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Saarbrücker Zeitung: Behindertenbeauftragte lehnt Gesetzesänderung bei Spätabtreibungen ab - Kritik an Union

Saarbrücken (ots)

Die Behindertenbeauftragte der
Bundesregierung, Karin Evers-Meyer (SPD), hält den Gruppenantrag der 
Union für eine umfassende ärztliche Beratungspflicht bei 
Spätabreibungen für überflüssig. "Die heutige Gesetzeslage reicht für
diese schweren Konfliktfälle vollkommen aus", sagte Evers-Meyer der 
"Saarbrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe).  Was die Union einführen 
wolle, sei Augenwischerei. "Die Pflicht zu beraten gibt es bereits, 
die Ärzte müssen dieser Pflicht nur nachkommen", meinte die 
SPD-Politikerin.
Mit dem Gesetzentwurf zielt die Union insbesondere auf eine 
Verringerung der Spätabtreibungen von behinderten Kindern.
Das größte Problem für die Eltern sei hier die Tatsache, nach der 
Geburt ihrer behinderten Kinder keine umfassende Hilfe zu bekommen, 
erläuterte Evers-Meyer. "Wir alle, auch die Union, sollten uns 
stärker um das Leben behinderter Kinder kümmern, anstatt Probleme zu 
sehen, die es so nicht gibt", erklärte Evers-Meyer.
Etwa 80 Prozent der Ehen mit behinderten Kindern würden  
geschieden. "Es fängt damit an, dass es kaum Krippenplätze für 
behinderte Säuglinge gibt, und dass nur sehr wenige integrative 
Kindergärten und Schulen existieren", sagte die SPD-Politikerin. Zum 
Teil müssten die Eltern solche Plätze einklagen. "Die eine oder an 
der Frau würde sich wahrscheinlich anders entscheiden, wenn sie 
wüsste, dass ihr behindertes Kind in unserer Gesellschaft wirklich 
willkommen ist", meinte Evers-Meyer.

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