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Beim Finanzwissen muss Deutschland nachholen: 45.000 Menschen fordern Teilnahme an Finanz-PISA

Pressemitteilung

Beim Finanzwissen muss Deutschland nachholen: 45.000 Menschen fordern Teilnahme an Finanz-PISA

Berlin, 24.10.2025 – Binnen 24 Stunden haben mehr als 45.000 Menschen die Petition „Chancengerechtigkeit durch Finanzbildung: Finanz-PISA für Deutschland!“ unterzeichnet. Die Initiatorin, die gemeinnützige Finanztip Stiftung, sieht darin ein deutliches Signal an die Politik: Die Menschen wollen mehr Finanzbildung – und endlich verlässliche Daten dazu, wie gut Jugendliche in Deutschland auf den Umgang mit Geld vorbereitet sind. Eine repräsentative Umfrage von Finanztip zeigt zugleich: Das Finanzwissen der Deutschen stagniert im Vergleich zu 2023 auf niedrigem Niveau – gerade bei Börse und Krediten.

„Der enorme Zuspruch verdeutlicht, wie sehr das Thema die Menschen bewegt“, sagt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip. „Finanzbildung darf kein Privileg sein. Wer versteht, wie Geld funktioniert, kann selbstbestimmt leben – und genau das wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger auch für die nächste Generation.“

Dr. Fabian Dany, Geschäftsführer der Finanztip Stiftung, ergänzt: „45.000 Unterschriften in 24 Stunden – das ist ein klares Zeichen an die Bildungsministerien: Deutschland darf sich beim Thema Finanzkompetenz nicht länger verstecken. Die Teilnahme an Finanz-PISA ist ein notwendiger erster Schritt, um endlich zu wissen, wo wir stehen.“

Forderung: Finanzbildung messen – und verbessern

Die bundesweite Petition von Finanztip ruft die Kultusministerkonferenz sowie die Bildungsministerinnen und -minister der Bundesländer dazu auf, Deutschland verbindlich für die Teilnahme am optionalen Finanzbildungsmodul der OECD-PISA-Studie anzumelden. In den kommenden Monaten müssen die Mitgliedsstaaten ihr Interesse an einer Teilnahme melden – bislang deutet jedoch alles darauf hin, dass Deutschland erneut verzichten will.

Das möchte Finanztip ändern: „Finanzwissen entscheidet über Lebenschancen”, sagt Dany. „Heute hängt das Finanzwissen junger Menschen stark vom Elternhaus ab. Das ist ungerecht und verschärft soziale Unterschiede. Doch Finanzbildung stärkt nicht nur den Einzelnen, sondern unsere Gesellschaft als Ganzes.“

Finanztip-Umfrage: Finanzwissen stagniert auf niedrigem Niveau

Im Durchschnitt halten nur 30 Prozent der Deutschen ihr Wissen in zehn zentralen Finanzbereichen wie Bank, Börse oder Bauen für hoch oder sehr hoch, zeigt eine repräsentative Umfrage von Innofact im Auftrag von Finanztip aus dem Oktober 2025. Der Anteil derjenigen mit geringem oder sehr geringem Wissen liegt mit 32 Prozent sogar leicht höher als noch bei der vorherigen Umfrage im Jahr 2023.

Am besten kennen sich die Menschen mit alltäglichen Finanzthemen aus: 47 Prozent fühlen sich beim Thema Konto gut oder sehr gut informiert, 43 Prozent auch bei Verträgen und 36 Prozent beim Thema Mieten.

Deutlich schlechter schneiden die Befragten bei komplexeren Themen ab: Nur jeder Vierte bewertet sein Wissen zu Krediten als gut oder sehr gut (26 Prozent). Bei der Börse sind es sogar nur 21 Prozent – mehr als die Hälfte der Befragten gibt hier ein geringes oder sehr geringes Wissen an (56 Prozent). „Gerade Kenntnisse über Aktien und ETFs wären wichtig, um die private Altersvorsorge anzugehen“, so Tenhagen. „Doch trotz Armutsgefahr im Alter herrscht noch immer große Unsicherheit.“

Vier von zehn Frauen bewerten ihr eigenes Finanzwissen als gering

Die Umfrage offenbart außerdem deutliche Wissensunterschiede zwischen den Geschlechtern: Im Durchschnitt über alle zehn Kategorien hinweg bewerten 36 Prozent der Männer ihr Finanzwissen als gut oder sehr gut – aber nur 23 Prozent der Frauen. Umgekehrt schätzen 39 Prozent der Frauen, aber nur 25 Prozent der Männer ihr Wissen als gering oder sehr gering ein.

