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Bürgerenergie in NRW: Umfrage zeigt Fortschritte – aber auch dringenden Handlungsbedarf

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Bürgerenergie in NRW: Umfrage zeigt Fortschritte – aber auch dringenden Handlungsbedarf

Eine Umfrage des Genoverband e.V. unter Energiegenossenschaften in Nordrhein-Westfalen zeigt ein interessantes Stimmungsbild: Die Bürgerenergie erfährt zunehmend Rückenwind, steht jedoch weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Zwischen dem 14. August und dem 25. September 2025 nahmen 71 Vorstandsmitglieder von Energiegenossenschaften in NRW an der Umfrageteil.

Positive Impulse durch das Bürgerenergiegesetz

Nur etwa ein Drittel der Befragten sehen Verbesserungen. Wenn Verbesserungen gesehen wurden, sind diese am häufigsten durch die geregelten finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten durch das Bürgerenergiegesetz in NRW wahrgenommen worden. Die Mehrheit der befragten Energiegenossenschaften bieten direkte Beteiligungen an, dicht gefolgt von Direktzahlungen an Gemeinden. Derartige Beteiligung ist ein wichtiger Schritt für mehr lokale Teilhabe und Akzeptanz der Windenergie.

Genehmigungsprozesse und Netzausbau als zentrale Hürden

Als Hemmnis bei den Genehmigungsverfahren geben die meisten der Befragten die Dauer von Genehmigungsverfahren an und sehen Verbesserungsbedarf. Besonders das sogenannte „Lex Sauerland“ – eine landesrechtliche Übergangsregelung in NRW – hat die Genehmigungen außerhalb geplanter Windgebiete in Konflikt mit Bundesrecht gebracht, was viele Windenergie-Projekte in NRW verzögert oder beendet hat.

Auch der schleppende Netzausbau und fehlende Speicherlösungen bereiten Sorgen: Die Mehrheit der befragten Windenergiegenossenschaften in NRW sehen hier ein zentrales Problem. Der Ausbau erneuerbarer Energien kann nur dann Wirkung entfalten, wenn die erzeugte Energie auch eingespeist und gespeichert werden kann. In offenen Antwortfeldern forderten die Genossenschaften, gezielte Flächenausweisungen in der Nähe von Netzeinspeisepunkten zu ermöglichen, sowie eine netzdienliche Anbindung von Speichern.

Ungleiche Wettbewerbsbedingungen bei der Flächenvergabe

Zudem kritisieren viele Genossenschaften in der Befragung die Konkurrenz mit großen, kapitalstarken Unternehmen bei der Flächenvergabe. Sie fordern faire Rahmenbedingungen und eine gezielte Förderung, um die Bürgerenergie als demokratische Säule der Energiewende zu stärken.

„Energiegenossenschaften sind das Modell für Bürgerbeteiligung. Die Akzeptanz von Windenergieanlagen steigt, wenn die Menschen vor Ort in die Projekte eingebunden werden“, betont Peter Götz, Vorstandsmitglied beim Genoverband e.V.

Die Umfrage zeigt: Die Bürgerenergie in NRW ist auf einem guten Weg, braucht aber weiterhin politische Unterstützung und faire Rahmenbedingungen. Das Land NRW arbeitet intensiv an Lösungen und hat durch Leitfäden, Checklisten und Standardisierungen schon vieles auf den Weg gebracht. Ein Expertenworkshop 30. September 2025 im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV NRW) diente der Evaluation dieser Maßnahmen und für den Erfahrungsaustausch weitere Lösungen zu entwickeln.

Hinweis zur Umfrage: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage des Genoverband e.V. unter Vorständen von Energiegenossenschaften. Von den etwa 120 Mitgliedsgenossenschaften im Verbandsgebiet haben sich zwischen dem 14.8. – 25.9.2025 n=71 Vorstände an der Umfrage beteiligt. N= 31 davon sind im Bereich Windenergie tätig.

Der Genoverband e.V. ist der Prüfungs- und Beratungsverband, Interessenvertreter und Bildungsträger für rund 2.800 Mitgliedsgenossenschaften. Als moderner Dienstleister betreut er Genossenschaften aus den Bereichen Kreditwirtschaft, Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Verkehr und Logistik sowie Handel, Gewerbe und Dienstleistungen mit insgesamt über acht Millionen Mitgliedern. Mehr Informationen unter: www.genoverband.de

Es gilt unser Datenschutzhinweis:  https://www.genoverband.de/datenschutz/

Mit freundlichen Grüßen
i. V. Daniel Illerhaus
Abteilungsleiter Kommunikation, Marketing, Politik & Pressesprecher
Telefon: +496969783811
E-Mail:  daniel.illerhaus@genoverband.de

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