Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Frauen in der DDR: Bundessstiftung Aufarbeitung veröffentlicht neue Folge in der Videoreihe „Backstage DDR“
Frauen in der DDR: Bundessstiftung Aufarbeitung veröffentlicht neue Folge in der Videoreihe „Backstage DDR“
Berlin, 25. September 2025 – Ab sofort ist die neue Folge der Videoreihe „Backstage DDR“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur online. Die knapp zehnminütige Episode trägt den Titel „Frauen in der DDR“ und erscheint rechtzeitig zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit. Sie ist kostenfrei abrufbar www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/backstageddr-frauen.
Das Video beleuchtet die Lebenswirklichkeit von Frauen in der DDR jenseits der bis heute fortwirkenden staatlichen Propaganda. Nach wie vor gilt die DDR als Vorreiterin der Frauenemanzipation. Zwar waren über 90 Prozent der Frauen berufstätig, doch tatsächliche Gleichstellung blieb vielfach aus.
Archivaufnahmen, Berichte von Zeitzeuginnen und fachliche Kommentare von Clara Marz, Bundesstiftung Aufarbeitung, machen deutlich: Frauen arbeiteten auch in männerdominierten Berufen und prägten das öffentliche Leben, blieben jedoch in Führungspositionen und politischen Gremien stark unterrepräsentiert. Hinzu kam die dauerhafte Doppelbelastung aus Erwerbstätigkeit und familiären Pflichten.
Die umfassende Sozialpolitik mit Krippen, Kindergärten und betrieblichen Einrichtungen sollte die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sichern, diente jedoch zugleich ideologischen Zwecken. Wer von diesem Leitbild abwich und etwa als junge Mutter die Erziehung in eigene Hände nehmen wollte, geriet rasch unter Druck.
„Die Gleichstellung von Frauen gehörte zu den ideologischen Leitlinien der DDR und wurde nach außen als Fortschritt inszeniert. Unsere neue Folge zeigt eindrücklich, wie groß die Kluft zwischen staatlichem Anspruch und realen Einflussmöglichkeiten war. Frauen waren so häufig erwerbstätig wie nie zuvor, doch politische Teilhabe blieb ihnen weitgehend verwehrt – und die Verantwortung für Haushalt und Familie lastete weiterhin fast ausschließlich auf ihnen“, erklärt Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung.
„Backstage DDR“ ist ein digitales Bildungsangebot der Bundesstiftung Aufarbeitung. Die Reihe stellt zentrale Themen der DDR-Geschichte – von Bildung über Wirtschaft bis hin zu Repression – in kompakter Form vor und macht sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Interviews mit Zeitzeugen, historisches Material und sachliche Einordnungen vermitteln fundierte Einblicke. Die neue Episode ergänzt die Ausstellung “Frauen im geteilten Deutschland”, die seit März dieses Jahres an vielen hundert Orten im In- und Ausland präsentiert worden ist. Eine Übersicht aller Folgen der Reihe ist abrufbar unter www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/backstageddr.
Jonathan Harnisch
Pressereferent
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Unsere aktuelle Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/frauenausstellung