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An Rhein und Ruhr: Pflegekräfte besonders oft psychisch krank

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Pflegekräfte besonders oft psychisch erkrankt

Die Arbeitsunfähigkeitsfälle wegen psychischer Probleme lagen im Jahr 2021 rund 63 Prozent über dem Durchschnitt der anderen Berufsgruppen. Es wurden Daten von 66.000 AOK-versicherten Pflegerinnen und Pflegern zwischen Rhein und Ruhr ausgewertet.

Düsseldorf, 26.08.2022

Im Rheinland und dem westlichen Ruhrgebiet fallen Pflegekräfte wesentlich häufiger wegen psychischer Erkrankungen und Burnout aus als Mitarbeitende anderer Branchen. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle, die durch psychische Probleme ausgelöst wurden, lag bei den Beschäftigten in Pflegeberufen im vergangenen Jahr rund 63 Prozent über dem Durchschnitt der anderen Berufsgruppen. Das hat eine Auswertung der Daten von rund 66.000 Pflegerinnen und Pflegern ergeben, die bei der AOK Rheinland/Hamburg versichert sind.

Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigen, dass psychische Erkrankungen und Burnouts in der Pflege seit Jahren zunehmen. Für das Rheinland und das westliche Ruhrgebiet heißt das: Allein von 2020 bis 2021 war ein Anstieg um 17,1 Prozent auf 10.753 Fälle zu verzeichnen. Die daraus resultierenden Krankenscheine führten 2021 zu insgesamt 386.735 Fehltagen, im Jahr zuvor waren es noch 342.051. „Diese Entwicklung bereitet uns Sorgen. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen nachhaltig verbessert werden“, sagt Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. „Dazu gehört auch, die Pflegeberufe attraktiver zu machen, um freie Stellen besetzen zu können und so für eine spürbare Entlastung der Beschäftigten, aber auch der Pflegebedürftigen zu sorgen.“

Nach den aktuellen AOK-Erhebungen ist die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in der Pflege im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 7,2 Tage je AOK-Mitglied im Rheinland gestiegen. Damit hat sie weit über dem Durchschnitt aller anderen Berufe (4,2 Tage) gelegen. Im Jahr 2020 waren Pflegerinnen und Pfleger 6,7 Tage wegen psychischer Probleme ausgefallen, der Durchschnitt bei den anderen Berufsgruppen hatte bei 4,1 Tagen gelegen.

Arbeitsverdichtung und Fachkräftemangel

Die Anforderungen in der Pflege werden immer komplexer. Wegen des demografischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung gibt es mehr von Demenz betroffene und chronisch kranke Menschen, die besondere Zuwendung und Hilfe benötigen. Wie ein Brennglas hat außerdem Corona die Situation in der Pflege offengelegt und den Handlungsbedarf in der Branche verdeutlicht. Für Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser ist es schwer, qualifiziertes Personal zu finden und Pflegekräfte zu halten. Im Ergebnis müssen weniger Pflegekräfte eine höhere Aufgabenlast bewältigen.

„Viele Pflegekräfte erleben gerade, dass sie ihren eigenen Ansprüchen und den Erwartungen der Pflegebedürftigen nicht mehr gerecht werden können. Ihre hohen physischen und psychischen Belastungen erweisen sich immer häufiger als Barriere. Entlastung und Ausgleich werden für die Beschäftigten deshalb umso wichtiger. Hier kann die Betriebliche Gesundheitsförderung einen wertvollen Beitrag leisten“, erklärt Rolf Buchwitz.

Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) trägt dazu bei, Arbeitsbelastungen zu senken und die Gesundheit der Pflegerinnen und Pfleger zu stärken. Die AOK Rheinland/Hamburg und ihr BGF-Institut begleiten Pflegekräfte und unterstützen Einrichtungen dabei, sich gesundheitsgerechter aufzustellen. Dazu hat die AOK auch die Initiative „Pflege.Kräfte.Stärken“ gestartet, die mit Angeboten etwa zur Stärkung von Resilienz, zum Stressmanagement oder zur gesunden Gestaltung von Schichtdiensten zur Entlastung beiträgt.

AOK-Initiative Pflege.Kräfte.Stärken:

https://aok-bv.de/engagement/pflege_kraefte_staerken/

Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg:

https://www.bgf-institut.de/bgf-institut/

Pressestelle AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
Kasernenstraße 61
40213 Düsseldorf
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