Diese Geschlechterlücke zeigt sich durchweg in allen zehn abgefragten Wissensbereichen und ist beim Thema Börse am größten: 72 Prozent der Frauen geben an, wenig oder kein Wissen über Aktien, Anleihen oder ETFs zu haben – bei den Männern sind es nur 40 Prozent. „Finanzwissen darf keine Frage des Geschlechts sein, das muss sich ändern. Wenn Finanzbildung früh in Schulen vermittelt wird, holen Mädchen und Jungen gleichermaßen auf – und das nützt der ganzen Gesellschaft“, so Dany.

Mehr Chancengerechtigkeit durch Finanzbildung

Eine Teilnahme an Finanz-PISA würde erstmals zeigen, wie groß die Wissenslücken in der deutschen Jugend tatsächlich sind – und welche Gruppen besonders Unterstützung benötigen. Andere Länder wie Österreich, Kanada oder die Niederlande nutzen die PISA-Ergebnisse schon heute, um ihre Bildungsprogramme gezielt auszurichten. Deutschland verzichtet bislang auf diese Chance – und damit auf eine wichtige Grundlage für wirksame Maßnahmen zur Finanzbildung.

Finanztip ruft Bürgerinnen und Bürger bundesweit auf, die Petition zu unterstützen. Ziel ist ein klares Signal an die Politik: Deutschland soll am freiwilligen Finanzmodul „Financial Literacy Assessment” der PISA-Studie teilnehmen, das im Jahr 2029 das nächste Mal erhoben wird.

Die Petition ist seit dem 21. Oktober 2025 online abrufbar unter: https://weact.campact.de/p/finanz-pisa

Methodik

Die Umfragedaten beruhen auf einer Online-Befragung von Innofact im Auftrag von Finanztip, an der im Oktober 2025 1.023 Personen teilgenommen haben. Die gleiche Zielgruppe wurde bereits im September 2023 mit einer unveränderten Fragestellung befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren und zwischen den Erhebungen vergleichbar.

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Über Finanztip

Finanztip ist Deutschlands führender Geldratgeber. Finanztip zeigt, wie man seine Finanzen einfach selbst machen kann. Dafür recherchiert eine unabhängige Redaktion aus Expertinnen und Experten rund um die Chefredakteure Hermann-Josef Tenhagen und Saidi Sulilatu für ihr Publikum relevante Finanzthemen: von Geldanlage, Versicherung und Kredit über Energie, Medien und Mobilität bis hin zu Reise, Recht und Steuern. Die Redaktion arbeitet nach einem strengen  Redaktionskodex. Das Angebot von Finanztip ist kostenlos und umfasst einen  wöchentlichen Newsletter sowie eine Website mit mehr als 1.000 fundierten Ratgebern mit konkreten Empfehlungen. Darüber hinaus bietet Finanztip einen  Youtube-Kanal sowie die Podcasts  „Auf Geldreise“ (der sich speziell an Frauen richtet) und  „Geld ganz einfach“. Jede Woche nutzen Millionen von Menschen die digitalen Angebote und Informationen von Finanztip. Finanztip ist Teil der gemeinnützigen Finanztip-Stiftung, deren Stiftungszweck die Finanzbildung von Verbrauchern ist.
Pressekontakt:
Finanztip Verbraucherinformation GmbH - ein Unternehmen der Finanztip Stiftung
Hasenheide 54
10967 Berlin
Telefon: 030 / 220 56 09 - 80
http://www.finanztip.de/presse/

Geschäftsführer: Dr. Simon Bründl, Stephan Link, Saidi Sulilatu, Hermann-Josef Tenhagen
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