Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (1191) Hoher finanzieller Schaden durch Insolvenzverschleppung
Schwabach (ots)
Weil ein 44-Jähriger seit Ende 2009 seinen Zahlungen als verantwortlicher Geschäftsführer einer Firma nicht mehr nachkam ordnete der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg Untersuchungshaft an. Bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und der Kriminalpolizei Schwabach wird seit geraumer Zeit gegen den Beschuldigten ermittelt. Es entstand Schaden im sechsstelligen Bereich.
Zusammen mit einer Partnerin (41 Jahre) soll der Mann seit mehreren Jahren als faktischer Geschäftsführer eine Firma u. a. zur Durchführung von Bauleistungen als Generalübernehmer betrieben haben. Bereits seit Ende 2009 war ihm allerdings bekannt, dass er gegenüber dem Sozialversicherungsträger, mehreren Mitarbeitern und privaten Geschäftspartnern nicht mehr zahlungsfähig ist. Ob dieses Umstandes veranlasste dies den Geschäftsmann nicht, weitere Geschäfte einzugehen.
So führte er beispielsweise an den Sozialversicherungsträger keine Leistungen seiner Mitarbeiter mehr ab, Beauftragte außerdem einzelne Personen mit der Ausführung von Bauarbeiten, enthielt den Arbeitern aber deren Entgelt vor. Außerdem ging er im Frühjahr 2010 einen Vertrag zur energetischen Sanierung eines Gebäudes in Höhe von annähernd 50.000 Euro ein. Auch hier soll ihm bekannt gewesen sein, dass er die vereinbarte Leistung nicht erbringen kann. Allerdings kam es aufgrund der Unkenntnis des Geschädigten über den wahren Sachverhaltes zur Übergabe des gesamten Geldes.
Aufgrund des Verhaltens des Beschuldigten summierten sich die Anzeigen und entstandenen Schäden auf eine Höhe von über 100.000 Euro. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth übernahmen die Beamten der Kriminalpolizei Schwabach die Ermittlungen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft, erließ der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Nürnberg Haftbefehl, wegen des Verdachts der vorsätzlichen unterlassenen Insolvenzantragstellung und zahlreicher weiterer strafrechtlicher Verstöße.
Mitte Juni vollzogen Staatsanwälte und Kriminalbeamte den Haftbefehl und führten eine Wohnungsdurchsuchung beim Beschuldigten durch. Diese führte zur Auffindung weiteren Beweismaterials. Zum Tatvorwurf äußerte sich der Geschäftsmann nicht. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen den 44-Jährigen und seine Partnerin dauern an.
Simone Wiesenberg/nn
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