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Europäischer Ausschuss der Regionen

Eine neue Forststrategie für die EU - Deutschlands Wälder bieten viel Potenzial für Biowirtschaft und Klimaschutz

Brüssel (ots)

Muss der Umgang mit Europas Wäldern überdacht werden? Dies ist eine der Fragen, mit der sich Ossi Martikainen (FI/ALDE), Mitglied des Stadtrates von Lapinlahti, in einer Stellungnahme für den Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) auseinandergesetzt hat. Darin fordern die AdR-Vertreter die Europäische Kommission auf, zu prüfen, ob die aktuellen Forstprogramme in der EU noch sach- und zeitgemäß sind. Der Ausschuss hebt die Schlüsselrolle der europäischen Wälder hervor - nicht nur für die Entwicklung der Bioökonomie und die Artenvielfalt, sondern auch für den Übergangsprozess hin zu einer kohlenstoffarmen grünen Wirtschaft in Europa.

Deutschland ist in den Top fünf der waldreichsten Länder der Europäischen Union. Mit 11,4 Millionen Hektar und über 90 Milliarden Bäumen ist knapp ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands mit Wald bedeckt. Waldbesitzer und die für Forstbewirtschaftung und -verwaltung zuständigen Akteure, wozu auch die Kommunal- und Regionalregierungen zählen, spielen insbesondere bei der nachhaltigen Waldnutzung eine zentrale Rolle. Ihre Bedeutung für die Zukunft von Europas Wäldern haben die Ausschussmitglieder auf der AdR-Plenartagung am Donnerstag herausgearbeitet und in einer verabschiedeten Stellungnahme formuliert.

Es geht darum, Pläne für die nachhaltige regionale Entwicklung und Bioökonomie-Strategien zu erarbeiten. Bildungsprojekte für mehr Umweltbewusstsein anzustoßen, ökologisch nachhaltiges Bauen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Forstsektor zu fördern. Weitere wichtige Maßnahmen bestehen im Einsatz von Kohlenstoffbindung in langlebigen Holzprodukten sowie der Verbreitung erneuerbarer Energieträger.

"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eine angemessene Finanzierung forstwirtschaftlicher Maßnahmen durch den Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sicherzustellen. Darüber hinaus muss auf allen staatlichen Ebenen das Bewusstsein für Finanzierungsmöglichkeiten geschärft werden", hebt Martikainen hervor.

Bereits im Dezember veröffentlichte die Europäische Kommission einen Bericht über die Umsetzung der EU Forststrategie. Der AdR appelliert an die Kommission im Zusammenwirken mit den Mitgliedstaaten, Regionen und Sachverständigen eine neue Forststrategie für die Zeit nach 2020 vorzulegen. Darüber hinaus empfiehlt der Ausschuss die Finanzierung des Forstsektors im nächsten EU-Haushalt 2021-2027 zu berücksichtigen.

"Eine Umstellung auf forstbasierte Produkte, beispielsweise in der Bauwirtschaft und bei der Energieerzeugung, würde auch in dünn besiedelten Gebieten Arbeitsplätze und Steuereinnahmen schaffen. Wald ist zudem eine wichtige Grundlage für den Tourismus, die Artenvielfalt sowie die Erholung und das Wohlergehen der Bürger", erklärt Martikainen.

Der AdR unterstreicht zentrale Funktionen des Waldes für den Klimaschutz und die Milderung der Folgen des Klimawandels. Es komme darauf an, die genannten Grundsätze der nachhaltigen Waldbewirtschaftung ganzheitlich zu berücksichtigen. Andere relevante Fragen: Wie können die Wälder helfen, fossile Brennstoffe zu ersetzen? Wie wirkt sich die Waldbewirtschaftung auf die Kohlenstoffbindung aus? Welche Gefahren drohen den Wäldern durch den Klimawandel?

"Mit ihrer Nachbarschaft, ihrer Entwicklungspolitik und ihren auswärtigen Handelsbeziehungen kommt gerade der EU eine wichtige Rolle bei der zukünftigen globalen Forstwirtschaft zu. Daher sollte sich die EU dafür einsetzen, die weltweite Zusammenarbeit zu stärken und eine entsprechende Vertragsgrundlage für eine gemeinsame und nachhaltige Forststrategie zu schaffen", betont Martikainen.

Pressekontakt:

Lauri Ouvinen
Tel. +32 2282 2063
lauri.ouvinen@cor.europa.eu

Original-Content von: Europäischer Ausschuss der Regionen, übermittelt durch news aktuell

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