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Greenpeace: Chemiepark Bitterfeld durch Flut gefährdet
Gefährliche Altlasten sind noch nicht ausreichend gesichert

Hamburg/Bitterfeld (ots)

Zur Sicherung des Chemiestandortes
Bitterfeld vor der Flut fordert Greenpeace umfassendere Maßnahmen.
Nach Informationen der örtlichen Behörden muss noch im Laufe des
heutigen Tages mit einer Überflutung der Chemieanlagen gerechnet
werden. Dennoch sind die Anlagenbetreiber und die Behörden nicht
ausreichend auf die Flut vorbereitet. Erst nach Aufforderung von
Greenpeace hat die Firma Bayer gestern damit begonnen, Gefahrgüter
auf dem Betriebsgelände zu sichern. Auch andere Risikostoffe der 350
in Bitterfeld ansässigen Firmen sind nach Ansicht von Greenpeace
nicht ausreichend gesichert.
"In Bitterfeld wird mit Stoffen hantiert, die bei Berührung mit
Wasser hochexplosiv reagieren können", erklärt Manfred Krautter,
Chemie-Experte von Greenpeace. "Nach Auskunft von Werksleitern geht
auch bei gefährlichen Stoffen wie Chlor die Produktion derzeit noch
im vollem Umfang weiter. Es scheint, als würden sich die politisch
Verantwortlichen derzeit weitgehend auf die Vorsorge durch die
Leitung des Chemieparks verlassen. Nach unseren Informationen liegt
derzeit nicht einmal dem Krisenstab im Bundesministerium für Umwelt
ein vollständige Liste vor, auf der mögliche Störfallanlagen mit
hohem Gefahrpotential aufgelistet sind."
Greenpeace fordert, dass die Produktion in Betrieben, die der
Störfallverordnung unterliegen, sofort gestoppt wird. Weiterhin
müssen die örtlichen Behörden umfassend über mögliche Gefährdungen
durch Altchemikalien aus der Zeit der DDR informiert werden.
Die Liste der von Greenpeace beanstandeten Gefahrenstoffe ist
lang: Der Geschäftsführer der Chlorproduktion bei ECI Chemie in
Bitterfeld bestätigte auf Anfrage der Umweltschutzorganisation heute
Mittag, dass die Anlage noch im vollem Umfang laufe. Auf dem Gelände
der BNT Chemicals befinden sich Fässer und Kleincontainer mit
gesundheitsgefährdenden Stoffen wie TBT, das nach Ansicht der WHO
eines der stärksten Umweltgifte ist. In der Nähe der Stadt befinden
sich zudem Tankwaggons, die laut Kennzeichnung mit hochexplosivem
gelbem Phosphor gefüllt sind.
Als eine mögliche Gefahrenquelle gilt vor allem das stark mit
Schwermetallen und anderen Giftstoffen belastete Grundwasser. Durch
die Überflutung droht das Grundwasser hochgedrückt zu werden. Falls
der Chemiepark tatsächlich vom Hochwasser überschwemmt wird, muss der
unkontrollierte Abfluss der Wassermassen nach Einschätzung von
Greenpeace in Richtung Stadt und in Richtung der Mulde verhindert
werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter in
Bitterfeld, Tel. 0171-8780810, oder Pressesprecherin Simone Miller,
Tel. 040-30618-343 bzw. 0171-8706 647. 
   Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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