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Über 7 Millionen Tonnen Plastikmüll in Deutschland: Abfallexperte erklärt, was damit passiert - und wie das Recycling in Zukunft aussehen könnte

Über 7 Millionen Tonnen Plastikmüll in Deutschland: Abfallexperte erklärt, was damit passiert - und wie das Recycling in Zukunft aussehen könnte
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Appenzell (ots)

Über sieben Millionen Tonnen Plastikmüll werden jährlich in Deutschland produziert, eine beeindruckende und erschreckende Menge. Doch was passiert mit all diesem Abfall und wie könnte eine umweltfreundlichere Zukunft der Abfallentsorgung aussehen?

"Viele Menschen nehmen an, dass der gesamte Plastikmüll, den sie in den Recyclingbehälter werfen, auch tatsächlich recycelt wird - die Wahrheit sieht aber anders aus", erklärt Cyrill Hugi, Entwickler und Geschäftsführer des Schweizer Green-Tech-Unternehmens enespa. Was mit dem Plastikmüll in der Regel passiert und wie das Recycling in Zukunft aussehen könnte und sollte, verrät Cyrill Hugi in diesem Artikel.

Das gute Gewissen vermittelt Verbrauchern eine falsche Sicherheit

Viele Verbraucher sind äußerst umweltbewusst und achten auf ihre persönliche Ökobilanz. Und natürlich gehört es zu einem umweltfreundlichen Lebensstil, möglichst viel Plastikmüll zu vermeiden. Doch oft ist es kaum möglich, konsequent plastikfrei einzukaufen. Da vermitteln Recyclingbehälter natürlich ein gutes Gewissen, denn was in die passende Wertstofftonne geworfen wird, wird ja dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt. Leider belegen aber Zahlen, dass die Verbraucher hier einem Irrtum unterliegen.

Trügerischer Schein: Zahlen und Fakten über Recycling

Allein in Deutschland fallen pro Kopf jährlich 40 Kilo Plastikabfall an. Nur 46 Prozent des Plastikabfalls werden recycelt, die Hälfte des Kunststoffabfalls wird einfach verbrannt. Noch größer ist die Herausforderung in der Schweiz. Hier liegt der jährliche Kunststoffverbrauch pro Kopf bei 120 Kilo, aus 80 Prozent davon entsteht Abfall. Dieser Abfall wird nur zu 8 Prozent recycelt, rund 80 Prozent davon werden verbrannt. Das sind alarmierende Zahlen, wenn man bedenkt, dass Plastik aus Erdöl hergestellt wird. Das Erdöl zu fördern, verursacht nicht nur weitere Umweltschäden, Erdöl ist auch ein Rohstoff, der uns nicht endlos zur Verfügung steht. Sind die Ressourcen verbraucht, können wir nicht mehr zurück.

Die Lösung darf nicht auf die Verbraucher abgewälzt werden

Natürlich leisten Verbraucher einen wichtigen Beitrag, wenn sie ihren Müll gewissenhaft trennen und entsorgen. Doch das Engagement des Einzelnen bleibt wirkungslos, wenn ein Großteil des Materials der sogenannten "energetischen Verwertung" zugeführt wird, was nichts anderes bedeutet als Verbrennung. Bei der Verbrennung wird das wertvolle Material nicht weiter verwertet, sondern verschwendet. Das hat zur Folge, dass neues Erdöl gefördert werden muss, um neuen Plastikmüll herzustellen. Dieses Vorgehen lässt natürlich jede Nachhaltigkeit vermissen. Doch einzelne Verbraucher haben hier kaum Möglichkeiten, aktiv Ressourcen zu sparen. Es braucht demnach andere Lösungen des Recyclings.

Neue Technologien können die Wende bringen

Eine Möglichkeit besteht im sogenannten Plastic-to-Oil-Verfahren, bei welchem mittels chemischem Recycling gemischte Plastikabfälle aufgewertet werden. Kunststoffabfälle werden hierbei geprüft, geschreddert und in der Anlage erhitzt. Dabei entsteht gasförmiges Material, das durch einen Kondensationsprozess gezielt wieder flüssig gemacht wird - so entsteht am Ende hochwertiges Produktöl.

Dieses Öl kann dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden, um neue Kunststoffe herzustellen. "Mit einer Zielkapazität von 200 Tonnen Kunststoffabfall pro Tag je Standort kann es gelingen, den gesamten Plastikverbrauch in Deutschland und der Schweiz mit gerade mal 219 Standorten dem Wertstoffkreislauf wieder zuzuführen. Dadurch bekommt auch das Engagement der einzelnen Verbraucher einen Sinn", erklärt Cyrill Hugi.

Über Cyrill Hugi:

Cyrill Hugi, CEO von enespa ag, leitet das Schweizer Unternehmen bei der Entwicklung einer einzigartigen "grünen" Technologie, die Kunststoffabfälle in hochwertiges Öl umwandelt. Das Unternehmen baut und verkauft modulare Anlagen für Recyclinghöfe, staatliche Institutionen und Konzerne. Das 50-köpfige Team veredelt auch verunreinigte Öle, um hochwertige Spezialöle zu produzieren. Mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung leistet enespa ag einen Beitrag zum Erhalt der Umwelt. Mehr Informationen dazu unter: https://www.enespa.eu/

Pressekontakt:

Kontakt enespa AG
Dominik Widmer, E-Mail d.widmer@enespa.eu Tel. +41 71 788 33 88
Kontakt Medienanfragen
Brigitte Kaps für enespa ag, E-mail mail@rentapr.ch Tel. +41 79 289 2042

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