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Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Heimkinder

Osnabrück (ots)

Spatzen und Verräter

Die Kritik ehemaliger Heimkinder ist verständlich, zumindest auf den ersten Blick. Wer Rentenzahlungen für alle - pauschal und ohne näheres Ansehen der Person - erwartet hat, für den sind die Vorschläge des Runden Tisches eine bittere Enttäuschung. Von Verrat zu sprechen, nur weil es jetzt kompliziertere Regelungen geben soll, ist aber maßlos übertrieben.

Erstens sind 120 Millionen Euro ein stattlicher Betrag. Zweitens besteht die Möglichkeit, dass der Fonds aufgestockt wird. Drittens können zumindest die Opfer sexuellen Missbrauchs noch von weiterer Seite mit Unterstützung rechnen - hier laufen noch gesonderte Verhandlungen.

Pauschale Hilfe hätte vermeiden können, alte Wunden wieder aufzureißen; die Warnung vor erneuten Traumatisierungen ist ein sehr ernst zu nehmendes Argument. Doch zur fairen Beurteilung der Vorgänge gehört, dass es zwar ein fragwürdiges System der Heimerziehung gab, es aber nicht in allen Fällen und Heimen Demütigungen, Gewalt und Missbrauch gegeben hat.

Wichtig ist nun zweierlei: Die Parlamente müssen den Empfehlungen rasch folgen. Und die Umsetzung hat unbürokratisch zu sein. Eine einfache Glaubhaftmachung der Ansprüche muss reichen. Im Übrigen spielt auch der Faktor Zeit eine große Rolle. Angesichts des hohen Alters vieler Opfer ist es wichtig, zügig zu helfen. Weiteres Pokern um noch mehr Geld hätte die ganze Entschädigung in die Länge gezogen.

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