Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handicap International e.V. mehr verpassen.

Handicap International e.V.

Minenverbot: Der Wandel ist möglich
Auch die USA müssen endlich dem Ottawa-Vertrag beitreten

München (ots)

Vor genau zehn Jahren, am 1. März 1999, trat das Ottawa-Abkommen über ein Verbot von Anti-Personen-Minen in Kraft. Heute gelten diese Waffen, die bereits mehr als eine halbe Million Menschen getötet oder grausam verletzt haben, weltweit als geächtet. 85% ihrer Opfer sind Zivilisten. Im Rahmen einer weltweiten Aktion der Internationalen Landminenkampagne "Mission: Possible" ruft Handicap International auch US-Präsident Obama dazu auf, endlich dem Minenverbot beizutreten. Bis heute haben 156 Staaten das Ottawa-Abkommen unterzeichnet und ratifiziert, das sind 80% aller Staaten weltweit. Eine Unterschrift auch der USA wäre eine großer Schritt weiter auf dem Weg zu einer minenfreien Welt.

Landminen sind Waffen mit einem Stigma. Sie wurden im letzten Jahr nur noch von Myan-mar, Russland und von einigen nicht-staatlichen Truppen verwendet. "Ein weltweites Verbot von Landminen ist ein erreichbares Ziel, und die Teilnahme der USA ist dafür von zentraler Bedeutung", betont François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International Deutschland. Soweit bekannt, haben die USA seit dem Golfkrieg 1991 keine Anti-Personen-Minen mehr verwendet. Die meisten ihrer militärischen Partner sind sowieso Unterzeichner des Ottawa-Vertrags und setzen daher keine solchen Minen mehr ein.

Wir wissen, dass viele US-Bürger das Ottawa-Abkommen gutheißen, für dessen Zustandekommen die Internationale Landminenkampagne, zu der Handicap International als Gründungsmitglied gehört, 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat. Die USA lagern im Moment 10,4 Mio. Anti-Personen-Minen und sind der drittgrößte Anbieter dieser Waffen nach China und Russland. Gleichzeitig sind die USA aber auch der größte Finanzgeber für humanitäre Minenaktionsprogramme, also Räumung, Aufklärung der Bevölkerung und Opferhilfe. Durch einen Beitritt zum Abkommen würde die politische Haltung endlich auch dieser finanziellen Unterstützung entsprechen.

Das Ottawa-Abkommen hat in vielen Ländern bereits einen Fortschritt bewirkt - 42 Mio. Anti-Personen-Minen wurden seit 1997 aus den weltweiten Lagern entfernt, und große Gebiete in betroffenen Ländern wurden geräumt. Nur noch 13 Staaten sind heute zur Produktion von Landminen fähig, im Gegensatz zu ehemals 50 Ländern zu Beginn der 90er Jahre. Doch die Unterstützung der Opfer, die einen Unfall mit Landminen schwer verletzt überlebt haben, könnte noch deutlich verbessert werden. Als Hilfsorganisation für Menschen mit Behinderung setzt sich Handicap International in zahlreichen Ländern dafür ein, dass die Opfer von Landminen Rehabilitation erhalten und wieder menschenwürdig und integriert in ihre Gemeinschaften leben können.

Pressekontakt:

Dr. Eva Maria Fischer, Kampagnenreferentin 0175-54 29 899,
François De Keersmaeker, Geschäftsführer, 0175-55 63 555

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Handicap International e.V.
Weitere Storys: Handicap International e.V.
  • 23.02.2009 – 15:10

    David gegen Diehl / Der Rüstungsbetrieb will keine Streumunition herstellen

    München (ots) - Am 2. März findet in München ein ungewöhnlicher Prozess statt: Die bayerische Rüstungsfirma Diehl klagt gegen den Regensburger Journalisten Stefan Aigner. Streitpunkt: Aigner hat in einer Kolumne geschrieben, Diehl produziere Streumunition - eine Anspielung auf die von dem Nürnberger Familienbetrieb produzierte Munition SMArt 155. Die Firma Diehl ...

  • 03.12.2008 – 18:36

    Deutschland verpflichtet sich, Streubomben zu ächten und ihren Opfern zu helfen

    München/Oslo (ots) - In Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, darunter Handicap International, unterzeichnete Außenminister Steinmeier heute in Oslo den Vertrag über ein Verbot von Streubomben. Er war einer von 50 Ministern, die angereist waren - eine ungewöhnlich zahlreiche Präsenz auf hoher Ebene. Über 100 Staaten waren vertreten, ...

  • 02.12.2008 – 10:05

    Fady Maalouf: mit Handicap International gegen Streubomben

    München (ots) - Fady Maalouf: mit Handicap International gegen Streubomben   Pop-Star Fady Maalouf setzt sich an der Seite von Handicap International gegen Streubomben ein. Der erfolgreiche Zweitplatzierte der diesjährigen Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" stammt aus dem Libanon und ist dort während des Bürgerkriegs aufgewachsen. Nach den Kämpfen im Sommer 2006, bei denen vier Millionen Submunitionen aus ...