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Das Geheimnis um das Bernsteinzimmer ist gelüftet!

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Das Bernsteinzimmer?

„Selbstverständlich weiß ich wo es ist!“

Micha H. Echt enthüllt am Kamin das Geheimnis um das Bernsteinzimmer

Wir schreiben 2024 und egal in welchem Medium man sucht, immer hat gerade mal wieder jemand das legendäre Bernsteinzimmer gefunden. Bei meinem aktuellen Check war es ein TV Magazin. Vermutet wird das verschollene Kunstwerk auf dem Meeresgrund als Teil einer Schiffsladung. Die Idee mit dem Schiff ist gar nicht schlecht, wird es doch auch in meinem Roman, der auf realen Fakten basiert, auf mehreren Schiffen über die Ostsee transportiert.

Wer das Kapitel vom 23.01.1945 aufschlägt erfährt, dass der Geheimdienstmann Hans von Grauwitz mit Hilfe von SS General Hans Kammler im Hafen von Königsberg große Kisten auf den Marinekreuzer Emden verladen ließ. Auf dem Kreuzer befanden sich nicht nur die Kisten aus dem Königsberger Museum sondern auch die Särge des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und seiner Frau. Oskar von Hindenburg hatte zusammen mit Kammler die Särge seiner Eltern sowie die Fahnen und Standarten des deutschen Heeres von 1914–1918 aus dem ostpreußischen Tannenbergdenkmal an Bord bringen lassen, um diese über Kiel in das vermeintlich sichere Thüringen zu bringen. Der Marinekreuzer konnte allerdings nur bis zum Seehafen Pillau geschleppt werden und somit endete auch die Reise der Museumskisten bereits im Vorhafen von Königsberg.

Im Laufe der Handlung werden sowohl die Särge und Standarten, aber auch Kunstwerke preußischer staatlicher Museen weitertransportiert und auch die Bernsteinexponate des Königsberger Schlossmuseums gehen erneut auf Reisen.

Wenn ich also so an meinem Kamin sitze und darüber nachdenke, wo überall das berühmte Bernsteinzimmer aus dem St. Petersburger Katharinenpalast bereits gefunden werden sollte, kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Bei meiner langjährigen Recherche zur Geschichte des barocken Bernsteinkabinetts Friedrich I., dem Ursprung des Bernsteinzimmers, ist mir immer wieder aufgefallen, dass alle angeblichen Finder es in ihrer unmittelbaren heimatlichen Umgebung gefunden haben wollen. Bereits Stasiermittler Paul Enke suchte nur dort, wo er als DDR-Ermittler die Möglichkeit zur Suche hatte und in der heutigen Zeit wird es in halb Europa gefunden, egal ob der Schatzsucher im Erzgebirge, in Polen oder in Wuppertal lebt. Dabei ist es ganz einfach.

Dr. Alfred Rohde, der Direktor des Königsberger Schlossmuseums hat mehrere Bücher über Bernstein veröffentlicht und im Museum eine große Bernsteinsammlung aufgebaut. Es gab also bereits ein Bernsteinzimmer in Königsberg bevor 1941 das Bernsteinzimmer der Zarin Elisabeth nach Königsberg verbracht wurde. Das Bernsteinkabinett Friedrich I. war Rohdes ganzer Stolz. Er ließ das barocke Kabinett im Südflügel des Schlosses aufstellen und machte es so den Königsbergern zugänglich. Die Ausstellung musste jedoch 1943 nach einem Brand geschlossen werden und im Juli 1944 begann Rohde wegen der heranrückenden Roten Armee mit den ersten Schutzmaßnahmen seiner Ausstellungsstücke. Dr. Alfred Rohde war trotz seiner Parkinsonerkrankung immer dort, wo „sein“ Bernsteinzimmer war. Wer also das Bernsteinzimmer sucht, muss Alfred Rohde suchen und der hat seit Dezember 1944 Königsberg nie mehr verlassen.

Dr. Alfred Rohde ist nach offiziellen Papieren am 7. Dezember 1945 im Alter von 53 Jahren im Königsberger Seuchenkrankenhaus an Hungertyphus verstorben. Rohdes Nachbarn haben ihn und seine Frau allerdings zwei Tage zuvor noch weitestgehend gesund gesehen. Der Arzt, der den Totenschein ausgestellt hatte, ein Dr. Paul Erdmann oder Engelmann, verschwand einen Tag später aus der Stadt und wurde nie wieder gesehen. Rohdes Frau verstarb angeblich zwei Wochen nach ihrem Mann. Um die tatsächlichen Todesursachen zu klären, ließ die sowjetische Militärverwaltung ein paar Wochen später das Doppelgrab der Rohdes auf dem kleinen Luisen-Friedhof am Hammerweg öffnen. Das Grab war leer! Übrigens ist auch der Tod General Kammlers gerichtlich festgestellt worden obwohl nie eine Leiche gefunden wurde. Kammler beging nach Aussagen seines Ordonnanzoffiziers am 9. Mai 1945 Selbstmord. Am 30. Mai 1945 wurde General Hans Kammler durch den Geheimdienst der US-Luftwaffe verhört - drei Wochen nach seinem angeblichen Tod.

Am Kamin sitzend werfe ich einen Blick auf die Winterlandschaft hinter der Terrasse und denke, dass ich mir wirklich sehr sicher bin wo das Bernsteinzimmer zu finden ist.

Es grüßt Sie herzlich

Micha H. Echt im Januar 2024

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