Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e.V.
Bund der Steuerzahler veröffentlicht das Schwarzbuch 2025/2026
Ein Dokument
Das neue Schwarzbuch "Die öffentliche Verschwendung" 2025/2026 ist da. Es zeigt, wo das Geld der Steuerzahler unsachgemäß ausgegeben wurde - auch in Nordrhein-Westfalen. 14 Fälle aus NRW sind im Schwarzbuch, zwei weitere laufen exklusiv auf der Rechercheplattform www.schwarzbuch.de.
Haarsträubend, skurril und ärgerlich
Mit 16 Fällen ist Nordrhein-Westfalen wieder mehr als prominent im neuen Schwarzbuch vertreten
Selm, Köln, Bochum - überall in Nordrhein-Westfalen war der Bund der Steuerzahler NRW in den vergangenen Monaten unterwegs, um Steuergeldverschwendung aufzudecken und Hintergründe von zweifelhaften Investitionen zu recherchieren. Die ärgerlichsten, skurrilsten und haarsträubendsten Fälle haben einen Platz im Schwarzbuch „Die öffentliche Verschwendung“ 2025/2026 gefunden. In Remscheid, Münster und Monheim warnen wir frühzeitig vor drohender Verschwendung. Hier kann noch die Reißleine gezogen und durch besonnenes Handeln Steuergeld gerettet werden. Fälle aus Bonn, Monheim und Borken wiederum sind alte Bekannte und zeigen im Kapitel „Nachlese“, dass wir dranbleiben und die Entwicklung weiterverfolgen. Das Schwarzbuch kann kostenlos bestellt werden: www.schwarzbuch.de
Bochum: Die neue Turnhalle an der Märkischen Schule in Bochum-Wattenscheid sorgt wegen einer Planungspanne bei einer Wandverkleidung für Kopfschütteln.
Bochum: Für „seine“ Fußballmannschaft würde so mancher Fan vielleicht das letzte Hemd geben. Doch ist ein Profistadion in städtischer Hand, kann es auch für die Steuerzahler richtig teuer werden. (läuft exklusiv online auf www.schwarzbuch.de)
Bonn: Über 40 Jahre hinweg kürzten Anwohner in Niederholtorf bei Bonn den Weg zu einem Bolz- und Spielplatz über einen Garagenhof ab. Seit 2023 versperrt ihnen ein Zaun den Weg. Den hat die Stadt errichtet, um Unfälle zu vermeiden, die es dort noch nie gegeben hat. Auf die Zaun-Posse folgte dann noch eine Treppen-Posse.
Bonn: Am 16.12.2025 soll in der Bonner Beethovenhalle das Eröffnungskonzert erklingen. Die Sanierung hat sechs Jahre länger gedauert und fünf Mal mehr gekostet als geplant.
Borken: Der Pendlerparkplatz in Borken wird weiter kaum genutzt, lediglich ein paar Gewerbetreibende parken dort ihre Werbeanhänger. Jetzt soll ein „High-Power Charging-Ladepark mit überdachten Ökostrom-Ladepunkten und einem Snackautomaten“ aus der Misere helfen. Dank Bundesförderungen sollen stromtankende Autos den Parkplatz beleben – zwölf Ladepunkte stehen zur Verfügung. Doch wird der Parkplatz damit ausgelastet?
Köln: Für mehr als 800.000 Euro hat die Stadt Köln den Thurner Hof in Köln Dellbrück seit 2008 saniert. Nach Abschluss der Arbeiten möchten Vereine, Bürger und die Volkshochschule das historische Herrenhaus gerne wieder wie früher nutzen. Doch eine Wiedereröffnung scheint fraglich. Die Erklärungen der Stadt Köln sind voller Ungereimtheiten und Widersprüche. (läuft exklusiv online auf www.schwarzbuch.de)
Mettmann: Die Stadt Mettmann benötigt eine neue Feuerwache. Bei dem ehemaligen Autohaus, das die Stadt als Interim nutzen will, wurde allerdings vorab die Bausubstanz nicht ausreichend geprüft. Nun sind umfangreichere Umbauten nötig als ursprünglich angenommen. Und die Stadt musste in der Zwischenzeit ein weiteres Gebäude anmieten. Damit mietet die Stadt ein Interim für das Interim.
