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DStGB zur kommunalen Finanzsituation

Berlin (ots)

Verbesserung der kommunalen Einnahmesituation
erfreulich - Trotzdem keine Entwarnung für die kommunalen Haushalte -
Heterogenität der Kommunalfinanzen
Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte 
Kassenstatistik für die Kommunen geht für das abgeschlossene Jahr 
2006 von einem Finanzierungsüberschuss in Höhe von rund 2,9 Mrd. EUR 
aus. "Dies ist erfreulich und gibt Anzeichen zur Hoffnung", so Dr. 
Gerd Landsberg, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen 
Städte- und Gemeindebundes, in Berlin. "Dies zeigt, dass es richtig 
war, im Rahmen der Unternehmensteuerreform an der Gewerbesteuer als 
wichtigster Steuereinnahmequelle der Kommunen festzuhalten. Aber: 
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Wir hoffen, dass die günstige
Konjunkturlage bleibt, sicher ist dies aber leider nicht! Zudem ist 
beim kommunalen Finanzierungsüberschuss von 2,9 Mrd. Euro zu 
berücksichtigen, dass der Verkauf der städtischen Wohnungen in 
Dresden für rund 1 Mrd. Euro ein einmaliger Sondereffekt ist."
Zudem ist die Finanzsituationen der Städte und Gemeinden sehr 
unterschiedlich. Die Finanzlage vieler Kommunen ist nach wie vor 
desolat. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen mit 28,3 Mrd. EUR netto 
deutlich über dem Vorjahreswert, jedoch ist der Anstieg nicht in 
allen Kommunen gleichermaßen stark. "An vielen Städten und Gemeinden 
geht der Steuerboomeinfach vorbei", so Landsberg. "Und zudem darf 
nicht nur auf die Einnahmenseite geschaut werden. Vor allem ist auf 
die weiterhin steigenden finanziellen Belastungen der Städte und 
Gemeinden durch die Sozialausgaben aufmerksam zu machen. So sind die 
Sozialausgaben erneut deutlich auf nun 36,6 Mrd. EUR angestiegen."
"Ein erneuter dramatischer Anstieg der Kassenkredite im 
zurückliegenden Jahr auf annähernd 27,66 Mrd. EUR ist dem 
Finanzierungsüberschuss gegenüberzustellen und revidiert das Bild 
einer Gesundung der kommunalen Finanzlage", warnte Landsberg davor, 
jetzt Entwarnung zur kommunalen Finanzlage zu geben. "Die Kommunen 
haben aktuell etwa 87 Mrd. Euro langfristige Kreditschulden. Wir 
müssten also jetzt in Folge über 40 Jahre wie 2006 mit einem 
Finanzierungsüberschuss der Kommunen haben, um von unseren Schulden 
wieder herunter zu kommen!"
Zudem gibt es einen erheblichen Investitionsstau in den Kommunen. 
Im Jahr 1992 hatten die Kommunen noch Sachinvestitionen im Wert von 
33,5 Mrd. Euro getätigt, im Jahr 2006 waren es aber nur 18,8 Mrd. 
Euro. "Die günstigere Finanzlage ist also teuer erkauft", so 
Landsberg. Denn Aufträge der Kommunen sind lebenswichtig vor allem 
für den Mittelstand. Angesichts der großen Mängel und des großen 
Investitionsstaus z.B. für Instandhaltungen und Renovierungen in 
Schulen und Kindergärten in Milliardenhöhe ist der Bedarf hier 
außerordentlich hoch.

Pressekontakt:

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

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