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Der Klimaaktivist

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Der Klimaaktivist

Dominik Lange will etwas bewegen in der Gesellschaft. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind dem Studenten besonders wichtig. Dafür engagiert er sich an der Universität Bremen in seinem Studiengang, im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und im Akademischen Senat. In Bremen hat er die Klimabewegung Students for Future mitgegründet und ist dort aktiv.

Dominik Lange hat seine Ziele fest im Blick. Der 26-Jährige setzt sich dafür ein, ist klar in seiner Argumentation, hakt nach, wenn es sein muss, und bleibt dran. Dabei ist ihm ein respektvoller und verbindlicher Umgang wichtig. Beispiel Akademischer Senat (AS): In dem Gremium ist Lange seit 2019 aktiv. Mit Lea Fischer, Aaron Thatje und Lisa Rademacher vertritt er dort die Studierenden der Universität. Gemeinsam stellten sie vor ein paar Monaten eine Anfrage an das Rektorat. Sie wollten wissen, wie die Universität zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz steht. Was passiert hierzu in der Forschung, in der Lehre und auf dem Campus? Hintergrund waren Forderungen der Students for Future Bremen, die bei der studentischen Vollversammlung an der Universität im November 2019 vorgestellt und diskutiert wurden. Die Anfrage wurde schließlich im Uni-Parlament ausführlich besprochen. Es zeigte sich, dass die Universität in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Forschung und Lehre gut aufgestellt ist. Auch gibt es konkrete Klimaschutzaktivitäten auf dem Campus. So bezieht die Universität zum Beispiel ihren gesamten Energiebedarf aus Ökostrom und eine Initiative von Mitarbeitenden betreibt Solaranlagen auf Uni-Dächern. Hinzu kommen Naturprojekte auf dem Campus. Aber es geht natürlich noch viel mehr, findet Lange.

„Wir müssen hier dranbleiben“

Sein Ziel ist es, den Prozess voranzutreiben, dass die Universität Bremen in naher Zukunft eine klimaneutrale Hochschule wird. Auch wünscht er sich in Lehre und Forschung mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz – vor allem in den Sozial- und Geisteswissenschaften, die sich auch den Fragen von Klimagerechtigkeit und einer sozial ökologischen Transformation widmen. Hier möchte er mit der Uni-Leitung und dem AS etwas bewegen. „Mir ist klar, dass solche Prozesse sehr langsam gehen und Zeit benötigen. Aber wir müssen hier dranbleiben“, sagt er. „Wir haben eine Verantwortung für die Gesellschaft.“ Dass hier auch die Politik gefragt ist, die den Grundhaushalt der Universität stellt, wenn es zum Beispiel um die Sanierung von Gebäuden und Finanzierung von Professuren geht, ist ihm bewusst.

Im Uni-Parlament erhielten Lange und die drei anderen Studierenden viele positive Rückmeldungen auf ihre Anfrage. Mehr noch: Das Gremium, das aus Professorinnen und Professoren, Mitarbeitenden und Studierenden besteht, entschied sich, eine eintägige AS-Klausur zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu organisieren, die im Frühjahr stattfand. „Die AS-Klausur hat mir gezeigt, dass vielen Mitgliedern der Uni das Thema Nachhaltigkeit gegenwärtig ist. Ich würde mich freuen, wenn wir für die Zukunft jetzt klare Verbindlichkeiten treffen würden, wie wir diesen Weg bestreiten können. Dazu zählt natürlich auch, die personelle Ausstattung in der Klimalehre und Forschung weiterzuentwickeln."