Monheim am Rhein: Eine auf den Kopf gestellte Pyramide auf einer vorhandenen „Pyramide“ – nicht in Ägypten, sondern in Nordrhein-Westfalen. Monheim am Rhein baut ein weiteres „Denkmal der Steuergeldverschwendung“: 50 Mio. Euro ohne Ausschreibung. Kritik kommt von allen Seiten: Landrat, Bürger, Opposition, Architekt und vom Denkmalschutz. Doch die Stadt ist dagegen resistent und schafft inzwischen Fakten.
Monheim am Rhein: Die 43.000-Einwohner-Stadt Monheim am Rhein baut in einer ehemaligen Fassabfüllhalle eine Veranstaltungshalle für 4.800 Besucher. Damit möchte die Stadt kulturell den Nachbarstädten die Stirn bieten. Doch die Kosten für den grenzenlosen Optimismus werden immer höher und damit das Desaster für die Steuerzahler immer größer.
Münster: Die Stadt Münster will einen verwahrlosten Tunnel am Hauptbahnhof mit Waldatmosphäre und künstlichem Vogelgezwitscher zu einem Wohlfühlort machen. Das geht mit einem schlichteren Konzept wie beispielsweise in Bochum sicher genauso gut und schont die städtischen Finanzen.
Nettetal: In Nettetal wird die Werner-Jaeger-Halle saniert. Sie wurde vorher für Kulturveranstaltungen und als Schulaula für ein benachbartes Gymnasium genutzt, künftig sollen auch (Kunst-/Schul) Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen im vergrößerten Foyer möglich sein. Doch das dauert länger und wird viel teurer als geplant.
NRW: Der NRW-Landtag hat im Februar 2025 beschlossen, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) aufzuspalten und stattdessen zwei neue Behörden zu schaffen. Statt die Verwaltung zu verschlanken, drohen hohe Zusatzkosten und mehr Bürokratie.
Remscheid: Bei der Sanierung der JVA Remscheid droht Vernichtung von Steuergeld. Seit der Jahrtausendwende sind dort mehr als 40 Mio. Euro in die Sanierung oder den Neubau von Gebäuden oder Gebäudeteilen geflossen. Diese Investitionen dürfen nicht umsonst gewesen sein.
Rheda-Wiedenbrück: Weil Rheda-Wiedenbrück sich einen Radweg fördern lassen wollte, stehen zwei Ampeln im Abstand von gerade einmal 20 Metern am Straßenrand. So sehen es die Bürger. Für die Stadt ist es eine Ampelfurt, eine „Lichtsignalanlage mit vier Signalgebern“.
Selm: Die Stadt Selm kaufte eine Häuserzeile und kündigte den Mietern. Seit Dezember 2021 steht die Häuserzeile leer, kostet Geld und bringt nichts ein. Ein Vertrag mit einem Projektentwickler platzte.
Siegburg: Anfang 2022 kaufte die Stadt Siegburg von der Deutschen Bundesbahn zwei ausrangierte Bahnwaggons für ein Jugendhilfeprojekt. Im Dezember 2022 waren diese Eisenbahnwaggons von der Ratsmehrheit plötzlich nicht mehr erwünscht. Seitdem versucht die Stadt, die Waggons wieder zu verkaufen – bis Redaktionsschluss erfolglos.
Düsseldorf, den 30. September 2025
Über den Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (BdSt NRW): Der BdSt NRW ist seit 1949 die unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung der Steuerzahler in Nordrhein-Westfalen. Der Landesverband mit Sitz in Düsseldorf setzt sich dafür ein, die Steuer- und Abgabenlast auf ein faires Maß zu senken, Steuergeldverschwendung zu stoppen, Staatsverschuldung abzubauen und Bürokratie zu reduzieren. Finanziert durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, engagiert sich der BdSt NRW aktiv für eine verantwortungsvolle Finanzpolitik im Sinne der Bürger und Unternehmen. Mehr Informationen: steuerzahler.de/nrw.
Kontakt: Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e.V. Pressestelle Bärbel Hildebrand Tel. 0211 99175-26, Fax: -50 E-Mail: hildebrand@steuerzahler-nrw.de
Sie finden die BdSt-Presseinformationen auch auf unserer Internetseite www.steuerzahler.de/nrw und www.facebook.com/steuerzahlernrw