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Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Durchschnittsmiete bei Schleswig-Holsteins Genossenschaften liegt bei 6,20 Euro

  1. 639 Wohnungen wurden 2022 fertiggestellt.
  2. Investitionen lagen bei rund 353 Millionen Euro
  3. Düstere Aussichten: Neubau bricht ein.

Kiel. Die monatliche Nettokaltmiete bei einer Wohnungsgenossenschaft in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 6,20 Euro pro Quadratmeter.

„Damit bieten unsere Mitgliedsunternehmen ihre Wohnungen zu einer Nutzungsgebühr an, die in der Regel deutlich unter dem örtlichen Mietenspiegel liegt“, sagt Sven Auen, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaften in Schleswig-Holstein (WBGSH). „Die Genossenschaften sind die eigentliche Mietpreisbremse.“

Zum Vergleich: In Lübeck müssen derzeit laut Mietenspiegel für eine 60-Quadratmeter- Wohnung durchschnittlich 10,08 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden. In Kiel sind es 9,61 Euro, in Flensburg 8,43 Euro, in Norderstedt 13,05 Euro und in Heide 9,83 Euro.

639 Wohnungen wurde 2022 fertiggestellt

Die schleswig-holsteinischen Wohnungsbaugenossenschaften haben im vergangenen Jahr 639 Wohnungen fertiggestellt, sagt Sven Auen. „Die Zahlen belegen den Erfolg früherer Wohnungsbaupolitik. Was im Bau war, wird noch beendet.“

Für die Jahre 2025 und 2026 sieht Sven Auen hingegen schwarz. Hintergrund dieser Entwicklung seien die massiv gestiegenen Baupreise, der Anstieg der Zinsen und die große Verunsicherung infolge des Berliner Förderchaos.

„Wohnungsgenossenschaften sind Bestandshalter. Sie bauen Wohnungen, um sie über mehrere Jahrzehnte zu bezahlbaren Preisen zu vermieten. Wenn die Politik alle paar Jahre die Förderlandschaft grundlegend verändert, dann führt das zu Verunsicherung und zu Zurückhaltung beim Wohnungsneubau“, sagt Sven Auen.

Mit Sorge blickt Sven Auen auch auf die künftige Entwicklung der sogenannten zweiten Miete. „Derzeit liegen die Vorauszahlungen für die kalten Neben- und Heizkosten bei 3,34 Euro pro Quadratmeter. „Angesichts der gestiegenen Energiepreise fürchte ich jedoch, dass die ‚zweiten Miete‘ bei den Wohnkosten künftig eine deutlich größere Rolle spielen wird.“

Sven Auen verweist darauf, dass Genossenschaften nur geringen Einfluss auf die kalten und warmen Nebenkosten haben. „Müllgebühren, Versicherungen, Grundsteuer und Heizkosten – dafür sind häufig andere Unternehmen verantwortlich. In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Höhe der gesamten Wohnkosten oft aber allein den Vermietern zugeordnet.“

Er wünsche sich, dass Mietervereine ihre Stimme lauter erheben würden, wenn die Müllgebühren oder die Heizkosten steigen, für die oftmals kommunale Unternehmen verantwortlich sind. „Immer nur auf die Vermieter zu zeigen, wird der Sache nicht gerecht.“

Rund 3,2 Milliarden Euro für die energetische Modernisierung

Seit Jahrzehnten stünden die Wohnungsbaugenossenschaften für den sozialen Frieden in den Quartieren und investierten beständig hohe Millionenbeiträge in die Stadtentwicklung, so Sven Auen weiter.

Im vergangenen Jahr investierten die Wohnungsbaugenossenschaften rund 353 Millionen Euro in den Neubau, die Instandhaltung und die Modernisierung von bezahlbaren Wohnungen. Im kommenden Jahr rechnet Auen mit einem leichten Rückgang auf 345 Millionen Euro.

Die Zahlen spiegelten die schwierige Lage im Wohnungsneubau wider, sagt Sven Auen. Deutlich werde es daran, dass der Umfang der geplanten Investitionen beim Neubau im kommenden Jahr deutlich geringer sein solle, währen die Aufwendungen für die Modernisierung in etwa gleichbleiben und für die Instandhaltung steigen würden.

Genossenschaftsmitglieder sind „Miteigentümer“

Eine Genossenschaft setzt auf die Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Dabei hat jedes Mitglied eine Stimme, unabhängig von der Zahl der jeweiligen Mitgliedsanteile.

„Statt Umsatz und Gewinn bilden Solidarität, gesellschaftliche Verantwortung und demokratische Entscheidungsfindungen die Säulen der Unternehmensethik von Genossenschaften“, sagt Sven Auen. „Eine Wohnungsbaugenossenschaft ist somit nicht nur Wirtschaftsunternehmen, sondern auch Sozialgemeinschaft.“

15/06/2023

Der Verein der Wohnungsbaugenossenschaften in Schleswig-Holstein (WBGSH) bündelt die Aktivitäten von 18 Genossenschaften. Die Unternehmen bieten insgesamt rund 68.000 Wohnungen - das sind rund 15 Prozent aller Mietwohnungen im Land - zu bezahlbaren Nutzungsgebühren an und geben so rund 104.000 Mitgliedern sowie ihren Familien ein sicheres Zuhause. Gut ein Fünftel aller Genossenschaftswohnungen ist öffentlich gefördert und damit ein gewichtiger Faktor beim bezahlbaren Wohnen.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verein der Wohnungsbaugenossenschaften in Schleswig-Holstein (WBGSH), Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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