„Bremen war die richtige Entscheidung“

Politisch aktiv war Lange schon zu seiner Schulzeit in Buxtehude. Als Kreisschulsprecher vom Landkreis Stade organisierte er so manche Demo. Nach der Schule bewarb Lange sich in Hamburg und Bremen für ein Studium. An der Weser bekam er die Zusage. „Das war die richtige Entscheidung. Bremen ist eine grüne Stadt, die Menschen sind freundlich. Ich habe mich hier gleich wohl gefühlt.“ Der Ausdruck „Dorf mit Straßenbahn“ passe für Bremen sehr gut. „Hamburg wäre mir zu groß und anonym.“

An der Universität Bremen begann Lange ein Philosophie- und Politikstudium. Doch dabei blieb es nicht. Der Student engagierte sich im Stuga (Studiengangsauschuss) der Philosophie – war Mitglied im Institutsrat und organisierte natürlich auch Erstsemester-Veranstaltungen und Partys. Dann schaute er sich im AStA um. Zunächst unterstützte Lange ehrenamtlich im Bereich Nachhaltigkeit. Heute ist er Finanzreferent im AStA-Vorstand. „Durch diese Arbeit habe ich viel Verständnis dafür bekommen, wie wichtig ein gut funktionierender Verwaltungsapparat ist.“ Damit ein AStA arbeiten könne, sei eben nicht nur die politische Arbeit wichtig. Das ganze System müsse laufen und brauche ein gutes Team.

Students for Future und „Public Climate School“ gegründet

Als die Bewegung Fridays for Future aufkam und in Bremen regelmäßig demonstriert wurde, gründete Lange mit anderen Studierenden die Students for Future in Bremen. Unter anderem organisierten sie 2019 eine „Public Climate School“, welche die Universität unterstützte. In den folgenden Semestern wurde aus diesem Format eine Ringvorlesung, die erst in Präsenz stattfand und während der Corona-Pandemie digital. Mit Unterstützung der Dekanin Dorle Dracklé des Fachbereichs Kulturwissenschaften stellten sie über 20 Vorträge auf die Beine und luden insbesondere Expertinnen und Experten der Uni Bremen ein. Studierende konnten sich die Veranstaltung im Bereich General Studies anerkennen lassen, wenn sie einen entsprechenden Leistungsnachweis erbrachten, den das studentische Organisationsteam dann sichtete. „Uns ging es vor allem darum, einen Diskussionsraum zu schaffen, in dem man sich ohne Leistungsdruck austauschen kann und die meist sehr technische Perspektive auf den Klimawandel hinterfragt“, sagt der Masterstudent. „Studieren heißt auch, eine kritische Haltung einzunehmen. Das kommt im Studium oft zu kurz.“

Wegen seines politischen Engagements hat Lange auch mehr Zeit für seinen Bachelor gebraucht. Leicht zu finanzieren war das für ihn nicht, weil er als Kind einer Arbeiterfamilie BAföG bezieht. „Hier bekommt man normalerweise nur für die Regelstudienzeit Geld.“ Doch der Student machte sich schlau und stellte einen entsprechenden Antrag auf Verlängerung. Seine politischen Aktivitäten erkannte das BAföG-Amt an.

Sieht Dominik Lange durch die Pandemie die Arbeit von Fridays beziehungsweise Students for Future geschwächt? „Nein, wir haben das Thema in die Gesellschaft gebracht. Und das wird auch nicht mehr aufhören“, ist er überzeugt. Die Bewegung mache weiter, aber über mehr Formate als nur Demonstrationen. Ein Beispiel sind die Klimacamps. „Das sind Zeltlager mit weniger Personen als bei einer Demo, mit denen man im öffentlichen Raum für längere Zeit auf die Klimakrise aufmerksam machen kann“, erklärt der Student. „Meistens wird es mit Vorträgen und Workshops verbunden. Wir haben so eines vor dem Rathaus in Bremen.“

Was er beruflich nach seinem Studium machen möchte, steht für Dominik Lange noch nicht fest. „Ich könnte mir vorstellen in der Wissenschaft im Bereich Philosophie zu bleiben. Aber die Politik finde ich auch spannend“, sagt er.

Fragen beantwortet:

Dominik Lange

E-Mail: dominik.lange@posteo.de

Universität Bremen
Hochschulkommunikation und -marketing
Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

Über die Universität Bremen:
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.



 
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