Studie: Hälfte der Deutschen beurteilt Fortschritte bei Verteidigungsfähigkeit skeptisch
Politik und Unternehmen erfüllen das Informationsbedürfnis der Bundesbürger:innen zu wenig
Wiesbaden (ots)
Eine breite Mehrheit der Bundesbürger:innen unterstützt grundsätzlich die sicherheitspolitische Neuausrichtung Deutschlands. Das belegt auch die aktuelle Bevölkerungsumfrage des ZMSBw (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr), in der 64 Prozent höhere Verteidigungsausgaben befürworten. Eine grundsätzlich positive Tendenz zeigt auch eine neue repräsentative Befragung des Marktforschers Civey im Auftrag der Kommunikationsagentur Fink & Fuchs: Demnach ist die Haltung zu Verteidigungsinvestitionen von 40 Prozent der Befragten in den letzten 12 Monaten positiver geworden. Nur 20 Prozent berichten von einer Verschlechterung, während sie bei 36 Prozent "in etwa gleich" geblieben ist. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse jedoch auch eine deutliche Skepsis in der Bevölkerung bei der Beurteilung der bisherigen Schritte. Denn fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) ist der Meinung, dass die Bundesregierung nicht die richtigen Schritte unternimmt, um die Verteidigungsfähigkeit schnell zu verbessern. 24 Prozent sind unentschieden.
Darin offenbart sich - mit Blick auf über 60 Mrd. Euro Investitionen in Verteidigung in diesem Jahr - nicht einfach ein Umsetzungs-, sondern vor allem ein Kommunikationsdefizit. Denn die Fortschritte sind zu wenig sichtbar und damit nicht ausreichend nachvollziehbar.
Die Bundesbürger:innen formulieren vor diesem Hintergrund deutliche Erwartungen an Politik und Industrie:
- 77 Prozent wünschen sich von der Bundesregierung mehr Informationen über Investitionen, etwa in Cybersicherheit, Infrastruktur oder Aufrüstung.
- 67 Prozent fordern auch von der Sicherheits- und Rüstungsindustrie mehr Kommunikation.
Kommunikationsdefizit als Risiko
"Wir sehen eine breite Unterstützung der Bevölkerung für den Ausbau der Verteidigungsfähigkeit. Doch dieser Rückhalt ist fragil und basiert in erster Linie auf Vertrauen darin, dass die massiven Investitionen auch zielführend erfolgen. Der hohe Anteil kritischer Stimmen bei der Beurteilung der bisherigen Maßnahmen sollte daher sowohl von der Politik als auch von Unternehmen ernstgenommen werden. Denn sonst wird aus dieser Skepsis früher oder später eine abnehmende Zustimmung zur neuen Sicherheitspolitik. Aktive und klare Kommunikation spielt jetzt eine Schlüsselrolle", sagt Alexandra Groß, Vorstand der Fink & Fuchs AG. "Für die Politik könnte ein erster Schritt zum Beispiel eine Fortschritts-Website sein, die aufzeigt, wo Projekte stehen und wie viel vom Investitionsvolumen bereits verplant und abgerufen ist."
Wachstumsmarkt stellt komplexe Anforderungen an die Kommunikation von Unternehmen
Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie sind ebenfalls gefordert, den Dialog mit unterschiedlichen Stakeholder-Gruppen aktiv zu gestalten - von Politik und Medien bis hin zur breiten Öffentlichkeit und den eigenen Mitarbeitenden. Nur wer erklärt, wie er handelt, was die eigene Haltung ist und wozu das eigene Tun beiträgt, kann Vertrauen schaffen und für Akzeptanz sorgen. Dies gilt nicht nur für Konzerne, sondern insbesondere auch für Mittelständler, die in Sachen Kommunikation aus unterschiedlichen Gründen häufig zurückhaltender sind. Gerade wenn ein Unternehmen wie der Motorenhersteller Deutz sich im - nach wie vor - sensiblen Verteidigungs- und Rüstungssegment mit einem neu geschaffenen Geschäftsbereich engagiert, stellt das die interne und externe Kommunikation vor Herausforderungen.
Auch die Riege der Defense Tech Start-ups, die aktuell mit neuen Technologien und Produkten erfolgreich sind, sollte die strategische Bedeutung von Kommunikation nicht vernachlässigen. Wer sich und seine Innovationen jetzt erfolgreich in der Öffentlichkeit positioniert, kann seine Sichtbarkeit bei zentralen Stakeholdern deutlich ausbauen. Einzelne Vorreiter setzen hier Impulse für die Branche.
Kommunikation als Schlüssel für Verteidigungssouveränität
Die Verteidigungsbranche steht an einem historischen Wendepunkt - finanziell, politisch und gesellschaftlich. Damit daraus ein nachhaltiger Rückhalt wird, ist eine Kommunikationswende hin zu kontinuierlicher Kommunikation in der Breite erforderlich.
Unternehmen steht für ihre Kommunikation dabei ein breites Instrumentarium zur Verfügung. Eine klare Haltung, die sich durch die Kommunikation zieht, stellt den Startpunkt dar.
Für den erfolgreichen Einstieg ins Verteidigungsgeschäft ist eine systematische Kommunikation nach innen und außen entscheidend. Intern geht es dabei um Formate wie Townhall-Veranstaltungen, kontinuierliche Kommunikation über Intranet oder interne Newsletter und Feedbackkanäle.
In der externen Kommunikation gilt es, den Stakeholder-Dialog zu suchen. Ebenso wichtig ist eine aktive Medienarbeit, die Innovationen verständlich einordnet und Hintergrundgespräche ermöglicht. Social Media kann dabei als Dialoginstrument genutzt werden, um Transparenz zu schaffen und Vertrauen aufzubauen. Gerade für mittelständische Unternehmen spielt darüber hinaus die regionale Öffentlichkeitsarbeit eine Schlüsselrolle, um Akzeptanz am Standort zu sichern und die Haltung des eigenen Unternehmens nachvollziehbar zu machen.
Kurzprofil Fink & Fuchs AG
Als Agentur für Innovationskommunikation ist Fink & Fuchs seit über 35 Jahren der strategische Partner für Unternehmen, Verbände und öffentliche Auftraggeber. Die Kommunikationsagentur beschäftigt in Wiesbaden, München und Berlin 60 Mitarbeiter:innen, zählt zu den zehn am meisten empfohlenen Agenturen in Deutschland (Business Punk, Statista-Ranking 2021) und wurde dreimal als Agentur des Jahres (PR Report / Holmes Report) ausgezeichnet. Zu den über 50 Kunden gehören unter anderem NIO, der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI), Cisco Deutschland, Computacenter, DE-CIX, Panasonic, Salesforce und die Socialcard. Fink & Fuchs gestaltet im Präsidium des Agenturverbandes GPRA die Weiterentwicklung der Kommunikationsbranche mit. Weitere Informationen: " www.finkfuchs.de | " LinkedIn
Vorstand: Alexandra Groß
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Harald Zapp; Amtsgericht Wiesbaden, HRB 7013
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