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NABU: Nichts geht mehr - Prestigeprojekt Umweltgesetzbuch am Ende

Berlin (ots)

Die Arbeiten zu dem im Koalitionsvertrag
vereinbarten Umweltgesetzbuch sind gescheitert. Die für die heutige 
Sitzung des Bundeskabinetts vorgesehene Beschlussfassung gelangte 
nicht auf die Tagesordnung. Hintergrund ist massives Sperrfeuer aus 
den Reihen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Kleingeist, Parteidünkel 
und Verzagtheit haben hier Hand in Hand ein Prestigeprojekt der 
Regierung scheitern lassen", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif 
Miller. Die heutige Kabinettssitzung war der letztmögliche Termin, um
das Gesetzgebungsverfahren noch in dieser Legislaturperiode 
erfolgreich abschließen zu können.
Besonders bitter sei dies vor allem für Bundeskanzlerin Merkel, 
die das Umweltgesetzbuch auf den Weg gebracht habe. Verloren habe die
Kanzlerin die Debatte um das Umweltgesetzbuch letztlich in der 
eigenen Fraktion. "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat derzeit kein 
Interesse an zukunftssichernder Politik", so Miller weiter.
Mit dem Umweltgesetzbuch (UGB) sollte ein einheitliches, für alle 
geltendes Umweltrecht geschaffen werden. Das Genehmigungsrecht für 
die Industrie sollte gebündelt und vereinheitlicht, sowie 
einheitliche Standards für den Schutz unseres Trinkwassers und den 
Schutz der biologischen Vielfalt geschaffen werden. Ohne 
Umweltgesetzbuch kann es nun zu einer Zersplitterung von 
Genehmigungsverfahren und Umweltstandards kommen. Planungssicherheit 
und Planungsqualität am Wirtschaftsstandort Deutschland werden 
geschwächt.
Die Ressortabstimmung zum UGB war in der vergangenen Woche nach 
zähen Verhandlungen erfolgreich beendet worden. Obwohl auch die 
unionsgeführten Ministerien für Wirtschaft und Landwirtschaft dem 
Gesetzentwurf zugestimmt hatten, eröffnet nun die Unionsfraktion die 
Diskussion bereits vor dem Bundestagsverfahren erneut. Als lautstarke
Gegner des Gesetzbuchs waren in den vergangenen Tagen vor allem die 
Unionspolitiker Kauder und Ramsauer aufgefallen.
"Im Gegensatz zu den Behauptungen der Unruhestifter wurden in dem 
aktuellen Entwurf keine Standards verschärft: Der UGB-Entwurf blieb 
sogar hinter den Anforderungen zurück. Aber selbst der aktuelle, 
ressortabgestimmte Entwurf ist besser als das Chaos, das mit dem 
Scheitern des UGB droht", so Miller.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, NABU-Naturschutzexperte, mobil 0172-9422694
Jörg-Andreas Krüger, NABU-Fachbereichsleiter Natur- und Umweltschutz,
mobil 0173-6004364.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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