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Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)

Diskussion um Kieferorthopädie wieder sachlich führen!

Berlin (ots)

Angesichts der polemischen Berichterstattung um die
zahnärztliche/kieferorthopädische Versorgung in Niedersachsen (z.B.
in "Frontal 21") ruft die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
(KZBV) dazu auf, die Diskussion um die Rückgabe von Kassenzulassungen
und die Kostenerstattung wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen.
"Wenn Ulla Schmidt und Horst Seehofer den kieferorthopädischen
Kollegen in einer solchen Sendung den Kollektivvorwurf machen, sich
rechtswidrig zu verhalten und Kinder als Patienten für ihre
beruflichen Interessen in Geiselhaft zu nehmen, dann geht das
entschieden zu weit. Das ist eine unglaubliche Verunglimpfung",
erklärte heute der Vorsitzende der KZBV, Dr. Jürgen Fedderwitz.
"Niemand kann gezwungen werden, im Sachleistungssystem zu arbeiten.
Politiker und Kassen haben protestierenden Zahnärzten in der
Vergangenheit wiederholt empfohlen, das System zu verlassen, wenn
dessen Konditionen ihnen nicht passen." Jetzt, wo Einzelne der
Empfehlung folgen würden, zeige sich die ganze Inkonsequenz der
Argumentation.
Die Situation, so Fedderwitz, müsse differenziert betrachtet
werden. "Wir haben ein gewisses Verständnis für die Reaktion der
niedersächsischen Kieferorthopäden. Sie haben in den letzten Jahren
massive Strukturveränderungen hinnehmen müssen, so dass der Schritt
zur Rückgabe der Kassenzulassung legitim ist. Diese Reaktion darf
aber keine negativen Auswirkungen für die Patienten in laufenden
Behandlungen haben. Und das muss sie auch nicht, weil auch jeder
Kieferorthopäde ohne Kassenzulassung analog zum bisherigen Kassensatz
abrechnen wird." Dadurch entstünden dem Patienten praktisch keine
Mehrkosten.
Die Kassen dürften per Gesetz ohnehin lediglich die Behandlungen
und Kosten übernehmen, die ausreichend und zweckmäßig seien. Damit
seien aber oft nicht die Wünsche der Patienten abzudecken. Diesen
Patientenwünschen gerecht zu werden, also bessere Therapien bis hin
zum Optimalen bzw. Maximalen durchführen zu können, sei ohne
Mehrkosten- bzw. Kostenerstattungsregelungen nicht machbar. Dies habe
der Gesetzgeber ausdrücklich so festgelegt.
Krankenkassen, die sich mehrfach kritisch zur Kosterstattung
geäußert haben, rief Fedderwitz zu einem fairen Umgang mit dem Thema
auf: "Kostenerstattung ist ein verbrieftes Patientenrecht. Die Kassen
sollten die Nutzung dieses Rechtes auf keinen Fall sabotieren." Eine
regionale Unterversorgung mit Kieferorthopäden ist laut Fedderwitz
schon aufgrund der geltenden Zulassungsprozeduren und
sozialrechtlichen Bestimmungen weder in Niedersachsen noch anderswo
zu befürchten. Der Vorschlag führender Sozialpolitiker,
Kieferorthopäden aus den osteuropäischen EU-Staaten bei
vermeintlichen Versorgungslücken einzusetzen, sei daher unsinnig. Vor
allem aber sei er gesellschaftspolitisch sehr bedenklich: "Es kann
nicht angehen, dass Regierungspolitiker einer Berufsgruppe, die ihre
legitimen Interessen vertritt, einfach damit drohen, sie durch
ausländische Arbeitskräfte zu ersetzen. Genauso gut könnte die
Bundesregierung demnächst auch z.B. osteuropäische Stahlarbeiter
einladen, wenn die IG Metall gegen Lohnkürzungen und
Arbeitszeitverlängerungen protestiert."
Für Rückfragen:
ZA Dieter Krenkel, Vorstand Presse-und Öffentlichkeitsarbeit 
Tel. 0172 - 200 88 95
Dr. Reiner Kern, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0173 - 26 03 167
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
Universitätsstr. 73, 50931 Köln
Internet: www.kzbv.de

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