ULA e.V. - Deutscher Führungskräfteverband
Tag der Deutschen Einheit: Deutscher Führungskräfteverband fordert mehr Chancengleichheit und Wertschätzung
35 Jahre nach der Wiedervereinigung bestehen in der Arbeitswelt weiterhin große Unterschiede. Der Präsident des Deutschen Führungskräfteverbands ULA, Roland Angst, mahnt: „Nur wenn wir Unterschiede ernst nehmen und aktiv gestalten, entsteht echte Einheit.“
35 Jahre nach der Wiedervereinigung bestehen weiterhin erhebliche strukturelle Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland – insbesondere in der Arbeitswelt. Aus Anlass des Tags der Deutschen Einheit ruft der Deutsche Führungskräfteverband ULA dazu auf, bestehende Ungleichheiten konsequent abzubauen und das volle Potenzial aller Regionen und Beschäftigten besser zu nutzen.
„Einigkeit und Zusammenhalt entstehen nicht von selbst – sie müssen gelebt und jeden Tag erneut aktiv gestaltet werden“, erklärt ULA-Präsident Roland Angst. „Dazu gehört, Unterschiede offen zu benennen, Kompetenzen gleichwertig anzuerkennen und gezielt für mehr Chancengleichheit zu sorgen.“
Repräsentation in Führung: Deutliche Defizite in der Wirtschaft
Trotz leichter Fortschritte bleibt der Anteil ostdeutscher Führungskräfte gering. Laut aktuellem Elitenmonitor liegt der Anteil in der Gesamtbetrachtung bei nur 12,1 Prozent – ein Plus von lediglich 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während in der Politik jede fünfte Führungskraft ostdeutsche Wurzeln hat (21,4 %), ist die Repräsentanz in der Wirtschaft laut der von der Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland initiierten Langzeituntersuchung weiter rückläufig – von 5,1 auf 4,0 Prozent.
„Diese Zahlen sind ein Weckruf. Wer die Vielfalt von Biografien, Perspektiven und Erfahrungen systematisch ausblendet, verspielt Innovationskraft, Resilienz und gesellschaftliche Integration“, so Angst. „Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahlen im Osten muss das Thema ganz oben auf die politische Agenda.“
Strukturelle Ungleichheit bei Tarifverträgen und Rahmenbedingungen beenden
In Ostdeutschland verdienen Vollzeitbeschäftigte im Durchschnitt rund 21 Prozent weniger als im Westen. In vielen Branchen bestehen weiterhin tarifliche Unterschiede, etwa bei außertariflichen Fach- und Führungskräften. So gelten beispielsweise in der Chemieindustrie in Ostdeutschland nach wie vor andere Rahmenbedingungen als im Westen – trotz gleicher Anforderungen. „Einige Unternehmen haben reagiert und Ost und West tariflich angeglichen. Eine flächendeckende Angleichung lässt aber weiter auf sich warten“, kritisiert der Verband.
Vereinbarkeit und Familienpolitik: Gegensätzliche Realitäten
Auch bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zeigt sich ein geteiltes Bild: Im März 2024 lag die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren in Ostdeutschland bei 55,2 Prozent – im Westen laut Angaben des Statistischen Bundesamts lediglich bei 33,9 Prozent. Dies führt zu unterschiedlichen Rollenbildern, Arbeitszeitmodellen und Karriereverläufen. „Chancengleichheit darf kein Zufallsprodukt von Herkunft oder Wohnort sein“, betont Angst. „Sie muss entlang des gesamten Karrierewegs Teil der Unternehmenskultur und der politischen Gestaltung werden.“
Deutsche Einheit bleibt Aufgabe – auch in der Arbeitswelt
Die ULA fordert Wirtschaft, Politik und Gesellschaft dazu auf, die deutsche Einheit nicht als abgeschlossen zu betrachten, sondern als fortlaufenden Prozess, der Offenheit, Gestaltungswillen und gegenseitige Wertschätzung erfordert. „Nur wenn wir die Unterschiede ernst nehmen und aktiv gestalten, entsteht echte Einheit“, so Angst.
Am 3. Oktober nimmt Verbandspräsident Roland Angst an den offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Saarbrücken teil und wird dort den Dialog mit politischen und wirtschaftlichen Entscheidern suchen.
Über die ULA:
Der Deutsche Führungskräfteverband ULA ist das politische Sprachrohr von Führungskräften in Deutschland. Als Dachverband vertritt die ULA die Interessen ihrer Mitgliedsverbände gegenüber Politik, Verwaltung und internationalen Institutionen. Auf europäischer Ebene ist sie Gründungsmitglied der CEC European Managers. Weitere Informationen unter: www.ula.de
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Ihr ULA-Team
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Vorstand: Roland Angst (Präsident), Dr. Christoph Gürtler, Dr. Benjamin Koch, Markus Ebel-Waldmann