Vertragsstaatenkonferenz der WHO-Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle (FCTC COP11) in Genf (17.-22. November 2025) mehren sich die Anzeichen eines politischen Kurswechsels: Statt weiterer pauschaler Restriktionen gegen weniger schädliche Nikotinprodukte verlangen immer mehr Delegationen eine evidenzbasierte Debatte über Schadensminderung.
Die COP11 ist das wichtigste internationale Forum zur globalen Tabak- und Nikotinpolitik. Offiziell soll sie Maßnahmen zur Verringerung der Raucherquote und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit beschließen. Doch im Vorfeld standen erneut Vorschläge im Raum, die E-Zigaretten, erhitzte Tabakprodukte und Nikotin Pouches mit Zigaretten gleichsetzen und durch Aroma-Verbote, strengere Nikotingrenzen oder Verbotsforderungen de facto vom Markt drängen könnten.
Zugleich wächst der Widerstand innerhalb der Konferenzhallen: Mehrere Länder haben in ihren Erklärungen Transparenz, nationale Gestaltungsspielräume und eine Anerkennung von Harm-Reduction-Strategien eingefordert - darunter Delegationen aus Nordmazedonien und Gambia sowie weitere Staaten, die eine pragmatische Tabakkontrolle fordern. Auch innerhalb der EU sind Spannungen sichtbar: Berichten zufolge drängen einzelne Mitgliedstaaten und Teile der Kommission weiterhin auf harte Verbote, obwohl der EU-Block vor COP11 nicht für ein globales Verbot weniger schädlicher Produkte eintreten wollte.
"Wir erleben in Genf einen längst überfälligen Realitätscheck", sagt Fred Roeder, Geschäftsführer des Consumer Choice Centers (CCC). "Wenn die WHO und einige Aktivisten weiter so tun, als seien E-Zigaretten und Nikotin Pouches genauso gefährlich wie das Rauchen, dann ignorieren sie wissenschaftliche Evidenz und die Erfahrungen von Millionen erwachsener Umsteiger. Schadensminderung rettet Leben - Verbote halten Menschen beim Rauchen."
Roeder verweist auf konkrete Erfolge: Schweden steht 2025 an der Schwelle zur Rauchfreiheit mit weniger als 5 % täglichen Rauchern - ein Wert, der international als "smoke-free" gilt. Neuseeland hat seine tägliche Raucherquote in den letzten Jahren stark reduziert und liegt laut aktuellem Health-Survey 2024/25 bei 6,8 % - begleitet von staatlichen Strategien, die u. a. das Umsteigen auf weniger schädliche Produkte als Teil der Entwöhnung anerkennen.
"Diese Länder zeigen, dass verantwortungsvolle Regulierung und Aufklärung für Erwachsene mit konsequentem Jugendschutz vereinbar sind", so Roeder weiter. "Die WHO-Spitze hat E-Zigaretten in der Vergangenheit pauschal als 'harm production' diffamiert. Solche Sprüche mögen Schlagzeilen bringen, aber sie helfen keinem Raucher beim Ausstieg. COP11 sollte endlich die eigene Konvention ernst nehmen, in der Schadensminderung ausdrücklich als Teil wirksamer Tabakkontrolle gedacht ist."
Das Consumer Choice Center fordert die Vertragsstaaten auf,
- Schadensminderung als gleichberechtigte Säule der Tabakkontrolle anzuerkennen,
- Verbraucher- und unabhängige Wissenschaftsstimmen in den Prozess einzubeziehen, und
- Regulierung auf nachweislichen Risiken statt auf Ideologie aufzubauen.
Das CCC unterstützt strikten Jugendschutz und Maßnahmen gegen illegalen Handel - warnt aber davor, erwachsenen Rauchern den Zugang zu deutlich weniger schädlichen Alternativen zu verbauen.
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Fred Roeder
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