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Polizei Düren

POL-DN: Enkeltrickbetrüger hatten Erfolg

Titz (ots)

Die Polizei warnt immer wieder davor. Dennoch ist es am Dienstag gewieften Betrügern gelungen, einer Frau aus Titz unter Anwendung des Enkeltricks eine große Summe Bargeld zu entlocken.

Mit Rücksicht auf die Geschädigte, die derzeit nicht nur den Verlust einer hohen Bargeldsumme zu verkraften hat, sondern sich auch der Fragestellung ausgesetzt sieht, wie ihr das passieren konnte, berichtet die Polizei nur stark anonymisiert über den Sachverhalt.

Die Titzerin, die das sechzigste Lebensjahr bereits überschritten hat, erschien kurz nach 18:00 Uhr bei der Polizei zur Anzeigenerstattung, nachdem sie sich selbst eingestanden hatte, dass sie Opfer geworden war. Wie sie mitteilte, hatte sie nach 13:00 Uhr einen ersten Anruf erhalten. Eine Nummer wurde auf dem Display ihres Telefons nicht angezeigt.

Mit dem Klassiker des Enkeltrickbetruges schlechthin startete der Anrufer seine Masche. "Rate mal, wer hier ist."

Und die Geschädigte ließ sich auf den Trick ein, bis dass sie selbst der festen Meinung war, es könne sich nur um den Freund ihrer entfernt lebenden Tochter handeln. Der Betrüger gab sich ab diesem Moment als der Identifizierte aus und log dann das Blaue vom Himmel herab. Er sei gerade in der Nähe und wolle auf ein Stück Kuchen vorbei kommen, fing er an. Dann kam er richtig zur Sache. Er bräuchte aber gerade einiges an Geld, da er ein Auto ersteigern wolle und dieses schon anbezahlt habe. Er sitze gerade beim Notar und wolle das Geld dann später zurück geben.

Vertrauensselig teilte die Geschädigte dem vermeintlichen Lebensgefährten der Tochter am Telefon mit, dass sie noch einiges an Geld auf dem Sparbuch habe. Dann ließ sie sich tatsächlich instruieren, von ihrem Ersparten etwas abzuheben. Die Frau suchte ein Geldinstitut auf. Da sie jedoch das Sparbuch nicht aufgefunden hatte, bekam sie auch kein Geld. Zudem, so die Geschädigte, habe der Kassierer ihr noch warnende Hinweise für den Umgang mit größeren Bargeldmengen gegeben. Kaum war die Titzerin ohne Geld wieder zu Hause angelangt, klingelte erneut das Telefon. Dem hartnäckigen Anrufer gelang es dann, die Frau mit einer gekonnten Mischung aus Druck und Bitten weiter in seinem Sinne zu beeinflussen. Schließlich fuhr sie erneut los, zu einem anderen Geldunternehmen, wo sie eine beträchtliche Summe von ihren Konten und dazu den ihr gewährten Überziehungskredit abhob. Natürlich meldete sich der Täter wieder. Jetzt schob er vor, einen Beauftragten zur Geldabholung vorbei schicken zu wollen, da er zeitlich sehr eingeengt sei. Mit dem letzten Rest an Misstrauen verlangte die gutwillige Dame aber das Vorweisen eines Personalausweises durch den Abholer und eine Signatur auf einer Quittung. Es dauerte nur wenige Minuten, bis dass der angekündigte Kurier bei ihr eintraf. Der hielt ein Handy in der Hand. In der Leitung war der vermeintliche Angehörige, der selbst bei der Geldübergabe auf die Frau einredete und auf alle Fragen eine scheinbar plausible Antwort parat hatte. Ein Ausweis wurde nicht gezeigt und die Unterschrift auf dem von der Titzerin als Übergabebeleg gemachten Zettel ist letztlich nichts wert. Denn nachdem die Scheine übergeben worden waren, verschwand der Empfänger mit der Summe im fünfstelligen Tausenderbereich zu Fuß, so dass nicht einmal ein Fahrzeug zugeordnet werden kann.

Der Gipfel der Dreistigkeit war dann der nächste Anruf, der nicht lange auf sich warten ließ. Offenbar wollten die Täter auch noch den letzten Rest an möglicher Beute heraus pressen. Es wurde noch mal Geld verlangt; alternativ nähme man aber auch Goldschmuck. Erst nachdem die zum Opfer gewordene Frau zigfach erklärt hatte, dass sie nichts mehr habe, endete die Tat an diesem Tag.

Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet und die Ermittlungen aufgenommen.

Besonders hilfreich wären Zeugenhinweise, da sich zumindest ein Täter im Titzer Wohngebiet bewegt haben muss. Alle sachdienlichen Mitteilungen über verdächtige Fahrzeuge oder Personen, die am Dienstagnachmittag in Titz aufgetaucht sein könnten, werden erbeten an die Notrufnummer 110. Der Geldabholer wird als etwa 30 bis 35 Jahre alter Mann mit kurzen, dunklen Haaren beschrieben. Er trug einen ockerfarbigen Pullover.

Der warnende Appell der Polizei richtet sich an potentielle Opfer, Angehörige und Mitarbeiter/Innen von Geldinstituten: Seien Sie wachsam. Besprechen Sie das Thema "Trickbetrug am Telefon" in Ihrem Umfeld. Vorbeugende Hinweise erteilt das Kriminalkommissariat für Vorbeugung und Opferschutz kostenlos unter der Rufnummer 02421/949-8700.

Rückfragen bitte an:

Polizei Düren
Pressestelle

Telefon: 02421-949 1100
Fax: 02421-949 1199

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