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Deutsche Aidshilfe

Drogenkonsum in Haftanstalten: Deutsche AIDS-Hilfe e.V. fordert Einwegspritzen zur Verhütung von Infektionskrankheiten und Erhöhung der Substitutionsplätze

Berlin (ots)

Drogen, die in Berliner Jugendhaftanstalten
gelangen, beherrschen die Schlagzeilen der letzten Tage. Die Empörung
ist groß, doch ein "drogenfreier Knast" wäre nur mit extremen 
Sicherheitsvorkehrungen möglich, die einen menschlichen Strafvollzug 
unmöglich machen würden und deswegen - zu Recht - nicht ergriffen 
werden. Doch was passiert, wenn die Drogen in den Haftanstalten sind?
Die gemeinsame Benutzung von Spritzen und Nadeln ist Alltag, 
Gefangene haben somit keine Möglichkeit, sich gegen 
Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis C zu schützen. "Jeder 
Mensch hat ein Recht auf die Erhaltung und Förderung seiner 
Gesundheit, es darf keine Rolle spielen, ob er in Haft ist oder in 
Freiheit", betont Peter Stuhlmüller, stellvertretender 
Geschäftsführer der Deutschen AIDS-Hilfe e. V.
Die Deutsche AIDS-Hilfe fordert daher, angesichts der hohen Zahl 
von Drogen gebrauchenden Menschen in den Vollzugsanstalten kostenlos 
und anonym Einwegspritzen und Desinfektionsmittel zu vergeben, um die
Übertragung von Krankheiten durch die gemeinsame Verwendung von 
Spritzen zu verhindern. "Es ist beschämend, dass in Deutschland 
einzig in der Berliner Frauenhaftanstalt Spritzentauschautomaten 
vorhanden sind. Hier wird es Zeit, dass die Justizvollzugsanstalten 
ihre Verantwortung ernst nehmen und Spritzenvergabeprojekte 
ermöglichen - sie sind ein notwendiger und sinnvoller Beitrag zur 
Reduzierung der Neuinfektionen von HIV und Hepatitis C", führt Bärbel
Knorr, Mitarbeitern der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. für den Bereich 
Haft, aus.
Ein weiteres Anliegen der Deutschen AIDS-Hilfe ist die Erhöhung 
der Plätze für die Substitutionsbehandlung in Haft. Für die 
kontrollierte Vergabe von Ersatzstoffen wie z. B. Methadon und 
Buprenorphin an Drogenabhängige stehen z. B. in der JVA Tegel nur für
ein Prozent der 1700 Insassen Plätze zur Verfügung, obwohl mindestens
30% der Inhaftierten Drogen gebrauchen.

Pressekontakt:

Carmen Vallero
Deutsche AIDS-Hilfe e.V.
Telefon 030 690087-16
E-Mail carmen.vallero@dah.aidshilfe.de

Original-Content von: Deutsche Aidshilfe, übermittelt durch news aktuell

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