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NABU: EU-Klimapaket wird zum Weihnachtsgeschenk für die Industrie

Berlin/Brüssel (ots)

Mit den Beschlüssen der Staats- und
Regierungschefs zum Klimapaket in Brüssel hat die Europäische Union 
leichtfertig ihre bisherige Führungsrolle im globalen Kampf gegen den
Klimawandel verspielt. Statt intelligenter Investitionsanreize durch 
einen klaren Preis für den Kohlendioxid-Ausstoß erhält die Industrie 
die meisten Verschmutzungsrechte weiterhin kostenlos. Damit seien die
weltweiten Klimaschutzziele nicht zu erreichen. "Die selbsternannte 
Klimakanzlerin hat sich zur Dienstmagd der Industrie gewandelt und 
damit ihre eigenen Ansprüche über Bord geworfen. Es ist 
unverantwortlich, dass Frau Merkel am Ende vor der Wirtschaftslobby 
eingeknickt ist", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Außerdem wollen die Staats- und Regierungschefs mit 
Investitionszuschüssen ausgerechnet den Bau klimaschädlicher 
Kohlekraftwerke in Europa subventionieren. Dies blockiere aus Sicht 
des NABU den gleichzeitig beschlossenen Ausbau erneuerbarer Energien.
"In vielen osteuropäischen Ländern werden sich die großen deutschen 
Stromkonzerne eine goldene Nase verdienen, weil sie weiterhin von den
verschenkten Zertifikaten für ihre Kohlekraftwerke profitieren. Dabei
würde das Geld dringend für Maßnahmen im Klima- und Naturschutz 
gebraucht", so Tschimpke.
Um den globalen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad zu 
begrenzen und damit gefährliche Folgen des Klimawandels für Mensch 
und Natur zu stoppen, hätte sich Europa dazu verpflichten müssen, bis
2020 mindestens 30 Prozent seiner Treibhausgasemissionen gegenüber 
1990 zu vermeiden. Stattdessen verschafften sich die 
EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, ihre eigene Klimabilanz zur 
Hälfte durch Projekte in Entwicklungsländern schön zu rechnen. Mit 
dieser Ausweichstrategie dürfe Europa nicht zum Modell für ein neues 
Weltklimaabkommen werden.
"Die EU-Regierungschefs haben die Erwartungen der internationalen 
Staatengemeinschaft auf der Weltklimakonferenz in Posen massiv 
enttäuscht. Statt beim Klimaschutz voranzuschreiten, wird Europa 
künftig hinterher hecheln", so der NABU-Präsident.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU-Experte für Klima und Energie, Tel.
0172-4179727.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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