Alle Storys
Folgen
Keine Story von CDU/CSU - Bundestagsfraktion mehr verpassen.

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Austermann: Rahmenvertrag mit der Bundeswehr - Täuschungsmanöver, zweiter Teil

Berlin (ots)

Zu dem "Rahmenvertrag für Innovation und
Wirtschaftlichkeit" erklärt der haushaltspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dietrich Austermann MdB:
Zwischen öffentlichen Erklärungen zur Frage der Zusammenarbeit
zwischen Bundeswehr und Industrie/Wirtschaft und der Realität klafft
ein großer Widerspruch. Entgegengesetzte Aktivitäten der
Bundesregierung einerseits und der Spitze der Hardthöhe andererseits
werden immer öfter sichtbar. Insofern ist die öffentliche
Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung zwischen Vertretern der
Bundesregierung und der Wirtschaft heute der zweite Teil eines
Täuschungsmanövers.
Anfang Dezember gab Verteidigungsminister Scharping bei seinem
Besuch in Koblenz für das BWB eine Bestandsgarantie ab. Wenige Tage
später trat er mit dem Bundeskanzler und Industrievertretern vor die
Presse, um eine Allianz der Wirtschaft mit dem
Verteidigungsministerium bekannt zu geben, die weitgehend durch
Firmen dargestellt wurde, die bisher mit der Bundeswehr nichts
(Telekom) oder nichts mehr (Siemens hat seine
Verteidigungsaktivitäten verkauft) am Hut hatten.
Diese Entwicklung hat die Sorgen der Mitarbeiter in den Depots,
Systeminstandsetzungszentren (SIZ) und Arsenalen über die künftige
Entwicklung der Arbeitsplätze steigen lassen. Daraufhin gab es
Beschwichtigungen durch maßgebliche Vertreter der Hardthöhe vor Ort.
Rüstungssekretär Dr. Stützle sagte vor kurzem auch den Mitarbeitern
des Marinearsenals Wilhelmshaven zu, sie bekämen künftig eher mehr zu
tun.
Eine parallele Entwicklung vollzieht sich in den SIZ der
Bundeswehr. In diesem Jahr wurden die Mannstunden/Jahr von 1,2 Mio.
auf 1,4 Mio. aufgestockt. Die privaten Instandsetzer klagen seit
Beginn des Jahres hingegen über Auftragsmangel. Auf den Betriebshöfen
stehen gepanzerte Fahrzeuge, für deren notwendige Reparatur die
Aufträge aus Geldmangel nicht erteilt werden können.
Jetzt wird pressewirksam von weiteren Firmen der "Rahmenvertrag für
Innovation und Wirtschaftlichkeit" vom Dezember 1999 unterzeichnet.
Der Vertrag erhält dadurch kein größeres Gewicht. Haushaltsrechtliche
Verpflichtungen werden dadurch nicht begründet, lediglich die
Verpflichtung des Bundes zur stärkeren Kooperation unterstrichen.
Für die vorgesehene Agentur gibt es bis heute keine
Rechtsgrundlage, geschweige denn Haushaltsmittel für die
Bereitstellung von Gesellschaftskapital. Immerhin soll es
diesbezügliche Verhandlungen zwischen dem BMF und dem BMVg inzwischen
geben.
Dass die Regierung den Erwartungen der Wehrtechnischen Industrie
nicht entsprechen kann, liegt auf der Hand: Während im Jahre 1998
rund 1,1 Mrd. DM für Materialerhaltung/Kampffahrzeuge bereitgestellt
wurden, ging der Haushaltsansatz 1999 um 100 Mio. DM zurück. In
diesem Jahr stehen nur noch 890 Mio. DM, also weitere 110 Mio. DM
weniger zur Verfügung, da die rot-grüne Koalition den
Verteidigungsetat mit einer 7,4%igen Kürzung belegt hat. Eine von der
CDU/CSU beantragte Aufstockung der Mittel hatten die
Koalitionsabgeordneten abgelehnt.
Aber auch die gekürzten Mittel stehen bereits seit Jahresanfang
nicht mehr komplett zur Verfügung. Bereits Anfang Januar waren durch
"Überkipper" aus dem Vorjahr, also bereits 1999 erfolgte Reparaturen,
fast 190 Mio. DM gebunden. Dies entspricht knapp 21% des
Gesamtumsatzes.
Die Privatwirtschaft geht 2000 entsprechend leer aus.
Aber auch für wesentliche Neu-Beschaffungen fehlt das Geld.
Die Realität steht im Gegensatz zu vollmundigen
Absichtserklärungen über die Kooperation mit der Wirtschaft.
Öffentlich wird sie angekündigt, intern wird wegen der Kürzung des
Haushalts zurück gerudert. Wenn neue Wege beschritten werden sollen,
muss die Armee neue Mittel bekommen. Dies ist schon im Interesse der
Einsatzbereitschaft erforderlich. Der Haushaltsausschuss muss sich
morgen von BMVg und BMF über die weitere Entwicklung berichten und
Lösungswege vorlegen lassen. Der Bundesverteidigungsminister wird
sich vom schönen Schein in die Realität verabschieden müssen.

Rückfragen bitte an:

CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion