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Wirtschaftssanktionen sind nichts Neues in der Geschichte

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Von 1806 bis 1813 hatte Kaiser Napoleon Bonaparte in seinem Wirtschaftskrieg gegen Großbritannien eine Kontinentalsperre verhängt. Damit war für fast das gesamte von den Franzosen eroberte Europa der Handel mit den Briten und ihren Kolonien verboten. Zur gleichen Zeit wurden französische, holländische und dänische Kaper, also Freibeuter-Schiffe, ganz offiziell mit französischen Kaperbriefen ausgestattet. Sie sollten gegen die Kontinentalsperre verstoßende Schiffe kapern, machten jedoch ständig den gesamten Seehandel durch allgemeine Seeräuberei unsicher. Warnemünde war in dieser Zeit als Seeräuber-Nest ein Hauptstützpunkt solcher Kaper in der Ostsee, denn hier fanden sie im Schutz von Napoleons Soldaten einen sicheren Hafen.

Lange sah die britische Royal Navy von See aus tatenlos zu, bevor sie im Sommer 1810 zweimal kurz nacheinander ganz Warnemünde im Sturm eroberte und sich die geraubten Fahrzeuge und auch die Kaper mit Gewalt aus dem Hafen zurückholte.

Das konnte und wollte Napoleons Militärverwaltung nicht dulden, und der oberste Befehlshaber für den norddeutschen Raum, der Fürst von Eckmühl, Maréchal d’Empire und Generalgouverneur der Hanseatischen Départements Louis-Nicolas Davoût ordnete an, dass an der Warnowmündung eine mit geeigneten Kanonen bestückte Festung gebaut werden solle. Bauen und bezahlen mussten alles selbstverständlich die Mecklenburger, denn sie waren als Mitglieder des Rheinbunds zwangsweise Napoleons Verbündete.

Über die Ereignisse während der Besetzung Warnemündes durch Napoleons Armeen hat als unmittelbar beteiligter Augenzeuge der damalige Pastor Johann Heinrich Schmiedekampf ausführlich im Kirchenbuch von Warnemünde geschrieben, und sein Bericht wurde von verschiedenen Autoren immer wieder als Quelle verwendet. Für mein im Spica Verlag jetzt neu erschienenes Buch „Franzosenzeit“ (Abb. 1) wurde der gesamte handschriftliche Bericht des Pastors neu gelesen, entziffert und vollständig veröffentlicht. Zusammen mit anderen Quellen von Bärsch (1860), Barnewitz (1925), Eints (2005), Hennig (2014), Regener et al. (2016) und Stuhr (1906) entstand daraus eine spannende Neuerzählung, die ich ganz bewusst nicht „Historischer Roman“ genannt habe, weil die gesamte Handlung und die allermeisten Einzelheiten eben nicht romanhaft erfunden, sondern wirklich historisch belegt sind – und spannend war die Zeit damals sowieso. Für den Leser sind die zu einer fesselnden Erzählung neu zusammengefügten Fakten somit eine unterhaltsame Geschichtsstunde über die Zeit der französischen Besetzung von Warnemünde.

Hat Ihnen der Impuls gefallen? Kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Sie.

Beste Grüße

Horst. D. Schulz, Professor für Geochemie und Hydrogeologie, Meeresforscher und Autor

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