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Die CDU/CSU-Fraktion demontiert das Umweltgesetzbuch Tschimpke: Die Kanzlerin wird zur Totengräberin ihrer eigenen Ziele

Berlin (ots)

Angesichts des massiven Sperrfeuers aus den Reihen
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion droht das Umweltgesetzbuch zu 
scheitern. Bitter ist dies vor allem für Bundeskanzlerin Merkel: Sie 
hat das Umweltgesetzbuch auf den Weg gebracht. Mit dem 
Umweltgesetzbuch (UGB) soll ein einheitliches, für alle geltendes 
Umweltrecht geschaffen werden. Das Genehmigungsrecht für die 
Industrie würde gebündelt und vereinheitlicht,  einheitliche 
Standards für den Schutz unseres Trinkwassers und den Schutz der 
biologischen Vielfalt geschaffen werden. Ohne UGB würde es 
zwangläufig zu einer Zersplitterung von Genehmigungsverfahren und 
Umweltstandards kommen. Planungssicherheit und Planungsqualität am 
Wirtschaftsstandort Deutschland würden geschwächt.
"Mit dem Scheitern des Umweltgesetzbuchs scheiterte die Kanzlerin 
an ihrer eigenen Fraktion. Direkt vor einer Rezession würde ohne Not 
eines der wichtigsten Leitinstrumente fortschrittlicher Industrie- 
und Umweltpolitik verhindert. Wenn die Kanzlerin sich in der Fraktion
nicht durchsetzen kann, wird sie zur Totengräberin ihrer eigenen 
Ziele", warnt NABU Präsident Olaf Tschimpke.
Die Ressortabstimmung zum UGB war in der vergangenen Woche nach 
zähen Verhandlungen erfolgreich beendet worden. Obwohl auch die 
unionsgeführten Ministerien für Wirtschaft und Landwirtschaft dem 
Gesetzentwurf zugestimmt hatten, eröffnet nun die Unionsfraktion die 
Diskussion bereits vor dem Bundestagsverfahren erneut. Als lautstarke
Gegner des Gesetzbuchs waren in den vergangenen Tagen vor allem die 
Unionskollegen Kauder und Ramsauer aufgefallen.
"Im Gegensatz zu den Behauptungen der Unruhestifter wird nichts 
verschärft, das UGB bleibt sogar hinter den Anforderungen zurück. 
Aber der aktuelle Entwurf ist besser als das Chaos, das droht, falls 
das UGB scheitert. Es fehlt nun an einem eindeutigen Signal der 
Kanzlerin gegenüber ihren eigenen Fraktionskollegen", so Tschimpke 
weiter. "Das Kabinett muss dem Gesetzbuch am kommenden Mittwoch 
zustimmen, oder es wird aus Zeitmangel unmöglich, es noch in dieser 
Legislaturperiode zu verabschieden. Ohne einheitlichen Rahmen durch 
das UGB würde ab Ende 2009 die völlige Zersplitterung des Rechts 
durch die Bundesländer drohen."
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Magnus Herrmann, Tel. 030 284984-1618

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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