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WORLD VISION: Die Menschen brauchen eine Perspektive

Friedrichsdorf, 2. Januar 2005(ots)

Indien: „Die Menschen brauchen eine Perspektive“

Deutsche Mitarbeiterin aus Katastrophengebiet in Indien zurückgekehrt
Psychologische Betreuung und Einkommen schaffende Maßnahmen am
nötigsten
Während sich der Blick der Öffentlichkeit derzeit auf die am
schwersten von der Flut betroffenen Länder, Indonesien und Sri Lanka
richtet, ist auch die Situation der Menschen in Indien nach wie vor
desperat. Am Sonntagmorgen erschütterten zudem drei Nachbeben die zu
Indien gehörende Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren. Am
Nachmittag kehrte WORLD VISION-Mitarbeiterin Iris Manner aus dem am
stärksten betroffenen indischen Bundesstaat Tamilnadu nach
Deutschland zurück. Dort konnte WORLD VISION bereits in den ersten
12 Stunden nach der Katastrophe erste Hilfe leisten: "Die Not der
Menschen ist jedoch noch immer groߓ, berichtet Iris Manner, die
mehrere Dörfer im Distrikt Nagapattinam besuchte. „Frauen, die ihre
Kinder verloren haben, liefen mir weinend in die Arme. Mit bloßen
Händen graben die Menschen in den mit bis zu einem Meter Schlamm
verschütteten Trümmern ihrer Häuser auf der Suche nach ihren
Habseligkeiten. Was die Menschen jetzt brauchen, ist eine
Perspektive."
Bis gestern wurden alleine im Bundesstaat Tamilnadu knapp 7400
Todesopfer registriert. 300 000 Menschen wurden obdachlos, 25 000
Häuser komplett zerstört. Alleine im besonders schwer getroffenen
Distrikt Nagapattinam muss in insgesamt 77 Dörfern akute Nothilfe
geleistet werden. Bereits am ersten Tag nach der Katastrophe hat
WORLD VISION hier warme Mahlzeiten verteilt. Gestern gaben
Mitarbeiter der Organisation Schlafmatten, Trinkwasser, Reis und
Kochgeschirr an rund 300 Familien aus. Da sich der Distrikt in
unmittelbarer Nachbarschaft zum deutschen Regionalentwicklungsprojekt
Mannagurdi befindet, leisten die Mitarbeiter des Projekts hier in
mehreren Teams rund um die Uhr Hilfe.
Das größte Problem, berichtete Manner nach ihrer Rückkehr, sei
dass die Menschen durch den Verlust ihrer Angehörigen und ihres Hab
und Guts ihren Lebensmut verloren hätten. So habe sie beispielsweise
einen Mann getroffen, der seine Frau und alle seine Kinder durch die
Katastrophe verloren hat. „Er saß vollkommen apathisch auf den
Trümmern seines Hauses, von dem nur noch das Fundament übrig war“, so
Manner. „Fast alle Frauen, die ich traf, sagten mir, sie wollten
nicht mehr leben. Wenn überhaupt, dann nur, um ihren Kindern, die
überlebt haben, eine Ausbildung zu ermöglichen.“
Neben dem Bau von Notunterkünften seien deshalb vor allem
psychologische Betreuung und langfristige Hilfsmaßnahmen dringend
notwendig, um den Menschen Perspektiven zu schaffen. „Insbesondere
die Fischer, die durch die Katastrophe ihrer Lebensgrundlage beraubt
wurden, wollen möglichst schnell wieder arbeiten. Dafür benötigen sie
dringend Geld für neue Netze und Boote.“ In den kommenden Wochen und
Monaten wird WORLD VISION deshalb neben dem Bau von Notunterkünften
das besondere Augenmerk der Hilfe auf Einkommen schaffende Maßnahmen
und Zugang zu Bildung für Jungen und Mädchen legen. Insgesamt ist
WORLD VISION derzeit an 10 verschiedenen Orten in 3 indischen
Bundesstaaten mit Hilfsmaßnahmen tätig.
WORLD VISION ist für die Hilfe an Überlebende dringend auf Spenden
angewiesen und bittet um Spenden auf das gemeinsame Konto
der „Aktion Deutschland Hilft“: Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370
20 500), Konto: 10 20 30 - Stichwort "Seebeben Südasien"
HINTERGRUND
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles
christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige
Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 170 Projekte werden
momentan in 45 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist
Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000
Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle
Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit
dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
Weitere Infos unter http://www.worldvision.de

Pressekontakt:

Iris Manner steht unter 0172-9160878 für Interviews zur Verfügung.
Für Fragen und Hintergrundinformationen wenden Sie sich bitte an
Barbara Neubauer unter 06172-763-151 oder 0162-9074153.

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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