Alle Storys
Folgen
Keine Story von Fiskars Germany GmbH mehr verpassen.

Fiskars Germany GmbH

"Wichtig is auf`m Platz"
Die Top 5 der Rasenpflege zur WM: Fiskars im Interview mit dem Rasenexperten André Kastigen

"Wichtig is auf`m Platz" / Die Top 5 der Rasenpflege zur WM: Fiskars im Interview mit dem Rasenexperten André Kastigen
  • Bild-Infos
  • Download

Eschborn (ots)

Kurz vor der WM schaut Fiskars auf den Ort, auf dem sich bald wieder Titelträume erfüllen und Tragödien abspielen werden: den Rasen. Dafür hat der Gartenspezialist mit dem Experten André Kastigen gesprochen, der schon beim Sommermärchen 2006 in vielen Stadien für den perfekten Rasen gesorgt hat. Ein Interview über die Liebe zum gepflegten Grün, Poa pratensis und warum er im eigenen Garten auf Kunstrasen setzt. Gemeinsam mit Fiskars hat der Experte die Top-5-Tipps für den heimischen WM-Rasen entwickelt.

Herr Kastigen, Sie sind anerkannter Rasenexperte und erfahrener Greenkeeper. Sind Sie mit diesen Bezeichnungen einverstanden?

Kastigen: Wenn man das sagt, wird das wohl stimmen. (lacht) Naja, ich mache den Job jetzt seit 33 Jahren und darum geht das schon in Ordnung, glaube ich.

Welche Rolle spielt Erfahrung bei Ihrem Job?

Kastigen: Erfahrung ist das A und O. Aber bei Rasen lernt man jeden Tag neu, weil es eben Natur ist. Manchmal kommt es dann auch anders als man erwartet. Einmal waren wir bestellt, um 3.000 Quadratmeter Rasen auszutauschen. Dann hat mir der Greenkeeper gesagt: Vergiss mal die Zahl 3.000, "wichtig is auf'm Platz". Wir machen jetzt das komplette Grün. Und dieses "auf`m Platz" ist beim Thema Rasen eben ganz entscheidend.

Was ist für Sie ein guter Rasen?

Kastigen: Für mich ist ein gesunder, natürlicher Rasen das Beste, was es gibt. Dann gibt es auch keinen Grund, den zum Beispiel mit Farbe künstlich schön zu machen, wie es ja bei einigen Großereignissen auch schon vorgekommen sein soll.

Wie kamen Sie zu Ihrem Traumberuf Greenkeeper?

Kastigen: Ich war vor 33 Jahren der erste Azubi unserer Firma. 1998 wurden wir zum ersten Mal in ein Stadion bestellt, damals in das Bochumer Ruhrstadion, um einen neuen Rasen reinzulegen. Seither hat sich eine Menge verändert: Früher hat man für das Verlegen eines Rollrasens mehr als eine Woche gebraucht, heute geht das in 48 Stunden.

Bei Großereignissen wie der WM ist der Rasen sehr hohen Belastungen ausgesetzt. Wie hält er das aus?

Kastigen: Bei einem Turnier finden in einem Stadion drei oder sechs Spiele in relativ kurzer Zeit statt. Darauf sollte ich meinen Rasen vorbereiten. Ich muss ihn passend düngen, mähen und wässern. Und mit großer Manpower nach jedem Spiel die Spielschäden beseitigen. Nur so bleibt der Platz glatt und eben. Da ist es egal, ob das die WM ist oder englische Wochen bei einem Bundesligisten - mit drei Spielen inklusive Ligabetrieb und Europapokal innerhalb von sieben Tagen. Wichtig ist: Rasen braucht Liebe! Wenn der Platz kaputtgetreten wurde, muss man ihn mit viel Liebe wieder herrichten.

Bei der WM 2006 in Deutschland waren Sie auch für sommermärchenhaften Rasen verantwortlich. Was war Ihre Aufgabe?

Kastigen: Ich habe vier Stadien mit Rasen ausgestattet - Dortmund, Leipzig, Nürnberg und München. Bei der WM 2006 kam es dann zu der kuriosen Situation, dass der Rasen zu gut war, das heißt die Grasnarbe war besonders dicht. Hinzu kommt, dass die FIFA exakte Vorgaben macht - WM-Rasen ist zum Beispiel 25 bis 28 Millimeter lang. Auf diese Länge ist der Rasen auch "trainiert" - Spieler müssen trainieren, Rasen muss auch trainieren und auf die anstehenden Belastungen vorbereitet werden.

Gibt es einen Weltmeister-Rasentyp, der allen anderen überlegen ist?

Kastigen: Es hängt vom Einsatzort ab, denn jedes Stadion ist anders. Jeder Platz - von München bis Kiel - muss anders gepflegt werden. Denn überall herrscht ein individuelles Klima. Grundsätzlich sind jedoch 80 bis 90 Prozent der Maßnahmen gleich. Es hängt dann auch immer davon ab, wie viel Geld für die Rasenpflege zur Verfügung steht.

Wechseln wir einmal vom WM-Rasen in den eigenen Garten. Was sind die größten Unterschiede?

Kastigen: Da gibt es viele: Ein Stadion wird im Jahr zwischen 10- und 20-mal gedüngt, der Rasen im Garten bis zu zweimal jährlich. Beim Mähen ist es ähnlich - täglich oder alle zwei Tage im Stadion, im Garten häufig maximal im Wochenrhythmus. Zudem kommen ganz unterschiedliche Gräsersorten zum Einsatz, in Bundesligastadien häufig anteilig Poa pratensis und Lolium perenne. Im Garten säht man selten Sportrasen, sondern setzt zum Beispiel auf "Berliner Tiergarten". Diese Sorten wachsen langsam, sind robust sowie scher- und trittfest. Stadion und Garten kann man nicht wirklich vergleichen - auch wegen der unterschiedlichen Wege der Pflege.

