Achtung Wildwechsel: Uhrumstellung erhöht Unfallrisiko in der Dämmerung
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Achtung Wildwechsel: Uhrumstellung erhöht Unfallrisiko in der Dämmerung
Hamburg – Die Uhr wird zurückgestellt – und mit ihr verschiebt sich auch das Unfallrisiko. Der ADAC gibt Tipps, wie Autofahrende in der dunklen Jahreszeit sicher ans Ziel kommen und gefährliche Begegnungen mit Wild vermeiden können.
Wo Wald ist, ist auch Wild. Mit der Umstellung der Uhren von Sommer- auf Winterzeit am letzten Oktoberwochenende sind wieder mehr Autofahrende in der Dämmerung unterwegs – genau dann, wenn Wildtiere besonders aktiv sind.
Zahl der Wildunfälle bleibt auf hohem Niveau
Laut Statistik des Deutschen Jagdverbands (DJV) kam es im Jagdjahr 2023/2024 bundesweit zu 227.270 Wildunfällen (Vorjahr: 232.370). Zwar wurden in Hamburg lediglich 380 Fälle registriert, doch sollten sich Autofahrer hier nicht in falscher Sicherheit wiegen: Der Stadtstaat verfügt über vergleichsweise wenig Waldfläche und damit auch über weniger Lebensraum für Wildtiere. Wer jedoch außerhalb der Hansestadt unterwegs ist, muss jederzeit mit Wildwechsel rechnen. In Mecklenburg-Vorpommern etwa, wo die Bevölkerung weiter verstreut lebt und große Wald- und Feldflächen überwiegen, wurden 7.760 Wildunfälle registriert. Die Dunkelziffer dürfte allerdings noch höher liegen.
Der ADAC Hansa e.V. warnt daher vor erhöhter Wildwechselgefahr und appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden, in diesen Tagen besonders aufmerksam zu fahren.
So verhalten Sie sich richtig bei Wildwechsel:
- Fahrweise anpassen: Der ADAC empfiehlt, grundsätzlich das Fahrverhalten den Witterungs- und Straßenverhältnissen anzupassen – lieber etwas langsamer und mit mehr Abstand. In der dunklen Jahreszeit sind Straßen zudem oft nass, rutschig oder durch Laub und Nebel beeinträchtigt.
- Aufmerksam fahren: Tempo drosseln, wenn Wildwechsel droht, Fahrbahnränder im Blick behalten und ausreichend Abstand zum rechten Fahrbahnrand halten.
- Mit mehreren Tieren rechnen: Wild kommt selten allein – oft folgen weitere Tiere. Zudem flüchten sie nicht immer quer über die Straße, sondern laufen häufig eine Zeit lang vor dem Fahrzeug her.
- Richtig reagieren: Stehen Tiere auf der Fahrbahn und es kommt kein Gegenverkehr, sollten Autofahrende bremsen, hupen und das Fernlicht ausschalten. So wird das Wild nicht geblendet und kann einen Fluchtweg finden.
- Keine riskanten Ausweichmanöver: Wenn ein Zusammenstoß unvermeidbar ist, niemals ausweichen. Um sich und andere nicht zu gefährden, gilt: Lenkrad festhalten und kontrolliert bremsen.
„Wer Tempo rausnimmt und aufmerksam fährt, kann viele Unfälle vermeiden“, betont Menno Gebhardt, Pressesprecher beim ADAC Hansa e.V.
Wer zahlt im Schadensfall?
Der Schaden am Fahrzeug kann in der Regel über die Teil- oder Vollkaskoversicherung abgewickelt werden. Die Teilkasko ersetzt Schäden, die durch den Zusammenstoß mit sogenanntem Haarwild – etwa Reh, Wildschwein, Hirsch, Fuchs oder Hase – entstehen. Einige Versicherungen bieten auch Versicherungsschutz für Unfälle mit sämtlichen Tieren an. Abgedeckt sind in diesem Fall sogar Unfälle mit Haustieren.
Kann der Wildunfall nicht eindeutig nachgewiesen werden, kommt die Vollkaskoversicherung zum Tragen. Hier ist jedoch zu beachten, dass eine Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse erfolgen kann.
O-Ton Menno Gebhardt, stellv. Pressesprecher: https://cloud.adac-hsa.de/s/4ip6Abb9x9iTjaH
Menno Gebhardt stellv. Pressesprecher ADAC Hansa e.V. - Amsinckstr. 41 - 20097 Hamburg Tel.: (0 40) 23 91 92 25 - Mobil: (01 71) 85 50 66 3
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