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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Bosbach: Ja zu Nichtdiskriminierung und Toleranz, Nein zur Homosexuellen-Ehe

Berlin (ots)

Zu den Plänen der rot-grünen Koalition und der
Bundesjustizministerin zur Gleichstellung homosexueller
Lebensgemeinschaften mit der Ehe erklärt der Stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach MdB:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion lehnt die Pläne der
Koalitionsfraktionen und der Bundesregierung zur Gleichstellung
homosexueller Partnerschaften mit der Ehe entschieden ab.
Sollte die Bundesregierung trotz der erheblichen
verfassungsrechtlichen Bedenken an ihrem Vorhaben festhalten, dürfte
ein Verfassungskonflikt unvermeidbar sein.
Die Bundesjustizministerin bestreitet zwar in der breiten
Öffentlichkeit verbal die Gleichstellung mit der Ehe. Tatsächlich
werden aber fast alle die Ehe regelnden rechtlichen Bestimmungen für
die sogenannte "Eingetragene Lebenspartnerschaft" wortgleich
übernommen. Der Begriff "Homosexuellen-Ehe" bleibt unwidersprochen.
Den Homosexuellenverbänden hat Schröder schon vor der Wahl "die
gleichen Rechte und Pflichten wie in der Ehe" versprochen.
Dieses Versprechen soll nun eingelöst werden. Gleichzeitig wird
von der von ihm geführten Bundesregierung  zur Beruhigung der
Bevölkerung verkündet, dass eine Gleichstellung mit der Ehe nicht
beabsichtigt sei.
Solche Doppelzüngigkeit werden CDU und CSU in der politischen und
verfassungsrechtlichen Auseinandersetzung nicht durchgehen lassen.
Auch die behaupteten Probleme gleichgeschlechtlicher
Lebensgemeinschaften im Alltag können die Einführung eines die Ehe
imitierenden neuen Rechtsinstituts nicht rechtfertigen. Die meisten
Alltagsprobleme gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften sind
schon nach geltendem Recht ohne weiteres lösbar durch vertragliche
Vereinbarungen, testamentarische Verfügungen oder Vollmachterteilung.
Der Staat respektiert die Privatsphäre seiner Bürger und
beschränkt sich heute auf den strafrechtlichen Schutz der sexuellen
Selbstbestimmung und den Jugendschutz.Es ist nicht Sache der Politik,
den Menschen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben. Die CDU
respektiert darum die Entscheidung von Menschen, die in anderen
Formen als der Ehe einen partnerschaftlichen Lebensentwurf zu
verwirklichen suchen.
Zugleich aber gilt es auch, die Grundlagen unserer
Gesellschaftsordnung gegen modische Infragestellungen und
Aufweichungen zu schützen und dauerhaft zu bewahren.
Der Forderung nach Gleichstellung homosexueller
Lebensgemeinschaften mit der Ehe liegt ein fundamentaler Irrtum
zugrunde. Der Gleichheitssatz des Grundgesetzes gebietet nur,
dasjenige auch gleich zu behandeln, was wesentlich gleich ist.
Die auf Familiengründung angelegte Ehe unterscheidet sich von
gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften grundlegend. Ehe und
Familie sind die Keimzelle der staatlichen Gemeinschaft. Die auf
Dauer angelegte Ehe ist die beste Grundlage dafür, dass Frau und Mann
als Mutter und Vater für ihre Kinder Verantwortung übernehmen. Darum
stehen Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der staatlichen
Ordnung. Als wertentscheidende Grundsatznorm verpflichtet Artikel 6
des Grundgesetzes den Staat, Ehe und Familie in besonderer Weise zu
schützen und zu fördern.
Wenn der Staat um seiner eigenen Selbsterhaltung willen Ehe und
Familie fördert, so verlangt die Gleichbehandlung nicht, diese
Förderung auf solche Formen des Zusammenlebens auszudehnen, die für
die Gemeinschaft die Aufgabe der Kindererziehung typischerweise nicht
übernehmen.
Indem die Pläne von Rot/Grün die homosexuellen
Lebensgemeinschaften in fast allen Aspekten mit den Regelungen für
die Ehe gleichstellen, entwerten sie die besondere Stellung der Ehe
und diskriminieren zugleich die heterosexuellen nichtehelichen
Lebensgemeinschaften gegenüber den homosexuellen
Lebensgemeinschaften.
Wenn der Gesetzgeber für einen Teil der nichtehelichen
Lebensgemeinschaften die Möglichkeit einer "Ehe light" eröffnet,
werden bald auch die anderen diese Form wählen wollen. Damit würde
das verfassungsrechtlich garantierte Institut der Ehe noch weiter
geschwächt.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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