Aber den Traum vom WM-Rasen im Garten gibt es doch bestimmt bei einigen Fans?

Kastigen: Bei uns rufen häufig Menschen an, die sich für ihren Garten einen Rollrasen wie im Stadion ihres Lieblingsvereins wünschen. Ich frage sie dann: Wollen sie wirklich fünfmal im Jahr düngen und jeden zweiten Tag mähen? Häufig ist nach dieser Frage der Wunsch nicht mehr so groß. (lacht).

Welche Rolle spielt gutes Werkzeug bei der Gartenpflege?

Kastigen: Gutes Werkzeug ist wichtig: Zum Haupthandwerkszeug eines Greenkeepers nach dem Spiel gehört mit Sicherheit eine Rasengabel. Damit lassen sich die entstandenen Löcher rausarbeiten und der Platz ebnen. Zudem braucht man manchmal einen Spaten, einen Besen oder eine Schippe. Und mit Hochleistungs-Spindelmähern bringen wir den Rasen auf die exakt richtige Länge.

Wie pflegen Sie den Rasen in Ihrem eigenen Garten?

Kastigen: Ohne Mäher und Rasengabel: Ich habe zu Hause Kunstrasen.

Nein, tatsächlich? Warum?

Kastigen: Wenn ich nach Hause komme, habe ich logischerweise keine Lust mehr Rasen zu mähen, denn damit beschäftige ich mich die ganze Woche über. Meinen Kunstrasen sauge ich zweimal pro Jahr ab und dann bin ich fertig. Und den schönsten Naturrasen sehe ich dann ja wieder nach dem Wochenende in den Stadien, die wir betreuen.

Infobox:

Seit 33 Jahren beschäftigt sich André Kastigen mit Fußballrasen. Als Prokurist bei der Firma Heiler in Bielefeld baut er Fußballplätze in der ersten und zweiten Bundesliga und kümmert sich hauptverantwortlich um den Rasen in Mainz, Darmstadt oder Bielefeld. Er und sein Team sind bei zahlreichen Neubauten anderer Clubs beteiligt - und haben im vergangenen Jahr sechs Rasenplätze mit Heizung für das Jugendleistungszentrum des FC Bayern München gebaut.

Tipps und Tricks für den heimischen Garten:

Gemeinsam mit André Kastigen hat Fiskars zur WM die Top 5 der Rasenpflege für den eigenen Garten zusammengestellt: Mit diesen Experten-Tipps wird Ihr Rasen titelreif!

1) Realistische Erwartung

"Rasen braucht Liebe!" - und viel Pflege. Daher steht zu Beginn der Rasenoptimierung die Frage: Möchte ich einen Rasen oder eine Wiese? Fällt die Entscheidung auf "Rasen", sollte man Zeit und Aufwand einplanen - und passendes Equipment verwenden wie die Xact Spatengabel oder eine Sternfräse. Ansonsten bleibt immer noch die Wiese.

2) Englische Mäh-Wochen

Wer das perfekte Grün möchte, sollte mindestens zweimal pro Woche mähen. Hobby-Gärtner haben so eine ähnliche Belastung wie ihre Fußball-Idole in den englischen Wochen: einen Einsatz aller drei Tage. Ideal ist eine Länge von 3,5 bis 4 Zentimeter. Dabei am besten die "Zwei-Drittel-Regel" beachten - sechs Zentimeter lange Halme, mit dem Spindelmäher auf vier Zentimeter kürzen.

3) Dauerhaft Düngen

Eine halbe Saison gut gespielt - und trotzdem abgestiegen: Fehlt die Konstanz, kann das auch bei der Rasendüngung passieren. Nur wer dranbleibt, kann sich über nachhaltigen Erfolg freuen. Dafür sollten Gärtner mindestens fünfmal pro Jahr düngen. Weitere wichtige Zutaten für sattes Grün: Licht, Luft und Sonne.

4) Die zweite Luft

Richtig vertikutieren - und der Rasen atmet auf: Durch das Anritzen der Grasnarbe mit der Sternfräse lässt sich Moos und altes Schnittgut entfernen. Der Boden bekommt Luft und kann mehr Sauerstoff aufnehmen. In der Regel reicht es, den Rasen einmal pro Jahr zu vertikutieren. Häufigeres Vertikutieren ist nur sinnvoll, wenn der Rasen länger vernachlässigt wurde. Achtung, auf die Reihenfolge kommt es an: Erst düngen und dann vertikutieren. Sonst wächst der Rasen nicht, da er nichts zum "Futtern" hat.

5) Timing ist alles

Wie beim Fußball, kommt es auch bei der Rasenpflege auf die richtige Taktik an: Die Saisonvorbereitung beginnt idealerweise im März mit dem Düngen. Hat der Dünger gewirkt, zwei Wochen später vertikutieren. Anschließend in die entstandenen Schlitze nachsähen. Nach zwei Wochen wieder düngen - und ab dann zweimal pro Woche mähen. Mit dieser Taktik steht dem Fünf-Sterne-WM-Rasen in Ihrem Garten nichts mehr im Wege.

Das richtige Werkzeug für den WM-reifen Rasen finden Sie unter www.fiskars.com

Pressekontakt:

Hannah Schnetter

fischerAppelt, relations GmbH
Im Zollhafen 24
50678 Köln
Telefon: +49 (0) 221 56938 125
E-Mail: fiskars@fischerappelt.de

Original-Content von: Fiskars Germany GmbH, übermittelt durch news aktuell