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"Aristoteles und Dante" - Benjamin Alire Sáenz Fortsetzung ist gerade in deutscher Übersetzung erschienen
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„Aristoteles und Dante springen in den Strudel des Lebens“: ein Roman über die Liebe und den Süden der USA in den späten 1980er Jahren
Der Jugendroman „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“ des US-amerikanischen Schriftstellers Benjamin Alire Sáenz wurde mit Erscheinen 2014 von der Literaturkritik viel beachtet und hoch gelobt sowie für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Seine beiden Hauptfiguren, ihre Freundschaft und Liebe, die sie füreinander und das Leben empfinden, beeindrucken und überzeugen – knapp zehn Jahre nach Erscheinen des Romans – noch immer.
Mit „Aristoteles und Dante springen in den Strudel des Lebens“ ist im vergangenen Jahr in den USA die Fortsetzungsgeschichte erschien, die nahtlos an die Zeit des ersten Bandes anschließt. Bei Thienemann liegt sie nun auf Deutsch vor, wieder übersetzt von Brigitte Jakobeit.
Anhand aufeinanderfolgender kurzer Episoden begleiten wir Aristoteles und Dante durch das gesamte und für sie letzte Highschool-Jahr. Dabei bewegen wir uns durch die Jahre 1988 und 1989.
Benjamin Alire Sáenz schreibt nicht nur die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten fort. Er legt zugleich einen Roman vor, der zeitgeschichtliches Wissen vermittelt: Die Auswirkungen des Vietnam-Krieges thematisiert er ebenso wie den Alltag im Süden der USA, er schildert erlebten Rassismus und den Umgang mit Aids und dessen gebrandmarkten Toten. Aristoteles und Dante dürfen ihre Liebe auch nur im Verborgenen leben: „In einem dunklen Kino, in dem uns niemand sehen konnte, küsste mich ein Junge. Ein Junge, der nach Popcorn schmeckte und den ich zurückküsste.“ – Homosexualität steht zu dieser Zeit in Texas unter Strafe.
Neben diesen großen gesellschaftlichen Themen ist für die beiden Jungen aber auch ihre private Welt prägend. Während sich Aristoteles emotional endlich von seinen größeren Geschwistern lösen kann, bekommt Dante mit Sophokles einen kleinen Bruder. Zeitgleich stirbt der Vater von Aristoteles an Herzversagen und lässt den 17-jährigen resümieren: „Schmerz, Freude, Wut, Leben und Tod – alles war gleichzeitig vorhanden“.
Im Fortschreiten der Geschichte entwickeln sich die beiden Jungen zu jungen Erwachsenen. Sie tollen herum und lieben sich in der Wüste, führen ernste Gespräche und vertiefen ihre Beziehung. Sie tragen aber auch Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten aus, schließen weitere Freundschaften und gehen mitunter gänzlich eigene Wege: Während es Dante zunehmend in die Bildende Kunst drängt, träumt Aristoteles davon, Schriftsteller zu werden.
Über all diesem Handeln und Erleben, das von nichts anderem erzählt als dem Leben selbst, überwiegt jedoch die Geschichte von Aristoteles und Dante, die sich in einem Schlüsselsatz wiedergeben lässt: „Manchmal war es überflüssig, ‚Ich liebe dich’ zu sagen.“
Benjamin Alire Sáenz: „Aristoteles und Dante springen in den Strudel des Lebens“
Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit, Jugendroman ab 14 Jahren, 640 Seiten, ISBN 978-3-522-20282-4, EUR 22,00 (D), EUR 22,70 (A), Stuttgart: Thienemann Verlag 2023.
Über den Autor:
Benjamin Alire Sáenz schreibt Lyrik und Prosa für Erwachsene und Jugendliche. Er wurde für seine Bücher für Erwachsene mit dem PEN/Faulkner Award und dem American Book Award ausgezeichnet. Auch seine Jugendbücher, darunter „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“, erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der University of Texas in El Paso.
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