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Alpenfestung als Fundort des legendären Bernsteinzimmers

Alpenfestung als Fundort des legendären Bernsteinzimmers
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Die Alpenfestung als Fundort des legendären Bernsteinzimmers kann ausgeschlossen werden.

Das ursprüngliche Bernsteinkabinett Friedrich I. gelangte einst von Deutschland nach Russland. Aber warum sollte es jemals eine Rückreise angetreten haben? Das Bernsteinkabinett Friedrich I. ist ein viel gereistes Kunstobjekt. Nachdem es von König Friedrich Wilhelm I. 1716 gegen „Lange Kerls“ bei Zar Peter I. eingetauscht wurde, ging es per Schlitten nach Sankt Petersburg. 1741 ließ Zarin Elisabeth das Kabinett zum Bernsteinzimmer erweitern und im Winterpalais aufstellen. 1755 ging das Bernsteinzimmer erneut auf Reisen, in das 25 km südlich gelegene Zarskoje Selo. Im dortigen Katharinenpalast verblieb es nahezu 2 Jahrhunderte.

Bis Ende 1941 rückte die Wehrmacht, und damit auch der deutsche Zugriff auf Kultur und Wirtschaft, über die heutige Ukraine hinaus bis an Wolga und Don vor. Entsprechend den nationalsozialistischen Propagandazielen sollten Juden und Bolschewisten und insbesondere deren Intelligenz und somit die Kultur vernichtet werden.

Mit dem Sonderauftrag Linz setzte Hitler eine ihm direkt unterstellte Organisation ein, die den Auftrag hatte, Kunstwerke für das in Linz geplante Führermuseum zu beschaffen. Der Diebstahl der kulturellen Werte wurde durch die deutschen Geheimdienste, der Wehrmacht sowie durch Einzelpersonen durchgeführt. In Osteuropa war insbesondere der Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, Alfred Rosenberg, aktiv. Sein Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR), das Sonderkommando Bataillon Ribbentrop, die Transportstaffel Koch des Ostpreußischen Gauleiters oder auch SS- Hauptsturmführer Katejan Mühlmann als Lieferant für Carinhall, konkurrierten um die einzelnen Sammlungen.

Königsberg war ein zentraler Verschiebe- und Lagerort geraubter Kunst. In der ostpreußischen Stadt landeten nicht etwa einzelne Kisten, sondern ganze Züge mit geraubten Kunstgütern. Alles Wertvolle sollte in die Gebiete des Altreiches geholt werden. In der Region Königsberg wurden unter anderem die Kiewer Ikonensammlung, das Depot des berühmten Chanenko-Museums oder auch der polnische Nationalschatz zwischengelagert.

Der Fall des Bernsteinzimmers ist im Bezug auf den systematischen Kunstraub ein Sonderfall. Der Kriegsverlauf im Herbst 1941 war geprägt von der Blockade Leningrads. Ab dem 8. September 1941 war das ehemalige Sankt Petersburg eingeschlossen. Generalfeldmarschall Georg von Küchler, Befehlshaber der 18. Armee, richtete am 13.09.1941 in der Nähe Zarskoje Selos, im Schloss Gatschina, den Sitz seines Armeestabes ein. Mit der Beschlagnahme der Kunstschätze im besetzten Schloss wird Rittmeister Graf zu Solms-Laubach betraut. Zur gleichen Zeit sichern sowjetische Kunstoffiziere im Katharinenpalais notdürftig das Bernsteinzimmer. Da sich die Frontline direkt durch Zarkose Selo zieht, befielt Küchler am 01.10.1941 alle Kunstschätze zu sichern und ins Reich zu bringen, wieder ist zu Solms-Laubach vom OKW für die Sicherung zuständig. Anfang Oktober 1941 bemüht sich Ostpreußens Gauleiter Erich Koch in Berlin um die Genehmigung zum Abtransport des Bernsteinzimmers. Er hat damit Erfolg und wird beauftragt das Bernsteinzimmer nach Königsberg zu bringen.

Am 12.10. transportiert die Transportstaffel Koch per LKW Munition und Nachschubgüter nach Gatschina. Am Tag darauf werden die LKW mit Kulturgütern beladen, darunter 2 LKW mit 143 Teilen des Bernsteinzimmers. Am 14. Oktober verlässt das Bernsteinzimmer die Region Sankt Petersburg, um nach 14 Tagen Fahrt auf dem Hof des Königsberger Schlosses anzukommen. Das „heimgeholte“ Bernsteinzimmer weist große Lücken auf, dennoch wird es im Raum 37, im Südflügel des Königsberger Schlosses wieder aufgestellt.

Am 13.11.941 schreibt die Königsberger Allgemeine Zeitung: „Wände aus Bernstein im Schloss – Kostbarkeiten von deutschen Soldaten gerettet.“ Was die Zeitung damals allerdings nicht ahnen konnte war die Tatsache, dass mit der Aufstellung des Bernsteinzimmers im Königsberger Schloss der Mythos Bernsteinzimmer entstanden war.

Mein Roman „MI-SIX Operation Bernsteinzimmer“ setzt genau an dieser Stelle an und verfolgt die letzte Reise des ehemaligen preußischen Bernsteinkabinetts.

Die Antwort auf die Ausgangsfrage hingegen ist jedoch viel einfacher, die Alpenfestung hat es nie gegeben, sie war ein reines Konstrukt nationalsozialistischer Propaganda.

Hat Ihnen der Impuls gefallen und Sie wollen mit mir in den Diskurs treten? Kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Sie.

Es grüßt Micha H. Echt, Camping-Macher, Norddeutscher, Rentier oder Träumer… und natürlich Autor

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